Doconomy: 17 Mio. für das Fintech, das die CO2-Bilanz von Einkäufen errechnet
Konsument:innen müssen bei ihren Einkäufen immer sehr genau aufpassen, wenn sie eine hohe Bilanz an CO2-Emissionen vermeiden wollen. Bei der Produktion von vielen Waren entstehen große Mengen an dem umweltschädlichen Treibhausgas. Verschiedene Startups helfen ihnen jedoch dabei, den Überblick über ihren CO2-Fußabdruck zu behalten, beispielsweise TeamClimate aus Wien (wir berichteten). Doch auch Großunternehmen haben Interesse daran, Kund:innen ihre Klimabilanz zu zeigen. Ein Jungunternehmen aus Schweden, das ihnen speziell dabei hilft, ist Doconomy. Das Startup berechnet für Finanzunternehmen den Klimaabdruck durch Transaktionen ihrer Kund:innen. Kürzlich hat nun Doconomy ein Investment von 17 Millionen Euro erhalten.
TeamClimate: CO2-Ausgleichs-Startup wird inklusiver durch Umbenennung
Klarna und BNP Paribas sind Kunden
Doconomy hat 2015 angefangen, den digitalen Index für die Klimabilanz von Transaktionen zu entwickeln. Dafür hat das Startup eine Partnerschaft mit dem finnischen Kreditinstitut Ålandsbanken gestartet. Die cloudbasierte Lösung nutzt laut der Jungfirma umfangreiche Finanzdaten, um den CO2-Abdruck zu kalkulieren. Per Schnittstelle können die Finanzunternehmen diese Lösung an die eigenen Dienste anschließen und Kund:innen über eine App zeigen, wie hoch die Emissionen sind, die ihren Einkäufe erfordern.
Etwa 90 Millionen Transaktionen berechnet Doconomy nach eigenen Angaben jeden Monat. Die Jungfirma hat bereits mehrere prominente Kunden für sich gewonnen, darunter beispielsweise Klarna, BNP Paribas oder die Bank Nordea. Das Startup sei schon in 20 Märkten aktiv und will noch in diesem Jahr in zehn neue Märkte expandieren. Dabei hilft dem Startup die neue Finanzierungsrunde.
Doconomy sahnt bei Investmentrunde ab
Angeführt wird die Runde vom deutschen Wagniskapitalgeber Commerzventures. Ebenfalls beteiligt ist der Kreditkartenanbieter Mastercard, der bereits zuvor bei Doconomy investiert hat. Seit der offiziellen Gründung im Jahr 2018 sind insgesamt 24 Millionen Dollar in das Unternehmen geflossen. Laut Finance Forward handelt es sich bei der jüngsten Finanzierung um eine der größten, die ein europäisches Klima-Fintech je erhalten hat. Doconomy selbst spricht sogar von der größten Runde in dieser Branche aller Zeiten.
Doconomy betont, dass es sich bei den Berechnungen der Anwendung nur um ungefähre Schätzungen handelt. Mit zunehmenden Dateneingaben werde das System jedoch immer präziser und könne genauere Angaben machen. Die Anwendung soll es Kund:innen ermöglichen, ihre CO2-Emissionen zu kompensieren oder sie mit denen von anderen Menschen zu vergleichen. Was sie jedoch nicht zeigt, ist der ökologische Fußabdruck der Unternehmen selbst, der möglicherweise wesentlich größer ist als der der Kund:innen.