Dogechain: Trittbrettfahrer:innen wollen vom DOGE-Spaß profitieren
Eines ist mal fix: Ein offizielles Projekt der Dogecoin Foundation, die auch von Elon Musk unterstützt wird, ist die neue lancierte Dogechain nicht. Das hat die Stiftung, die sich um die Weiterentwicklung des berühmtesten Meme-Tokens der Welt kümmert, schon mal offiziell festgehalten. „Behauptungen in bezahlten Medien, dass Dogecoin ein „Dogechain“-Testnetzwerk gestartet hat, sind falsch“, heißt es auf Twitter. Weder die Entwickler:innen, noch die Gründer Jackson Palmer und Billy Markus seien bei Dogechain involviert.
Um was handelt es sich da nun also? In den letzten Tagen ist der Eindruck entstanden, dass aus dem Spaß-Token DOGE etwas Ernsteres werden könnte. Denn die unbekannten Macher:innen Dogechain behaupten, mit ihrer Technologie endlich NFTs, DeFi und Gaming in das Universum von Dogecoin bringen zu können. Doch tatsächlich kann man DOGE auf der Dogechain nicht einmal verwenden.
In Wirklichkeit handelt es sich bei Dogechain lediglich um eine Abwandlung der Ethereum-Sidechain Polygon, die auf die Polygon Edge-Technologie setzt, um eine eigene Blockchain zu kreieren. Damit geht auch einher, dass Dogechain kompatibel mit der Ethereum Virtual Machine ist und Entwickler:innen dApps bauen können, deren Token mit Ethereum funktionieren. Konkret bedeutet das etwa, dass NFTs den Ethereum-Standard ERC721 unterstützen.
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Variante von Polygon, Anbindung an Ethereum
Dogecoin ist, wie viele Leser:innen sicher wissen, eigentlich eine Abspaltung von Litecoin (LTC) und funktioniert nach dem Proof-of-Work-Konsensverfahren. DOGE-Token entstehen durch Mining. Die Dogechain hingegen läuft nach Proof of Stake, was den Macher:innen immerhin die Gelegenheit bietet, auf die bessere Umweltverträglichkeit (durch viel geringeren Energieverbrauch) hinzuweisen.
Da Dogechain also im weitesten Sinne auf dem Ethereum-Ökosytem aufsetzt, ist sie – anders als behauptet – keine echte Layer-2-Lösung für Dogecoin. Das bedeutet auch, dass die Dogecoins gar nicht mit der Blockchain funktionieren, sondern über eine Bridge gegen Wrapped Dogecoin getauscht werden müssen. So hoffen die Macher:innen, DOGE-Besitzer:innen irgendwie für sich gewinnen zu können. Was auch klar ist: 2022 wurden Krypto-Bridges zum wichtigsten Angriffsziel für Hacker:innen (Trending Topics berichtete). Da bleibt zu hoffen, dass die Dogechain-Bridge sicherheitstechnisch beständig ist.
Auch abzuwarten gilt, ob Dogechain DOGE-Besitzer:innen begeistern kann. Auch wenn betont wird, dass man sich als Ergänzung und nicht als Mitbewerb zum originalen Spaß-Token sieht – ein eigener Token ist dennoch in Planung. So sollen eigene DC-Token auf den Markt kommen – wozu die gut sind, ist nicht wirklich klar.