Dogecoin pumpt wieder – und Musk wird Marktmanipulation vorgeworfen
Die späte Erkenntnis von Elon Musk, dass Bitcoin-Mining doch sehr viel Energie (und auch welche aus Kohlekraftwerken) benötigt, hat die Krypto-Märkte am Donnerstag in größere Turbulenzen versetzt. BTC-Zahlungen will Tesla deswegen künftig nicht mehr annehmen, die Bitcoins im Wert von 2 Milliarden Dollar bleiben trotzdem im Besitz des Autobauers.
Der Chef des wertvollsten Autoherstellers der Welt und zweitreichste Mann der Erde mischt aber weiter tüchtig mit im Krypto-Business. Denn er begibt sich auf die Suche nach einem Coin oder Token, der viel weniger Strom braucht als Bitcoin, um diesen möglicherweise als Zahlungsmittel bei Tesla einzusetzen. Das hat am Donnerstag dann auch die beiden Ethereum-Alternativen Cardano und Polkadot Kursgewinne gebracht, während der restliche Markt einbrach (Trending Topics berichtete).
„Cash is Trash“: Warum jetzt auch Tesla Milliarden in Bitcoin steckt
Doch, große Überraschung, welchem Krypto-Asset wendet sich Musk dann einige Stunden später nach der explosiven Meldung zum Rückzug aus Bitcoin-Zahlungen zu? Genau, der Spaßwährung Dogecoin (DOGE). „Arbeite mit Doge-Entwicklern an der Verbesserung der Effizienz von Systemtransaktionen. Potenziell vielversprechend“, lässt Musk die Welt via Twitter wissen. DOGE funktioniert genauso wie Bitcoin und Ethereum auf Basis von Proof of Work (PoS), also Mining. Durch das Lösen von Rechenaufgaben entstehen neue Coins.
Coinbase springt auf den Zug auf
Wiederum dieser Tweet lässt den Dogecoin-Kurs neuerlich explodieren, die Marktkapitalisierung wächst von etwa 40 auf nun etwa 65 Milliarden Dollar. Dieses Kursfeuerwerk will sich schließlich auch der in den USA führende Krypto-Händler Coinbase entgehen lassen. CEO Brian Armstrong kündigt an, in den nächsten sechs bis acht Wochen mit dem DOGE-Handel starten zu wollen. Derzeit wird die Spaßwährung Hauptsächlich bei den Hauptrivalen von Coinbase, also bei Binance, Huobi und Kraken, gehandelt – und bringt den Exchanges gute Handelsgebühren ein.
Während Trader das durch Musk neuerlich ausgelöste Dogecoin-Feuerwerk abfeiern, gibt es aber auch erste lautstarke Kritik. „Hör‘ auf den Markt zu manipulieren“, schreibt ihm ein Twitter-Nutzer entgegen, viele andere melden sich mit ähnlichen Meinungen zu Wort:
https://twitter.com/kanevato/status/1392980684688412679
https://twitter.com/JeffTutorials/status/1392974688876441603
Dass Musk ständig Dogecoin unterstützt, wird ihm nunmehr auch aus technischer Sicht entgegen gehalten. Wie mehrmals berichtet handelt es sich veraltete Abspaltung von Litecoin und wure als Persfilage auf Bitcoin gestartet. An dem Krypto-Asset wird auch nicht wirklich gearbeitet, wie ein Blick auf Github verrät – die Weiterentwicklungen der Software ist überschaubar.
Musks Tweets, die den Markt beeinflussen können, waren schon einmal Gegenstand von Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC. 2018 behauptete er in einer Kurznachricht, eine milliardenschwere Finanzierung für die Privatisierung von Tesla gesichert zu haben – Musk musste schließlich 20 Millionen Dollar Strafe bezahlen. Bereut dürfte der Multimilliardär das nicht haben. „Das war es wert“, twitterte Musk später über die Strafe.