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Dominik Beron, Gründer von RefugeesWork.at: „Ich sehe die Flüchtlingskrise als große Chance“

Dominik Beron, Gründer von RefugeesWork.at
Dominik Beron, Gründer von RefugeesWork.at
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Dominik Beron, 24 Jahre alt, hat Rechtswissenschaften in Wien und Amsterdam studiert und nach der Arbeit in verschiedenen Kanzleien und bei Gericht, im März 2015 zusammen mit Jacob Wagner und Christoph Hauer sein erstes Sozialunternehmen gegründet – „Alltagshelden“, eine Vermittlungsplattform für Skills-Based Volunteering. Nur wenige Monates später, im November 2015 folgte dann die Gründung von „Refugeeswork.at“, Österreichs erster Online Job-Plattform für geflüchtete Menschen.

Refugeeswork.at bringt geflüchtete Menschen mit ArbeitgeberInnen zusammen (TrendingTopics.at berichtete). Den Flüchtlingen wird so der Zugang zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die ihren Fähigkeiten entsprechen, erleichtert. ArbeitgeberInnen können versteckte Talente finden und von einer höheren Diversität ihrer MitarbeiterInnen zu profitieren.

Was treibt dich an?

Die Arbeit mit großartigen Menschen und der Gedanke gemeinsam gesellschaftliche Probleme zu lösen, um nachhaltig etwas zu verändern – Stichwort: Impact!

Hat es für dieses Projekt einen bestimmten Auslöser  gegeben?

Mein erster Berührungspunkt mit dem Thema „Arbeitsmarktintegration von geflüchteten Menschen“ war, als ein Unternehmer mich um Hilfe bat, weil er einen Flüchtling beschäftigen wollte, aber die rechtliche Lage nicht kannte. Die endgültige Entscheidung Refugeeswork.at zu gründen, habe ich nach einer Begegnung mit einem Flüchtling getroffen. Ich habe mich ca. eine Stunde mit ihm unterhalten und mit ihm über seine Vergangenheit und seine Pläne für die Zukunft gesprochen. Ich war beeindruckt von seiner starken Persönlichkeit und seinen Ambitionen, und konnte nicht verstehen, warum wir das Potential solcher Menschen in Österreich nicht nützen. Also habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, daran etwas zu ändern. 

Welchen Stellenwert nimmt Integrationsarbeit bei Dir ein?

Einen sehr hohen! Sie ist der einzige Weg, um geflüchtete Menschen in unsere Gesellschaft integrieren und ihnen so eine Perspektive zu schenken. Abgesehen davon, sehe ich die „Flüchtlingskrise“ – trotz aller Schwierigkeiten – als große Chance, da wir ein demographisches Problem haben, dass wir ohne Zuwanderung nicht lösen werden können.

Bist Du ein neugieriger Mensch? Wenn ja, wie zeigt sich das konkret?

Sehr neugierig. Ich lese sehr viel und interessiere mich für viele Dinge.

Welche Rolle spielt Freiwilligenarbeit bei dir ganz persönlich?

Ich denke, dass Freiwilligenarbeit das Potential hat viel zu verändern, vor allem, wenn Freiwillige NGOs mit ihren Kernfähigkeiten unterstützen.

Und warum ist es dann genau dieses Projekt geworden?

Um ehrlich zu sein, haben sich beide Projekte relativ zufällig ergeben. Wirklich angefangen an diesen Projekten zu arbeiten haben wir, weil wir in beiden Fällen davon überzeugt waren, dass sie unheimlich großes Impact-Potential haben.

Was würde der Welt abgehen, wenn es euch nicht geben würde?

Wenn es uns nicht geben würde, würde hoffentlich jemand anderes genau das tun, was wir gerade tun. Zumindest glaube ich daran, dass es – vor allem in unserem Alter – unheimlich viele Menschen gibt, die wahnsinnig motiviert sind gesellschaftliche Probleme zu lösen und etwas zu verändern.

Wo findest du den Raum, um deine Leidenschaft ausleben zu können?

Bei meiner Arbeit, mit dem besten Team überhaupt.

Was ist das Schönste bei deiner Arbeit?

Ich arbeite unheimlich gerne und es gibt vieles, was ich dabei „schön“ finde. Zum einen, zu wissen, dass ich nicht nur arbeite, um Geld zu verdienen. Zum anderen, zu sehen auf wie viel die Menschen in meinem Team verzichten und wie sehr sie sich dafür einsetzen unsere Ideen und Überzeugungen zu verwirklichen.

Wer sind deine wichtigsten und stärksten Unterstützer?

Mein Team, meine Freundin, meine Freunde und meine Familie.

Wer baut dich auf, wenn es einmal nicht so klappt?

Vor allem meine Freundin und mein Team.

Wohin wird dich deine Arbeit noch bringen? Gibt es noch geheime Projekte?

Ja, ich gründe gerade mit 2 Freunden ein neues Unternehmen, bei dem ich allerdings im Tagesgeschäft bzw. operativ nicht stark involviert sein werde. Die Idee ist Unternehmen dabei zu helfen Personalmanagement und Recruiting so zu gestalten, dass gleichzeitig sozialer Mehrwert geschaffen wird – sozusagen Personalmanagement & Recruiting mit Impact!

Wie gelingt es dir Menschen, für deine Leidenschaft zu begeistern?

Ich denke, das liegt eher an den Projekten, die sich ergeben und den Menschen, die ich zufällig treffe. Bis jetzt hatte ich das großes Glück, immer die richtigen Leute zur richtigen Zeit getroffen zu haben!

Was sagen deine Freunde, dein Umfeld, deine Familie zu diesem Engagement?

Sie finden gut was ich tue, aber es ist manchmal ein bisschen schwer, weil ich relativ wenig Freizeit habe.

Hast du Tipps für unsere LeserInnen?

Einfach anfangen.

Hast du einen Wunsch?

Für mich selbst nicht, ich bin glücklich so wie alles ist.

Hast du für unsere LeserInnen einen Buchempfehlung?

Es gibt unheimlich viele gute Bücher. Aber da sind zwei Bücher, die ich zwar selbst noch nicht gelesen haben, aber auf jeden Fall bald lesen werde: „Holacracy“ von Brian J. Robertson und „Reinventing Organisations“ von Frederic Laloux’s.

Way to Passion“ ist ein Projekt von Reinhard Herok und Thomas Peham. Ihr Ziel ist es, mit Interviews aufzuzeigen, wie leidenschaftliche Menschen einen Beitrag für eine bessere Welt leisten können. „Way to Passion“ stellt TrendingTopics.at ausgewählte Inhalte zur Zweitveröffentlichung zur Verfügung, vielen Dank dafür!

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