DrainBot: EU-Expansionsförderung für steirisches Tunnel-Startup
Das steirische Startup DrainBot wird von der EU im Rahmen des „Horizon 2020“-Programms mit einer „hohen sechsstelligen Fördersumme“ subventioniert. Das Unternehmen hat eine Technologie entwickelt, mit der Tunnelentwässerungssysteme ohne Sperrzeiten und nachhaltig gereinigt werden können.
DrainBot: Reinigen ohne Sperren
Auch Tunnel müssen ab und an gereinigt werden. Das sorgt aber oftmals für Ärger, werden die Tunnel dafür doch gerne gesperrt. Und: Die Reinigungsarbeiten sollen den Betreibern jährlich „einige Millionen Euro“ kosten, heißt es von DrainBot. Hier will das steirische Startup ansetzen: Die Technologie von DrainBot reinige Tunnel-Entwässerungssysteme vollautomatisch nachhaltig und ohne Sperrzeiten zu verursachen. Gründer Philipp Lepold erklärt die Vorteile: „Für die Wartungen mussten Tunnel bislang gesperrt werden. Dieser Umstand führt zu enormen Kosten und verringert die Nutzungszeit der Tunnelanlage für den Betreiber. Unser System ermöglicht es hingegen, die Wartungen im laufenden Betrieb durchzuführen. Somit entstehen keine wartungsbezogenen Sperrzeiten für den Betreiber.“
„Hoher Grad an Automatisierung“
Im Grunde bestehe das System aus einer modular aufgebauten Roboter-Einheit, die für die Reinigung zuständig ist, sowie mehreren Ladestationen. „Dank des hohen Grads an Automatisierung benötigt das System keine Aufsicht durch das Personal vor Ort. Der Aufwand bei einer Reinigung der Entwässerung wird dadurch deutlich reduziert. Die Systeme reinigen auch während des laufenden Verkehrs. Das führt zu einer hohen Performance der Entwässerungssystem über das ganze Jahr hinweg“, sagt Lepold.
Slaven Stekovic, Finanzchef von DrainBot, ergänzt: „Laut den Analysen der Experten sollten Infrastruktur-Betreiber mit 10 bis 30 Prozent Kostensenkung durch Automatisierung rechnen. Unsere erste Tests weisen allerdings auf einen viel höheren Faktor über den Lebenszyklus der Tunnel berechnet beim Einsatz unserer Technologie.“ Auch in einem heimischen Tunnel steht die Technologien in den nächsten Monaten vor der Premieren-Anwendung: „Österreichweit kommen primär die ÖBB, Asfinag und die Wiener Linien als Kunden in Frage“, erklärt Stekovic.
90 Prozent weniger CO2-Emissionen
Auch CO2-Emissionen sollen sich so „um bis zu 90 Prozent“ reduzieren lassen. „Mit ‚DrainBot‘ werden die Tunneldrainagen mit einer enorm hohen Effizienz gereinigt, ohne dabei einen großen Einfluss auf die Umwelt zu verursachen“, erklärt Lepold. Während Tunnel-Entwässerungssysteme in der Regel mit sogenannten „Hochdruck-Wasserdüsen“ und etwa 400 Litern (frischem) Wasser pro Minute gereinigt würden, setze DrainBot auf das bestehende Wasser in den Drainageleitungen und produziere dadurch auch keine direkten CO2-Emissionen.
Geld und Knowhow
Das scheint auch der EU zu gefallen: Im Rahmen des „Robotics in Infrastructure Maintenance and Automation“-Programms, Teil der EU-Förderinitiative „Horizon 2020“, gibt es einen „hohen sechsstelligen Förderbetrag“ für DrainBot. Wie viel Geld genau fließt, wird allerdings nicht verraten. Neben der Finanzierung sollen die Steirer jedenfalls auch Zugang zu „einem Dutzend führender europäischer Robotik- und Automatisierungsforschungszentren“ erhalten. „Damit können wir unsere Technologie noch stärker auf dem europäischen Markt positionieren“, betont Lepold.
Unterstützt wurde das Förderansuchen vom Gründercenter der Steiermärkischen Sparkasse. „Wir sind sehr stolz, mit DrainBot ein technologisches Vorreiterunternehmen bei der weiteren internationalen Expansion begleiten zu können“, sagt Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse. Gearbeitet wird im Grazer Science Park. Auch dort zeigt man sich naturgemäß zufrieden. Geschäftsführer Martin Mössler: „Die Tatsache, dass nationale Top-Unternehmen auf die Technologien von DrainBot zugreifen, zeigt die hohe Innovationskraft des aufstrebenden Betriebs. Für uns ist wesentlich, nun auch bei der Internationalisierung unserer Unternehmen kraftvoll zu unterstützen.“
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