Zusammenlegung

DriveNow & Car2Go: EU-Kommission genehmigt Fusion – aber unter Auflagen

Der BMW i3 in Wien. © DriveNow
Der BMW i3 in Wien. © DriveNow
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Nutzer von Carsharing-Diensten haben es bald einfacher. Denn die EU-Kommission hat den beiden Anbietern Car2Go von Daimler und DriveNow von BMW erlaubt, zu fusionieren. Doch weil so ein sehr großer Player gerade am europäischen Markt entsteht, hat Brüssel die Zusammenlegung der beiden Anbieter nur unter Auflagen genehmigt. Die Kommission ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der geplante Zusammenschluss Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken hinsichtlich des Carsharings in sechs Städten geben würde. Dies gilt für Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Wien, wo es nur begrenzte Alternativen zum Carsharing gibt“, heißt es in einer Stellungnahme.

Die neue Firma, die für die Fusion geschaffen wird, muss es künftig anderen Anbietern von Carsharing erlauben, via APIs die Carsharing-Dienste von Daimler und BMW anzeigen können. Außerdem müssen konkurrierende Carsharing-Anbieter Zugang zu der Mobilitäts-App moovel von Daimler bekommen können, um ihre Angebote dort listen zu können. „Durch diese Verpflichtungen werden die Bedenken der Kommission vollständig ausgeräumt, weil die Zugangsschranken für konkurrierende Anbieter von Free-Floating-Carsharing-Diensten verringert werden“, heißt es weiter. „Deshalb ist die Kommission zu dem Ergebnis gelangt, dass der geplante Zusammenschluss unter Berücksichtigung dieser Abhilfemaßnahme den Wettbewerb nicht gefährdet.“

Allianz gegen die Internetkonzerne

Daimler und BMW können nun eine neue Firma gründen, die DriveNow und Car2Go zusammenfasst. Darüber soll eine Mutter stehen, die die Marken verwaltet und die Markenlizenzen an insgesamt fünf Gemeinschaftsunternehmen vergibt. Eine ist wie gesagt der Zusammenschluss von Car2Go und DriveNow. Außerdem wollen die beiden deutschen Autokonzerne vier weitere gemeinsame Unternehmen in den Bereichen „Fahrdienste“ (Ride-Hailing), „Parkdienste“, „Ladedienste“ und sonstige Mobilitätsdienste gründen.

Die Fusion schafft gerade im deutschsprachigen Raum einen großen Player – und das hat seinen Grund. Denn die deutschen Autohersteller sehen sich zunehmend unter dem Druck von US-Mobilitätsanbietern wie Uber oder Waymo und müssen außerdem auf durch neue Technologien geändertes Mobilitäts- und Kaufverhalten von Konsumenten reagieren – Stichwort „leihen statt kaufen“.

Als “Allianz gegen die Internetkonzerne“ hat DriveNow-Österreich-Chef Robert Kahr die angestrebte Fusion mit Car2Go kürzlich in einem Interview gegenüber Trending Topics bezeichnet. „Will man in diesem wachsenden Markt eine führende Position einnehmen, dann bedeutet das, dass man wahnsinnig viele Investitionen machen muss. Nicht jeder Mitbewerber muss ein böser Konkurrent sein. Manchmal ist es besser, Allianzen zu schließen, damit man bei diesen veränderten Marktbedingungen ganz weit vorne ist.“

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