Drohnenführerschein startet am 31. Dezember
Der angekündigte Drohnenführerschein ist da. Ab dem 31.12 dieses Jahres kann der Führerschein gemacht werden, Online-Trainings dafür sind ab sofort möglich. Unterschieden werden künftig drei Arten von Drohnen.
Die Anzahl der von Austro Control pro Jahr bewilligten Drohnen habe sich zuletzt mehr als versechsfacht. 2019 wurden insgesamt 2.680 Anträge bewilligt, 2020 waren es bis Anfang Dezember knapp 2.000 Anträge. Das EU-Regulativ regelt das Fliegen mit Drohnen im gesamten EU-Raum ab 31.12.2020 neu und habe sich „in vielen Punkten“ das derzeit in Österreich geltende Regelwerk mit einem risikobasierten Ansatz zum Vorbild genommen, heißt es von BMK und Austro Control.
Drei Kategorien für Drohnen
Drohnen werden künftig in drei Kategorien unterteilt: „Open“, „Specific“ und „Certified“. Die Kategorie „Open“ wird – je nach Einsatzgebiet – Drohnen mit einem Gewicht bis zu 25 Kilogramm abdecken. Laut Austro Control seien das rund 80 Prozent aller in Österreich bewilligten Drohnen. Die „Specific“- Kategorie soll auch Flüge außerhalb der Sichtweite, Flüge mit Drohnen über 25 kg oder Flüge mit Drohnen über vier kg im besiedelten Gebiet erlauben.
In die Kategorie „Certified“ werden künftig auch Drohnenflüge mit Passagieren an Bord fallen. Gedacht ist das für Flugtaxis, die sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten etablieren sollen. Das genaue Regelwerk für diese Kategorie sei derzeit auf europäischer Ebene aber noch in Ausarbeitung.
Registrierung …
Für Drohnen-Pilotinnen und -Piloten bedeutet das einige Änderungen. Zuallererst muss die Drohne künftig registriert werden. Das geht ab dem 31.12.2020 auf dronespace.at und kostet einmalig 31,20 Euro. Dafür bekommt man dann ein Kennzeichen, dass an der Drohne montiert werden muss. Ebenso verpflichtend sind eine passende Versicherung und eine neue Registrierung der Drohne nach spätestens drei Jahren.
… und Führerschein notwendig
Dazu kommt dann noch der Führerschein, der beim Fliegen immer dabei sein muss. Das Training dafür ist ab sofort auf dronespace.at möglich. Kenntnisse sind unter anderem in den Bereichen Luftfahrtrecht, betriebliche Verfahren und Allgemeinwissen zum Thema Drohnen erforderlich. Nach dem Lernen folgt der Test in Form eines Online-Multiple-Choice-Formulars. Auch der Test soll ab 31.12 möglich sein. Den Führerschein gibt es dann – sofern der Test bestanden wird – in digital übermittelt. Bei der Kontrolle soll auch eine PDF am Smartphone ausreichend sein. Kurs und Test sind kostenlos, der Führerschein gilt allerdings nur fünf Jahre. Warum das so ist, lassen Austro Control und BMK offen. Die gleiche Regelung gilt übrigens auch für den Betrieb von Modellflugzeugen.
„Prozess wird wesentlich einfacher und kostengünstiger“
Staatssekretär Magnus Brunner: „Unser Ziel ist es, das Innovationspotenzial der Drohnen zu nutzen und dabei gleichzeitig ein größtmögliches Maß an Sicherheit in der Luft und am Boden zu gewährleisten. Bei steigender Beliebtheit und wachsenden Anwendungsgebieten, birgt dies neue Herausforderungen. Durch die Online-Registrierung für Drohnen-Betreiber und den Drohnenführerschein für Drohnen-Pilotinnen und -Piloten wird der Prozess mit 31.12. wesentlich einfacher und auch kostengünstiger als bisher. Damit können wir auch künftig einen sicheren Luftraum gewährleisten.“
Austro Control-Geschäftsführerin Valerie Hackl sieht das ähnlich: „Mit der Online-Registrierung für Drohnenbetreiber und dem Drohnenführerschein für Drohnen-Pilotinnen und -Piloten wird das Fliegen mit Drohnen im österreichischen Luftraum künftig einfacher und günstiger. Gleichzeitig wird durch den Drohnenführerschein sichergestellt, dass Drohnenpiloten auch das nötige Fachwissen für den Betrieb ihres unbemannten Luftfahrzeuges mitbringen. Registrierung und Drohnenführerschein sind nach erfolgreicher Absolvierung künftig sofort verfügbar. Über die Plattform dronespace.at ermöglichen wir somit einen unbürokratischen und raschen, aber auch sicheren Weg zum Fliegen mit Drohnen.“