Durchblicker: Acht von zehn Haushalte spüren Rekord-Inflation bereits
Die Inflation ist in den vergangenen Monaten in schwindelerregende Höhen gestiegen. 7,5 Prozent im Euroraum und 7,2 Prozent in Österreich beträgt die Teuerungswelle, die sich angesichts des Ukraine-Kriegs immer weiter verstärkt. Tatsächlich ist die Inflation in Österreich so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Das Tarifvergleichsportal durchblicker hat diese Entwicklung zum Anlass genommen, um in einer Umfrage unter 1.200 Personen zu ermitteln, ob österreichische Haushalte die Teuerungswelle schon spüren. Auf acht von zehn Haushalte trifft das zu.
Wie man der Inflation ein Schnippchen schlägt – mit Beatvest
Zwölf Prozent können Fixkosten nicht mehr decken
„Viele haben in der COVID-Krise unter beträchtlichen Einkommenseinbußen gelitten. Jetzt noch der sprunghafte Anstieg der Inflation infolge des Ukraine-Kriegs ist für die Haushalte ein Schock. Dementsprechend stark ist auch ihre Reaktion. Handel, Gastronomie und Tourismus werden sich daher auf eine Verlängerung der Durststrecke einstellen müssen“, sagt durchblicker-Geschäftsführer Reinhold Baudisch.
Eine bedenkliche Menge an Haushalten ist durch die Inflation in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Zwölf Prozent können die Fixkosten nicht mehr decken, 62 Prozent sorgen sich um ihre finanzielle Zukunft, 91 Prozent schränken sich im Alltag ein. Gespart wird bei Lokalbesuchen, Autofahren, Kleidung, Reisen, Freizeit und sogar beim Heizen. Finanziell Leidtragende der Corona-Krise wegen Kurzarbeit oder Verlust des Arbeitsplatzes trifft die Rekordinflation besonders hart.
Inflation steigt auf 6,8 Prozent, ärmere Haushalte stärker betroffen
Inflation bei Gas und Strom jetzt schon spürbar
Laut Umfrage haben 86 Prozent bereits in den vergangenen drei Monaten eine Erhöhung ihrer Fixkosten deutlich wahrgenommen. Subjektiv spüren die Haushalte die Teuerung am deutlichsten bei Treibstoffen, Lebensmitteln, im Transport und Verkehr, bei Strom und Heizen und in der Gastronomie. Mehr als die Hälfte sehen die höheren Preise bereits tatsächlich auf ihren Strom- und Gas-Rechnungen.
Praktisch die gesamte Bevölkerung (98 Prozent) geht davon aus, dass das tägliche Leben künftig noch teurer wird. Die überwiegende Mehrheit von 62 Prozent der Befragten blickt ihrer finanziellen Situation 2022 eher mit Sorge entgegen, jede fünfte Person ist extrem beunruhigt. Gespart wird vor allem bei Gastronomie-Besuchen (75 Prozent), bei Autofahren und Kleidung (jeweils 70 Prozent) und bei Reisen (65 Prozent) Ein Drittel der befragten Haushalte versucht, weniger zu heizen und Strom zu sparen.
Viele Sparmöglichkeiten bei Tarifen
Reinhold Baudisch rät betroffenen Haushalten dazu, ihre Verträge genau unter die Lupe zu nehmen. Bei Strom und Gas seien die Einsparungsmöglichkeiten derzeit zwar beschränkt. Sollte der bestehende Energieanbieter die Preise aber extrem stark anheben, zahle sich ein Tarifvergleich in einzelnen Fällen dennoch aus. Mehr sparen lasse sich durch einen Wechsel bei Versicherungen, Banken oder Festnetz und Internet. Rund die Hälfte der Haushalte hat hier laut Umfrage noch nie die Anbieter gewechselt. In Summe könne ein durchschnittlicher Haushalt durch Vertragsoptimierungen aktuell immer noch bis zu 1.900 Euro jährlich sparen.