Durchblicker.at: Senkung der Elektrizitäts- und Erdgasabgabe kann Kosten um bis zu 160 Euro senken
75 bis 160 Euro im Jahr – soviel könne ein durchschnittlicher Strom- und Gashaushalt durch die angekündigte Senkung der Elektrizitäts- und Erdgasabgabe sparen. Auf dieses Ergebnis kommt das Tarifsvergleichsportal „durchblicker.at“. Insbesondere Haushalte, welche auch Gas beziehen, werden diese Maßnahme besonders spüren. Trotzdem werden durch das Paket nicht alle Mehrkosten kompensiert werden können, so das Resümee des Portals.
„Der Vergleich zeigt, dass die neue Maßnahme reinen Stromkunden nur geringe zusätzliche Einsparungen bringt. Im Gegensatz zu den Gaskunden sind sie von den steigenden Energiepreisen bisher zumindest direkt nicht so stark betroffen“, so der durchblicker-Geschäftsführer Reinhold Baudisch. So rechnet das Portal aktuell mit Jahresmehrkosten von mehr als 500 Euro für einen durchschnittlichen Strom- und Gashaushalt. „Wenn auch die großen Landesenergieversorger ihre Bestandstarife anpassen, wovon auszugehen ist, wird diese Mehrbelastung noch höher ausfallen. Die Maßnahmen der Bundesregierung werden dann einen Teil davon kompensieren, aber nicht alles“, so Baudisch.
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Der Vergleich von durchblicker.at:
Für ihre Prognose ging das Portal von verschiedenen Ausgangssituationen aus. So würde ein Wiener Single-Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 2.000 kWh, welcher den Anbieter Wien Energie nutzt, derzeit bei Jahreskosten von 930 Euro liegen. Nach der Senkung der Energieabgabe wären es etwa 900 Euro, so durchblicker.at. Wenn diese Person zugleich auch Gas verbraucht und bei einem jährlichen Verbrauch von 7.000 kWh steht, würden aus den aktuell prognostizierten Kosten von rund 1.160 Euro, nach der Senkung etwa 1.115 Euro werden.
Auch die Kostenentwicklung für eine dreiköpfige Familie hat sich das Portal angeschaut. Dabei gingen sie von einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh Strom- und 15.000 kWh Gasverbrauch aus. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Stromkosten von etwa 1.760 auf 1.700 Euro sinken würden, die Gaskosten von 2.390 auf 2.290 Euro.
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Zum Hintergrund:
Die österreichische Regierung hat am Sonntag ein Maßnahmenpaket vorgestellt, um die Bevölkerung von den kürzlich gestiegenen Energiepreisen zu entlasten. Das „Energiepaket“ in Höhe von zwei Milliarden Euro zielt dabei besonders auf die Bereiche Heizen, Mobilität und Wirtschaft ab.
Für Erhöhung des Pendlerpauschales und des Pendlereuros werden 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, gleichzeitig sollen 150 Millionen Euro in die Angebotserweiterung des öffentlichen Verkehrs investiert werden. Die Senkung von Erdgasabgabe und Elektrizitätsabgabe für Privathaushalte und Industrie schlägt mit 900 Millionen Euro zu Buche. Betriebe werden mit 120 Millionen Euro unterstützt, um auf alternative CO2-neutrale Antriebsformen umzusteigen und der Ausbau von Windkraft- und Photovoltaik-Projekte wird mit insgesamt 250 Millionen Euro gefördert.