durchblicker.at: Vergleichsportal von Versicherungsmaklern verklagt – und erwägt selbst rechtliche Schritte
Wie die APA berichtet, zieht der Fachverband der Versicherungsmakler gegen das Online-Vergleichsportal durchblicker.at vor Gericht. Der Grund: Die von den Gründern Reinhold Baudisch und Michael Doberer gestartete Webseite stelle „irreführende Dienstleistungen“ bereit und sei für „Konsumenten nicht transparent“. Das Vergleichs-Portal biete nur „spärliche Vergleichsergebnisse“, weil nicht der gesamte Markt abgebildet sei. Mehr als fünf große Anbieter würden am Vergleich nicht teilnehmen, heißt es seitens Christoph Berghammer, Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten der WKÖ. Das verletze die Standesregeln eines unabhängigen Versicherungsmaklers, da dieser zur Vermittlung des bestmöglichen Versicherungsschutzes verpflichtet sei.
durchblicker.at lässt seine Nutzer auf der Webseite etwa Auto-, Haushalts oder Unfallversicherungen vergleichen, damit diese Unterschiede im Preis-Leistungsverhältnis sehen. Entscheidet sich ein User für eine Versicherung, kann durchblicker.at alle Formalitäten rund um Vertragsabschluss und/oder Anbieterwechsel abwickeln und erhält in Folge eine Gebühr vom jeweiligen Anbieter, bei dem ein Vertrag abgeschlossen wird.
Nicht 100 Prozent des Marktes abgebildet
Allerdings liefern nicht alle Anbieter Daten an durchblicker.at, weil einige nicht auf dem Portal gelistet sein möchten. Die Betreiber versuchen dann, diese Daten selbst zu erheben, was aber offenbar nicht immer möglich ist. „In unserem unabhängigen Vergleich versuchen wir aber auch jene Anbieter aufzunehmen, von denen wir keine Gebühr bei der Vertragsvermittlung erhalten. Da manche Anbieter keine Daten für einen Vergleich zur Verfügung stellen möchten, ist es leider nicht möglich zu 100% alle am Markt verfügbaren Angebote im Vergleich abzubilden“, heißt es dazu auf der Webseite. Und weiter: „Wir versuchen trotzdem auch diese Angebote zu vergleichen. Deshalb finden Sie auf durchblicker.at auch all jene Tarife, die wir selbst ohne Kooperationsbereitschaft des Anbieters erheben können.“
Die Vorwürfe sieht durchblicker.at als „falsch und rufschädigend“. Man erwäge nun selbst rechtliche Schritte gegen die Funktionäre des Fachverbandes. Der Fachverband, bei dem die Yousure Tarifvergleich GmbH, die durchblicker.at betreibt, selbst Mitglied ist, hatte im Vorfeld der Klage offenbar nicht das direkte Gespräch gesucht.
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