E-Mobilität

E-Busse in der EU: Mit Neuanschaffungen erstmals Dieselmotoren überholt 

Batterieelektrische Busse sind die beliebtesten unter den in der EU neu eingeführten Stadtbussen. © Wiener Linien/Robert Peres
Batterieelektrische Busse sind die beliebtesten unter den in der EU neu eingeführten Stadtbussen. © Wiener Linien/Robert Peres
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Elektrische Busse haben 2023 in der EU 36 Prozent der neu verkauften City-Busse ausgemacht. Zum ersten Mal wurden damit mit Dieselmotor betriebene Busse überholt. Wird die Wachstumsrate beibehalten, könnten laut dem NGO Transport & Environment (T&E) aus Brüssel 2027 bereits 100 Prozent der neuen EU-Stadtbusse emissionsfrei sein.

E-Citybusse auf der Überholspur

Ein Verkehrssektor, der sich Richtung emissionsfreie Mobilität bewegt. Das ist ein fest verankertes Klimaziel der EU. Und Stadtbusse sind ein führendes Segment bei dieser Elektrifizierungsoffensive, die Teil des europäischen Green Deals ist. Die stetige Verbreitung der E-Busse zeigt, wie die emissionsfreie Technologie mehr und mehr Einzug in den öffentlichen Transportsektor erhält. Insgesamt haben sich 54 europäische Städte bis 2035 Ziele für emissionsfreie Busflotten gesetzt, wie T&E berichtet. Fakt ist, dass 90 Prozent der neuen Stadtbusse bis 2030 und 100 Prozent bis 2035 laut den CO2-Emissionsnormen der EU sowieso emissionsfrei sein müssen.

Clean Vehicles Directive (CVD)

Nicht allen sind die aktuellen Richtlinien streng genug. So bezeichnet etwa Transport & Environment (T&E) die Dynamiken der Regulierungen als zu langsam. Vor allem die EU-Richtlinie Clean Vehicles Directive (CVD) wird vom NGO als “wenig ehrgeizig” beschrieben. Sie zielt darauf ab, die Marktnachfrage nach umweltfreundlichen Fahrzeugen zu erhöhen, indem sie verbindliche Beschaffungsziele für öffentliche Institutionen festlegt. So soll zum Beispiel ein bestimmter Anteil der Fahrzeuge, die für Post- und Paketdienste, Stadtreinigung und Personenbeförderung verwendet werden, sauber, also emissionsarm oder -frei sein. Die Null-Emissions-Beschaffungsziele des CVD betragen 20 Prozent im Zeitraum 2021-2025 und 30 Prozent im Zeitraum 2026-2030.

Führende Länder in puncto E-Busse

15 Mitgliedstaaten übertreffen den EU-Durchschnitt von 36 Prozent der neu verkauften City-Busse im Jahr 2023. Unter ihnen befinden sich fünf Länder, die hervorstechen: In Slowenien, Dänemark, den Niederlande, Irland und Finnland sind bereits mehr als 90 Prozent der Neuverkäufe auf emissionsfreie Stadtbusse entfallen. Österreich liegt mit seinem 12-prozentigen Anteil an viertletzter Stelle im EU-Ranking. Wirft man einen Blick auf die großen Märkte, wo 2023 mindestens 1.000 neuen Stadtbussen eingekauft wurden, steht das Vereinigte Königreich mit 63 Prozent an der Spitze. Es folgt Spanien mit 40 Prozent und liegt damit knapp über dem EU-Durchschnitt. Interessant ist, dass 46 Prozent der neu angeschafften Busse in Frankreich Gasbusse sind. Estland ist das Schlusslicht, denn im Vorjahr wurde kein einziger “Zero-Emissions”-Bus eingekauft. Vor einigen Monaten sollen aber die ersten Elektrobusse in Tallinn eingetroffen sein.

Alternative Antriebe für Stadtbusse 2022/2023 © Chatrou CME Solutions 2024
Alternative Antriebe für Stadtbusse 2022/2023 © Chatrou CME Solutions 2024

3 Tipps für einen emissionsfreien Stadtverkehr

Das aktuelle Ziel der EU ist, Treibhausgasemissionen in den Mitgliedstaaten um mindestens 55 Prozent bis 2030 zu reduzieren. Klimaneutralität möchte man bis 2050 erreichen. Um elektrische oder andere emissionsfreie Verkehrsmittel in den Stadtverkehr einschleusen und gleichzeitig Klima- und Industriepolitik miteinander vereinen, könnte Folgendes unternommen werden:

  1. Alle europäischen Städte sollten sich Null-Emissions-Busflottenzielen bis 2035 setzen. Großstädte könnten sogar Nullemissions-Zonen einrichten und keine weiteren Gasbusse einkaufen.
  2. Um Busse von europäischen Herstellern zu erhalten und nicht von ausländischen Konkurrenten, sollte die steigende Nachfrage von allen beteiligten Stakeholdern antizipiert werden – vor allem von den Busherstellern.
  3. Die jeweiligen nationalen Regierungen könnten neue Kriterien für die öffentliche Auftragsvergabe in Erwägung ziehen. So ließe sich eine nachhaltige Produktion „Made in Europe“ fördern.

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