Easelink: Grazer Lade-Startup holt 8,3 Millionen Euro in der Series A
Siehst du die schwarze Platte, die da in den Beton der Straße eingelassen ist? Das Ding, das ein wenig aussieht die die Platte eines Induktionsherdes, soll das Aufladen von E-Autos revolutionieren. Das Grazer Startup Easelink, Trending Topics-Leser:innen bereits längst bekannt, hat sich mit seinem „Matrix Charging“ über die Jahre international einen Namen gemacht, Partnerschaften geschmiedet und EU-Förderungen abgestaubt. Nun folgt endlich die große Series A.
Und so sind es satte 8,3 Millionen Euro, die von Lead-Investor SET Ventures (u.a. auch Sonnen, Instagrid, Depsys und Energyworx) sowie EnBW New Ventures, Smartworks (Investment-Vehikel von Wien Energie) und Bestandsinvestor Hermann Hauser in Easelink investiert werden.
Easelink: Grazer Startup mit Ladetechnologie für E-Autos ausgezeichnet
„Globaler Standard“ als Ziel
Mit der Finanzierung werden das Produktteam von Easelink weiter ausgebaut, die Kooperationen mit Automobil- und Infrastrukturindustrie vertieft und die Umsetzung eines globalen Ladestandards fortgesetzt. Matrix Charging ist bereits bei strategischen Partnern in mehreren Pilotprojekten im Einsatz, wie zum Beispiel dem eTaxi Austria-Projekt für das automatisierte Laden der Taxiflotten in Wien und Graz.
„Wir freuen uns, zusätzlich zu unseren starken Automobilpartnern unsere neuen Investoren begrüßen zu dürfen, die fundierte Erfahrung in der E-Fahrzeug-Ladeinfrastruktur und im Energiebereich mitbringen. Dies unterstützt unser Ziel die Matrix Charging Technologie zu einem globalen Standard weiterzuentwickeln.“, erklärt Hermann Stockinger, Gründer und CEO von Easelink.
Schlüsselmarkt dürfte China sein. Dort hat Easelink auch ein Büro, eine Partnerschaft mit dem National New Energy Vehicle Technology Center (NEVC) soll Zugang zu den chinesischen Autoriesen BYD oder Geely (= Volvo & größter Einzelaktionär bei Daimler) bringen.
Automatisiertes Laden
Ein paar Worte zur Technologie: Beim Matrix Charging verbindet sich ein Connector am Fahrzeugunterboden mit einer Ladeplatte (Pad) in der Parkplatzoberfläche und lädt dann konduktiv. Das bedeutet, dass sowohl das E-Auto als auch die Parkinfrastruktur mit zusätzlicher Technologie ausgerüstet werden müssen. Besonders relevant erscheint das, wenn kein Mensch beim Ladevorgang dabei ist. So könnte Easelink also dafür sorgen, dass autonom fahrende Autos einfach beim Parken laden können.
„Automatisiertes Laden ist unverzichtbar für die Mobilität der Zukunft, die elektrisch, autonom und ständig vernetzt sein wird. Wir unterstützen die Easelink-Vision einer vollständigen Integration der E- Autos in ein erneuerbares Energiesystem“ so Anton Arts, geschäftsführender Gesellschafter von SET Ventures.
Kabelloses Laden von Elektroautos ist generell am Vormarsch. Mit Volterio (vormals NRG-X) gibt es aus Graz ein weiteres Startup mit einer ähnlichen Technologie; in Schweden arbeiten Unternehmen an einer konduktiven Ladetechnologie, um E-Autos während dem Fahren mit Strom zu versorgen; Siemens Mobility testet den „Electric Highway“; und auch Firmen wie WiTricity, Plugless Power oder Autozulieferer Continental arbeiten in der einen oder anderen Form an konduktiven Lademethoden für Elektroautos. Mit dem frischen Investment stärkt sich Easelink nun im Rennen um den neuen Markt.