Studie

EcoAustria: Startups können BIP in zehn Jahren um 5,7 Mrd. Euro erhöhen

Monika Köppl-Turyna (EcoAustria), Lisa-Marie Fassl (aaia), Amelie Groß (WKÖ) und Laura Egg (aaia) bei der Studienpräsentation. © aaia
Monika Köppl-Turyna (EcoAustria), Lisa-Marie Fassl (aaia), Amelie Groß (WKÖ) und Laura Egg (aaia) bei der Studienpräsentation. © aaia
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Österreich hat EU-weit durchschnittlich viele Startups, siedelt sich also im Mittelfeld an. 687 Startups pro Million Einwohner hierzulande stehen etwa 2.400 Startups in den Niederlanden oder 1.811 Startups im Vereinigten Königreich gegenüber. Die Zahlen stammen aus einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria, das eine Studie zur Wertschöpfung von Startups in Österreich durchgeführt hat.

Ziel der Studie war es, mögliche Aufholpotenziale für den Wirtschaftsstandort Österreich im internationalen Vergleich zu identifizieren und geeignete Handlungsempfehlungen zur Überwindung bestehender Hindernisse zu formulieren.

Viele EU-Länder vor Österreich

Generell könnte Österreich mehr Startups aufweisen. Im internationalen Vergleich weist Österreich eine verhältnismäßig geringe Anzahl an Startups vor. Bei einer Betrachtung aller europäischen Länder befindet sich Österreich zwar im Mittelfeld, allerdings liegen so gut wie alle „alten“ EU-Länder in dieser Hinsicht vor Österreich. Wie eileitend erwähnt sind hierzulande pro Million Einwohner 687 Startups und Scaleups registriert. Im direkten Vergleich mit der Spitze Europas finden sich in den Niederlanden  2.400 und im Vereinigten Königreich 1.811 derartige Unternehmen. Darauf folgen die nordischen und baltischen Länder sowie Israel.

Simulationen mit UK und den Niederlanden

EcoAustria hat in weiterer Folge simuliert, wie Österreich dastehen würde, hätten wir die gleiche Rate an Gründungen wie die Länder an den Spitzenpositionen. Im Vergleich mit den Niederlanden zeigt die Simulation einen Anstieg von 6.200 auf 21.400 Unternehmen an, nach zehn Jahren würden die Investitions- und Beschäftigungseffekte in diesem Szenario auf 1,3 Prozent bzw. 12.000 Beschäftigte steigen und nach 20 Jahren bereits auf 2,5 Prozent und 26.000 Beschäftigte. Das BIP würde nach zehn Jahren um 5,7 Mrd. Euro und nach 20 Jahren um 11,9 Mrd. Euro höher liegen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim zweiten Szenario: Wird das Vereinigte Königreich als Maßstab herangezogen, würde dies einen Anstieg von 6.200 auf knapp 16.200 Unternehmen zu Folge haben. Die Investitions- und Beschäftigungseffekte würden dabei nach zehn Jahren um 0,8 Prozent bzw. 8.000 Beschäftigte, und nach 20 Jahren bereits um 1,6 Prozent bzw. 17.300 Personen steigen. Das BIP wäre in diesem Szenario nach zehn Jahren um 3,8 Mrd. Euro, und nach 20 Jahren um 7,8 Mrd. Euro höher. Bis 2028 würde dies bei einem Aufschließen Österreichs in eine Spitzengruppe der führenden europäischen Länder, ein jährliches Wachstum zwischen 2,2 Mrd. Euro und 2,4 Mrd. Euro bedeuten. Der kumulative Effekt über die Jahre der Ausweitung der Digitalisierung würde in diesem Szenario etwa 14 Mrd. Euro betragen.

„Die Ergebnisse machen deutlich, dass Startups nicht nur heute schon einen Milliarden-Wirtschaftsfaktor darstellen, sondern sie in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren zum wesentlichen Faktor unserer Wirtschaft aufsteigen werden. Nun gilt es die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen und strukturelle sowie institutionelle Faktoren anzupassen“, so Amelie Groß, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Maßnahmen gefordert

Stellt sich letztlich die Frage, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um zu den Niederlanden aufschließen zu können. „Zu den aktuellen Herausforderungen heimischer Startups zählen unter anderem restriktive Regulierungen bei der Gründung und beim Marktzugang sowie auch im späteren Verlauf entstehende bürokratische Hindernisse“, heißt es in der Studie. Diese „Hindernisse“ würden etwa den Verkauf von Unternehmensanteilen, die Einbringung von Investor:nnen oder die Incentivierung von Mitarbeiter:innen betreffen.. Einige dieser Hürden werden derzeit bereits in einem Reformpaket für eine neue flexible Kapitalgesellschaft bearbeitet.

Wichtig wären laut den Studienmachern auch noch die Herabsetzung des Mindestkapitals zur Gründung einer GmbH sowie ein schnelleres Verfahren bei der Eintragung ins Firmenbuch. Die Zeit drängt jedenfalls – erklärt Lisa-Marie Fassl, Mitglied des Vorstandes der Austrian Angel Investors Association (aaia): „Wenn wir es als Wirtschaftsstandort Österreich jetzt nicht schaffen, die richtigen Impulse zu setzen, dann werden wir im internationalen Vergleich noch weiter zurückfallen. Es ist daher Zeit, dass die Politik beginnt, auf die Forderungen der Startup-Szene zu hören.“

Investor:innen rechnen mit Downrounds für die meisten Startups und Scale-ups

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