Ecofly: Startup will mit Insektenfarm nachhaltiges Fischfutter entwickeln
Sie ist schwarz, geflügelt und hat sechs Beine – die schwarze Soldatenfliege. Das oberösterreichische Startup Ecofly hat das Potenzial des Insekts nun für sich entdeckt. Das Startup will mit Hilfe der Fliege Fischfutter revolutionieren. Wird bisheriges Fischmehl aus kleinen Wildfischen hergestellt, haben die Oberösterreicher es sich zum Ziel gesetzt, stattdessen Fischfutter basierend auf Insektenmehl für europäische Aquakulturen anzubieten. Dafür erhalten sie nun auch große finanzielle Unterstützung: Die Linzer Lebensmittelgruppe Vivatis hält eine 45-Prozent-Beteiligung und wird nach Informationen der Kleinen Zeitung in den nächsten zwei Jahren fünf Millionen Euro investieren.
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Fischfutter aus Proteinen der Larven
Im Moment wird das Fischfutter für Fische in Aquakulturen zumeist aus Wildfischen hergestellt. Diese Vorgehensweise verstärkt aber die Überfischung in globalen Gewässern, wie die deutsche Umweltschutzorganisation BUND darlegt. Genau diesen Kreislauf möchte das Startup Ecofly mit der großflächigen Produktion von Fischfutter basierend auf Insektenmehl durchbrechen. Seit 2017 ist die schwarze Soldatenfliege EU-weit als Futtermittel in der Aquakultur zugelassen. Dafür wird das Protein der Fliegenlarven verwendet. Das Fischfutter selbst besteht dann aus 62 Prozent Rohprotein und 8 Prozent Rohfett. Ausgewachsen sind die Larven in sieben bis zehn Tagen, verwerten pflanzliche Rohstoffe und ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenmaterial. Nach Aussagen des Vivatis im Gespräch mit der Kleinen Zeitung ist es das Ziel, mit ihnen ein innovatives Futtermittel für eine artgerechte , ökologische und nachhaltige Tierhaltung anzubieten.
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4000 Tonnen Insektenmehl jährlich
Nachdem die Gründer des Startups, Simon Weinberger und Michael Forster, mit einer Larvenzucht am elterlichen Biohof von letzterem 2016 begonnen haben, geht es durch die Beteiligung von der Lebensmittelgruppe Vivatis nun in die nächste Phase. Für 2021 ist der Bau eines neuen Zucht- und Mast-Standort in Oberösterreich geplant. Mit diesem Standort plant das Startup dann für die nächsten zwei Jahre eine jährliche Produktion von 4000 Tonnen Insektenmehl. Den Markteintritt ihres Produktes planen die Gründer für die nächsten zwei bis vier Jahre. Neben der Fischfutterproduktion arbeitet das Startup außerdem an einem Öl, ebenfalls ein Produkt von den Larven der Schwarzen Soldatenfliege, welches als nachhaltiger Palmölersatz in der Kosmetik- und Seifenbranche verwendet werden kann und an einem nachhaltigen Dünger, welcher aus den Rückständen der Larvenaufzucht entsteht.