eCommerce-Riese Shopify tritt der Libra Association bei

Paypal, Visa, Mastercard, eBay, Stripe und zuletzt Vodafone: Nach viel politischem Widerstand hat die Libra Association im letzten Halbjahr viele Partner verloren. Von den ursprünglichen Launch-Partnern sind vor allem jene abgesprungen die direkt oder indirekt mit Geldgeschäften im Netz zu tun haben. Trotzdem wurde immer wieder beteuert, dass das Projekt, das eine eigene Kryptowährung zu Ziel hat, nicht beendet werde.
Nun gibt es für die Libra Association, die von Facebook initiiert wurde, etwas Licht am Ende des Tunnels. Denn die kanadische E-Commerce-Firma Shopify ist der Vereinigung, die in der Schweiz angesiedelt ist, nun beigetreten. „Während der Online-Handel immer grenzenloser wird, vergisst man leicht, dass Zahlungen und der Austausch von Waren nicht überall ein gelöstes Problem sind. Ein großer Teil der weltweiten Finanzinfrastruktur wurde nicht gebaut, um dem Umfang und den Bedürfnissen des Internethandels gerecht zu werden“, heißt es dazu seitens Shopify. „Als Mitglied der Libra Association werden wir uns für den Aufbau eines Zahlungsnetzwerks einsetzen, das den Zugang zu Geld erleichtert und Händler und Verbraucher überall unterstützt.“
Shopify will Transaktionen berechnen
Etwa eine Million Händler betreiben mit Hilfe von Shopify ihre Online-Shops. Möglich ist nun, dass der geplante Stablecoin Libra einmal für Bezahlungen in diesen Shops eingesetzt werden könnte. Shopify könnte sich damit auch Gebühren sparen, die bei Transaktionen mit Kreditkarten entstehen. Die kanadische Firma will selbst einen Knoten betreiben, die im Netzwerk dafür zuständig sind, die Transaktionen zu berechnen.
Ob Libra jemals auf den Markt kommen wird, ist sehr unsicher. Der Start ist für 2020 geplant. Doch weil es massive Bedenken gibt, dass Facebook und seine Partner so in Konkurrenz zu staatlichen Währungen treten könnte, haben Regulierungsbehörden und Notenbanken vor allem in Europa, aber auch den USA, keine Freude mit dem Projekt. Laut Facebook-Manager David Marcus, der das Libra-Projekt leitet, wolle man mit dem Launch abwarten, bis es „regulatorische Klarheit“ gibt.