Startup Interviewer

ecoTRN: Mit VR gegen den Fachkräftemangel in grünen Berufen

© ecoTRN
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Aus dem Antrieb heraus, die Energiewende zu unterstützen, wurde das Wiener Startup ecoTRN ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Diverse Fachausbildungen ortsunabhängig und multilingual ermöglichen. Niklas Richter, Co-Founder und CXO bei ecoTRN, ist für die didaktischen Strategien verantwortlich. Im Gespräch mit dem Startup Interviewer stellt er sein Unternehmen vor.

Kannst du uns dein Startup vorstellen? Was macht ihr genau?

Niklas Richter: Wir bei ecoTRN revolutionieren die Ausbildung in „grünen Berufen“ und bieten eine innovative Antwort auf den Fachkräftemangel. Die Energiewende benötigt eine enorme Anzahl qualifizierter Fachkräfte, die mit herkömmlichen Methoden nicht schnell genug ausgebildet werden können.

Genau hier setzt ecoTRN an: Mit unseren Virtual-Reality-Trainings ermöglichen wir die praxisnahe Vermittlung essenzieller Fähigkeiten wie der Installation von Wärmepumpen, der Montage von Photovoltaikanlagen oder der Umsetzung der fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik.

Unsere Lösung reduziert den logistischen Aufwand und die hohen Kosten, die mit traditionellen Ausbildungsmethoden und teuren Anlagen verbunden sind. Zudem bietet ecoTRN ein flexibles Lernumfeld: Lernen im eigenen Tempo, in der eigenen Muttersprache und durch aktives „Learning by Doing“. Mit ecoTRN gestalten wir die Ausbildung effizienter, praxisnäher und zugänglicher – für eine erfolgreiche Energiewende.

Wer ist im Gründungsteam?

Ich bin Niklas Richter und gemeinsam mit Jakob Selinger Co-Founder von ecoTRN. Jakob bringt über 13 Jahre Erfahrung in der Lehrlingsausbildung mit, die er als Gründer und ehemaliger Leiter des erfolgreichen Unternehmens Metaskills gesammelt hat. Heute widmet er sich voll und ganz seiner Rolle bei ecoTRN, um seine Expertise in den Dienst unserer Vision einer erfolgreichen Energiewende zu stellen. Gemeinsam wollen wir Bildung durch innovative Ansätze nachhaltig verändern und einen entscheidenden Beitrag zur Zukunft der grünen Berufe leisten.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup?

Jakob spürte zunehmend den Drang, einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten, da ihm die Fortschritte nicht schnell genug gingen. Als Gründer eines erfolgreichen Dienstleistungsunternehmens wusste er aus erster Hand, welche Engpässe mit traditionellen Konzepten verbunden sind.

Ihm war klar, dass digitale Produkte hier eine Schlüsselrolle spielen müssen – insbesondere im Bereich der praktischen Berufsausbildung, wo solche Lösungen bisher kaum genutzt wurden. So entstand ecoTRN. Mit beeindruckenden Pilotprojekten erlangte das Startup schnell mediale Aufmerksamkeit. Niklas stieß später dazu, nachdem sein erstes Startup im Event-Tech-Bereich sein Ende gefunden hatte.

Trotz großer Erfolge, darunter eine Pre-Seed-Finanzierung von über 1 Million Euro, scheiterte das Unternehmen im Zuge des Einbruchs des Hardware-VC-Markts im Jahr 2022. Als Psychologe, User-Researcher und erfahrener Gründer fand Niklas schnell zu Jakob – und umgekehrt. Ihre gemeinsame Vision, abgestimmte Werte und sich ergänzende Fähigkeiten machten die Zusammenarbeit perfekt.

Mit einem Senior-Entwickler, einer Business-Developerin, einer technischen Praktikantin und bald einer weiteren technischen Verstärkung arbeitet das Team von ecoTRN konsequent auf den gemeinsamen Erfolg hin und treibt die Energiewende durch innovative Bildungsansätze voran.

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz?

Der VR-Markt als Bildungstechnologie wächst rasant und steht kurz vor einem regelrechten Boom. Was ecoTRN in diesem Trend besonders attraktiv positioniert, ist unsere fokussierte Spezialisierung im Bildungsangebot, die durch tiefe Domänenexpertise gestützt wird.

Von unseren erfolgreichsten Konkurrenten haben wir gelernt, dass im Bereich der VR-Trainings nicht unbedingt der Tech-Stack allein entscheidend ist, sondern vor allem die Kooperationspartner, mit denen die Trainings entwickelt werden.

Ein Beispiel: Das VR-Unternehmen Pixaera hat den Markt für Ausbildungsprogramme in der Öl- und Gasindustrie erobert, indem es seine Trainings in enger Zusammenarbeit mit der saudischen Ölindustrie entwickelt hat. Dadurch konnten sie ihre Produkte weltweit skalieren. Ähnlich hat das Unternehmen Kanda im Bereich Gefahrstoff-Trainings agiert.

ecoTRN folgt einem ähnlichen Ansatz: Wir arbeiten aktuell in langfristigen Entwicklungspartnerschaften mit BFI Wien, der Energiehelden Akademie in Deutschland und dem schwedischen Energieunternehmen Emergy AG. Diese renommierten Institutionen bringen uns erstklassige Domänenexpertise, die uns nicht nur den Zugang zum Markt, sondern auch die Möglichkeit bietet, unsere Lösungen international zu skalieren.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Unsere Technologie setzt auf bewährte Entwicklungsplattformen und innovative Systeme, um praxisnahe VR-Trainingslösungen zu schaffen. Im Detail:

  • Entwicklung mit Unity: Unsere Trainingsmodule werden in Unity entwickelt, einer der führenden Plattformen für interaktive 3D-Inhalte. Unity ermöglicht uns, hochrealistische und flexible Lernumgebungen zu gestalten, die auf verschiedene Geräte und Plattformen optimiert sind.
  • Asset-Erstellung mit Blender: Für die Erstellung von 3D-Assets setzen wir auf Blender. Mit diesem leistungsstarken Open-Source-Tool können wir kosteneffizient und präzise individuelle Objekte und Umgebungen für unsere Trainings gestalten. Dies ermöglicht uns, maßgeschneiderte Inhalte zu entwickeln, die den spezifischen Anforderungen unserer Kunden entsprechen.
  • Adaptive Lern- und Feedback-Systeme: Ein Kernstück unserer Technologie sind adaptive Systeme, die den Lernprozess der Nutzer analysieren und in Echtzeit Feedback geben. Dies ermöglicht es den Lernenden, ihre Fähigkeiten gezielt zu verbessern und Fehler sofort zu erkennen und zu korrigieren.
  • Plattformübergreifende Integration: Unsere Lösungen sind plattformunabhängig und kompatibel mit gängigen VR-Headsets wie Oculus, HTC Vive und Windows Mixed Reality. Diese Flexibilität stellt sicher, dass unsere Inhalte möglichst breit einsetzbar sind.
  • Zusammenarbeit und Customization: Unsere Technologie erlaubt es uns, eng mit Partnern zusammenzuarbeiten und ihre spezifischen Bedürfnisse in den Trainings abzubilden. Durch die Kombination von Unity und Blender können wir Inhalte schnell anpassen und erweitern.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Unsere Zielgruppen umfassen drei Hauptsegmente:

  • Bildungseinrichtungen – Wer: Berufsschulen und Weiterbildungsakademien für grüne Berufe. Wie: Kooperationen (z. B. BFI Wien), Bildungsnetzwerke, Förderprogramme.
  • Grüne Energieproduzentenf – Wer: Unternehmen in der Erzeugung und Installation erneuerbarer Energien. Wie: Partnerschaften, Branchenmessen, Fachpublikationen.
  • Technologieanbieter – Wer: Firmen, die VR-Schulungen für Produkte oder Maschinen nutzen möchten. Wie: Maßgeschneiderte Entwicklungsprojekte, strategische Partnerschaften. Unsere Kanäle: Direkte Akquise, digitale Präsenz (LinkedIn, Website), Messen und Erfolgsgeschichten.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Aktuell befinden wir uns im Fundraising, das bereits nach kurzer Zeit sehr vielversprechend läuft. Derzeit finanzieren wir uns über eine Förderung der Stadt Wien sowie durch Preisgelder, die wir in Wettbewerben gewonnen haben.

Obwohl wir bereits erste Lizenzen verkauft und wiederkehrende Einnahmen generiert haben, spielt der Umsatz momentan noch eine untergeordnete Rolle in unserer Gewinn- und Verlustrechnung (P&L). Unser Fokus liegt aktuell auf der Skalierung und dem Aufbau strategischer Partnerschaften.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären? Wie generiert dein Startup Einnahmen?

Unser Geschäftsmodell basiert auf einer Kombination aus SaaS-Lizenzgebühren und projektbezogenen Einnahmen. Die drei Hauptsäulen unseres Modells sind:

  1. Bildungseinrichtungen – Einnahmequelle: Monatliche Lizenzgebühren von 45 bis 75 Euro pro Headset und Modul. Monetarisierungsmodell: Wiederkehrende Einnahmen durch SaaS-Lizenzen mit einem CLTV von ca. 65.000 Euro. Wertversprechen: Bereitstellung sofort einsatzbereiter VR-Trainingsmodule für die Ausbildung in grünen Berufen – flexibel, praxisnah und kostensparend.
  2. Grüne Energieproduzenten – Einnahmequelle: Monatliche Lizenzgebühren von 55 bis 85 Euro pro Headset und Modul. Monetarisierungsmodell: Wiederkehrende Einnahmen durch SaaS-Lizenzen mit einem CLTV von ca. 45.000 Euro. Wertversprechen: Standardisierte Schulungen, die branchenspezifische Anforderungen erfüllen, Kosten für Weiterbildung senken und Sicherheitsstandards verbessern.
  3. Technologieanbieter – Einnahmequelle: Einmalige projektbezogene Zahlungen im Bereich von 60.000 bis 200.000 Euro. Monetarisierungsmodell: Transaktionales Modell durch kundenspezifische Entwicklungen sowie strategische Partnerschaften zur Integration ihrer Technologien in unsere Module. Wertversprechen: Maßgeschneiderte VR-Inhalte für Produkt- und Onboarding-Schulungen mit globaler Skalierbarkeit. Langfristige Einnahmenstrategie: Unsere SaaS-basierten wiederkehrenden Einnahmen schaffen eine stabile und skalierbare Umsatzbasis. Strategische Partnerschaften und einmalige Entwicklungsprojekte eröffnen zusätzliche Umsatzpotenziale und globale Marktchancen

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup? Hast du spezifische Ziele für die Zukunft?

2025 konzentrieren wir uns auf die Skalierung unserer Lösungen und den Ausbau unseres Produktportfolios:

  • Q1: Ausbau von Partnerschaften in der Erneuerbaren-Branche, Einstellung eines Business Development Managers, Abschluss der Pre-Seed-Runde.
  • Q2: Fertigstellung von sechs marktreifen Trainingsmodulen, Erweiterung der Entwickler-Teams, Einführung unserer nativen Webplattform.
  • Q3: Vertriebsstart, Expansion nach Mittel- und Osteuropa, Potentiale zum Einsatz im Wiederaufbauprojekt in der Ukraine.
  • Q4: Abschluss von 20 neuen Kunden, Erreichen eines ARR von 115.000 Euro, zusätzliche Einnahmen durch Entwicklungsprojekte (100.000 Euro). Langfristig: ecoTRN als führender Anbieter für VR-Bildungslösungen global etablieren.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Lasst euch vom Optimismus in unserer Branche nicht verunsichern – seht ihn als Bestätigung dafür, dass ihr in einem Wachstumsfeld unterwegs seid. Es sollte den Ansporn fördern, eure Ideen konsequent umzusetzen.

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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