Gastbeitrag

Krypto-Abverkäufe: „Solche Rücksetzer sind typisch für einen Bullenzyklus“

Krypto-Analyst Ed Prinz. © Grok / Ed Prinz
Krypto-Analyst Ed Prinz. © Grok / Ed Prinz
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Ed Prinz fungiert als Vorsitzender von DLT Austria, der renommiertesten gemeinnützigen Organisation in Österreich, die auf Blockchain-Technologie spezialisiert ist. In seinen Gastbeiträgen beschäftigt er sich mit den führenden Krypto-Assets und ihrer Rolle in der Finanzwelt.

Der Krypto-Markt zeigt weiterhin eine hohe Volatilität, wobei Bitcoin nach einem Rückgang unter die Marke von 90.000 US-Dollar nun eine bemerkenswerte Erholung hingelegt hat und aktuell bei 96.500 US-Dollar notiert. Diese Kursentwicklung markiert eine Stabilisierung nach heftigen Liquidationen, bei denen über 500 Millionen US-Dollar an Long-Positionen ausgelöscht wurden. Dennoch bleibt der Markt von Unsicherheiten geprägt, insbesondere bei Altcoins.

Altcoins, die bereits in den letzten Tagen starke Verluste hinnehmen mussten, stehen weiterhin unter Druck. Viele Projekte verzeichneten Einbußen zwischen 5 und 15 Prozent, darunter auch Sui, das zuvor als vielversprechend galt. Noch deutlicher ist der Einbruch im Bereich der KI-Tokens: Virtuals verlor 12 Prozent, AI16Z 6 Prozent. Beide Tokens haben seit ihren Höchstständen mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Diese Entwicklungen verdeutlichen die hohe Volatilität und die Unsicherheiten, die den Kryptomarkt derzeit prägen.

Die Dynamik hinter der Bitcoin-Erholung

Die jüngste Erholung von Bitcoin nach dem starken Rückgang unterstreicht die Bedeutung von Marktmechanismen wie Liquidationen. Die Verluste von stark gehebelten Long-Positionen führten kurzfristig zu einem Preisverfall auf etwa 89.000 US-Dollar, bevor sich der Kurs rasch erholte. Analysen zeigen, dass die Verkäufe hauptsächlich von Kurzzeithaltern getrieben wurden – einer Gruppe von Investoren, die ihre Bitcoins weniger als sechs Monate hält. Diese haben ihre Positionen bei den jüngsten Kursrückgängen häufig mit Verlust liquidiert.

Langzeithalter hingegen bleiben ein stabilisierender Faktor für den Markt. Solange diese Gruppe ihre Positionen hält, bleibt die Grundlage für einen erneuten Kursanstieg intakt. Diese Dynamik steht auch im Einklang mit dem Konzept der „Banana Zone“, das die Phasen eines Krypto-Bullenzyklus beschreibt. Der Markt befindet sich aktuell in einer Übergangsphase, die durch hohe Volatilität geprägt ist, bevor in einer späteren Phase Altcoins und anschließend die stärksten Projekte erheblich an Wert gewinnen könnten.

Trump und Krypto – Neue Impulse aus den USA

Mit der bevorstehenden Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar 2025 richten sich die Augen der Krypto-Welt auf mögliche pro-Krypto-Maßnahmen der neuen US-Regierung. Berichten zufolge plant Trump, direkt nach seinem Amtsantritt eine Reihe von Verordnungen zu unterzeichnen, die den Kryptomarkt nachhaltig beeinflussen könnten. Insbesondere die Themen »Krypto-De-Banking« und die Abschaffung der Bankenrichtlinie SAB 121 stehen im Fokus.

Die Abschaffung von SAB 121, die Banken dazu verpflichtet, Kryptowährungen in ihren Bilanzen als Verbindlichkeiten zu führen, könnte die Zusammenarbeit zwischen Banken und Krypto-Unternehmen erheblich erleichtern. Zugleich könnten Banken dazu verpflichtet werden, Krypto-Unternehmen weiterhin Zugang zu finanziellen Dienstleistungen zu gewähren, was der Branche mehr Stabilität verleihen würde.

Trump hat im Wahlkampf mehrfach betont, dass er die USA zur führenden Nation im Bereich Kryptowährungen machen möchte. Dabei brachte er sogar die Einführung einer nationalen Bitcoin-Reserve ins Spiel. Sollte die Regierung diese Pläne umsetzen, könnten sie die Marktstruktur erheblich verändern und den USA eine Vorreiterrolle in der globalen Krypto-Wirtschaft verschaffen.

Meta und Bitcoin?

In den letzten Jahren setzen engagierte Aktionäre zunehmend darauf, durch gezielte Anträge auf Hauptversammlungen große Unternehmen davon zu überzeugen, Bitcoin in ihre Anlagestrategien aufzunehmen. Die Argumentation basiert dabei häufig auf der Idee, dass Bitcoin langfristig eine bessere Wertsteigerung bietet als herkömmliche Anlageklassen wie Anleihen oder Bargeldreserven.

Befürworter solcher Initiativen kritisieren, dass viele Konzerne große Mengen an Kapital in Anleihen oder baren Mitteln halten, die durch Inflation stetig an Wert verlieren. Ihrer Ansicht nach könnten Unternehmen durch eine moderate Allokation in Bitcoin das Vermögen der Aktionäre besser schützen und potenziell steigern. Diese Forderungen werden häufig mit dem Hinweis untermauert, dass Kryptowährungen in einem inflationären Umfeld als wertsteigernde Anlage gelten.

Einige dieser Anträge gehen noch weiter und betonen, dass Unternehmen eine moralische und treuhändische Verantwortung gegenüber ihren Aktionären hätten, eine proaktive und innovative Anlagestrategie zu verfolgen. Besonders bei Technologieriesen wird argumentiert, dass die Nutzung von Kryptowährungen nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein Zeichen für technologischen Fortschritt und Zukunftsorientierung sei.

Obwohl solche Vorschläge bislang selten erfolgreich waren, tragen sie dazu bei, die Diskussion über die institutionelle Akzeptanz von Bitcoin voranzutreiben. Sie verdeutlichen, dass Kryptowährungen zunehmend in den Fokus von Unternehmen und Investoren rücken, insbesondere im Kontext langfristiger Vermögenssicherung und Innovationsstrategien.

Regulierung und ihre Bedeutung für den Markt

Die Regulierungslandschaft bleibt ein zentrales Thema, das die Dynamik des Kryptomarktes beeinflusst. Während Trump Reformen ankündigt, die Krypto-Unternehmen stärken könnten, bleibt die internationale Situation herausfordernd. In Ländern wie Singapur, Taiwan und Frankreich wurden Plattformen wie Polymarket bereits blockiert. Diese Maßnahmen zeigen, dass Regulierungsfragen weiterhin ein zentrales Hindernis für die globale Akzeptanz von Kryptowährungen sind.

Die USA könnten mit einer krypto-freundlicheren Politik ein Gegengewicht zu diesen Entwicklungen schaffen. Die Einführung klarer Regelungen und eine stärkere Integration von Kryptowährungen in die nationale Wirtschaft könnten die Attraktivität der USA für Investoren erhöhen und neue Kapitalzuflüsse auslösen.

Die Rolle der FTX-Rückzahlungen

Parallel dazu rücken die Rückzahlungen aus der FTX-Insolvenz in den Fokus. Insgesamt 1,2 Milliarden US-Dollar sollen in den kommenden Wochen an Gläubiger ausgezahlt werden. Diese Zahlungen werden auf Basis der Vermögenswerte zum Zeitpunkt der Insolvenz im November 2022 berechnet, als Bitcoin bei etwa 20.000 US-Dollar notierte. Viele Gläubiger werden daher Verluste realisieren, obwohl die aktuellen Marktwerte deutlich höher sind.

Die Rückzahlungen könnten jedoch auch einen positiven Effekt auf den Markt haben, wenn die Gläubiger das erhaltene Kapital erneut in Kryptowährungen investieren. Sollte dies in größerem Umfang geschehen, könnte es einen zusätzlichen Aufwärtsschub für den Markt geben.

Es bleibt volatil

Die aktuelle Erholung von Bitcoin auf 96.500 US-Dollar zeigt, dass der Markt nach wie vor von starken Bewegungen geprägt ist. Während Altcoins weiterhin unter Druck stehen, könnten die angekündigten Maßnahmen der neuen US-Regierung unter Donald Trump neue Impulse geben. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend dafür sein, ob die Hoffnungen auf eine pro-Krypto-Politik in den USA tatsächlich erfüllt werden und ob der Markt von diesen Entwicklungen profitieren kann. Trotz der Unsicherheiten bleibt der Kryptomarkt ein dynamisches Feld, das gleichermaßen Herausforderungen und Chancen bietet.

Disclaimer: Dies ist meine persönliche Meinung und keine Finanzberatung. Aus diesem Grund kann ich keine Gewähr für die Richtigkeit der Informationen in diesem Artikel übernehmen. Wenn du unsicher bist, solltest du dich an einen qualifizierten Berater wenden, dem du vertraust. In diesem Artikel werden keine Garantien oder Versprechungen bezüglich Gewinnen gegeben. Alle Aussagen in diesem und anderen Artikeln entsprechen meiner persönlichen Meinung.

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