EDDI Bike: Wiener Rad-Startup sammelt sechsstelliges Investment ein
Viele Städte auf der ganzen Welt haben im Jahr 2020 ihre großen Straßen zugänglicher für Fahrräder gemacht und so auch das Radfahren in der Stadt sicherer und attraktiver gemacht. Fahrradläden und -werkstätten konnten sich kaum vor Aufträgen retten, überall herrschten lange Wartezeiten. Der Fahrrad-Trend hält auch im Jahr 2021 an. Doch nicht immer muss ein Fahrrad gleich gekauft werden. Mittlerweile gibt es viele Startups, die ein Abomodell für Fahrräder anbieten. Eines davon ist das Wiener Startup EDDI Bike, das seinen Service im März diesen Jahres in der Hauptstadt gestartet hat. Steigende Abonnements sowie Kooperationen, etwa mit der ÖBB, haben dem Wiener Startup im vergangenen Jahr großen Aufwind gebracht. Am Dienstag kündigte EDDI Bike nun an, dass sich das Startup bei seiner ersten Finanzierungsrunde ein mittleres sechsstelliges Investment gesichert hat.
Drei neue Gesellschafter an Bord
Drei neue Gesellschafter konnte das Startup demnach für sich gewinnen, darunter Investor Niki Futter, Präsident der Austrian Angel Investors Association sowie Warda Network und Digital First. “Es war eigentlich von Anfang an ein perfekter Fit zwischen unseren neuen Gesellschaftern und uns, weil wir alle der gleichen Meinung sind: Die nachhaltige Mobilitätswende ist nicht nur gesellschaftlich ein Muss, sondern eröffnet auch für innovative Unternehmen wirtschaftliche Chancen“, so Stephan Ziegler, Gründer und CEO von EDDI Bike.
Das Konzept von EDDI Bike ist simpel: Käufer:innen können bei dem jungen Wiener Startup Jahresabonnements für Fahrräder abschließen. In dem Abonnent ist sowohl die Wartung des Rades über Partnerwerkstätten in Wien inkludiert, als auch das Versprechen, im Falle eines Diebstahles binnen 48 Stunden ein neues Rad vor die Haustüren der Abonnenten zu bringen. Bisher zahlen Abonnent:innen für ein Jahresabo 24,90 Euro monatlich, für ein monatlich kündbares Abo 29,90 Euro. Zu Beginn fällt eine Anmeldegebühr von 15 Euro an. Dafür erhalten Kund:innen laut Ziegler ein “Urban Bike, welches genau an die Herausforderungen des Großstadtdschungels, wie Kopfsteinpflaster und Straßenbahnschienen angepasst ist“, so der Gründer im März gegenüber Tech & Nature. Produziert wird dies in Europa.
„Mit EDDI Bike gibt es ab sofort ein simples und einfaches Angebot auf das Rad umzusteigen, keine Anschaffungskosten, niedrige laufende Kosten und vor allem kein Stress mit Service, kaputten Reifen oder gar Diebstahl“, sagt Investor Niki Futter. „Einfacher kann Fahrrad fahren nicht mehr sein und ich sehe eine große Chance, dass EDDI die ‚Lücke‘ zwischen dem eigenen Fahrrad und den öffentlichen Sharing-Möglichkeiten schließt. Ich freue mich sehr über die Zusammenarbeit mit dem EDDI-Team.“
Ab Frühjahr 2022 auch in Graz
Mit der Finanzspritze will EDDI Bike sein Team vergrößern und in Österreich weiter wachsen. Im Frühjahr kommenden Jahres startet der Fahrradverleih-Dienst in Österreichs zweitgrößter Stadt Graz, wie das Startup bereits kurz vor seinem Start angedeutet hat. Mit dem Investment soll zudem das Produktportfolio erweitert werden. So bietet EDDI Bike laut eigenen Angaben ab Frühjahr 2022 auch ein E-Bike an. Künftig überlegt das Startup, auch Scooter und andere urbane Fortbewegungsmittel anzubieten. Ziel sei es alles was „future mobility“ betrifft abzudecken, so Ziegler.
Trotz seines jungen Alters konnte EDDI Bike in diesem Jahr, abgesehen von dem erzielten Investment, schon einige Erfolge verbuchen. Bereits kurz nachdem die Co-Founder Stephan Ziegler, Philipp Eder, Bastian Kleindienst und Yannick Battistutta das Startup gegründet hatten, konnten sie in kurzer Zeit eine dreistellige Nutzer*innenzahl in Wien aufzeigen. Im April 2021 wurde EDDI Bike vom Klima- und Energiefonds im Rahmen des Greenstart-Programms unter die Top 10 der nachhaltigsten Startups Österreichs gewählt, im vergangenen August zeichnete Klimaschutzministerin Leonore Gewessler das Startup mit dem klimaaktiv mobil Award aus.
Anmerkung Redaktion: Ergänzung Zitat von Niki Futter und Preis für Monatsabo um 10:40 Uhr.