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Edelzweig: Öko-Urne aus dem Lieblingsbaum des Verstorbenen

Bernhard Lapusch (links) und Florian Gschweidl (rechts) haben Edelzweig gegründet © Andreas Hechenberger
Bernhard Lapusch (links) und Florian Gschweidl (rechts) haben edelzweig gegründet © Andreas Hechenberger
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Das Salzburger Jungunternehmen edelzweig fertigt Holz-Urnen aus den Ästen des Lieblingsbaums von Verstorbenen  – keine alltägliche Geschäftsidee, auf die einer der Gründer über seine eigene Familie aufmerksam wurde. Das Grab einer Tante von Bernhard Lapusch wurde mit Steinfließen aus ihrem Garten verziert: „Diesen Gedanken, den Lieblingsplatz und etwas Heimisches mitzugeben, haben wir sehr schön gefunden“.

Lapusch studierte Holztechnologie an der FH Salzburg und lernte dort Florian Gschweidl kennen und so landeten sie mit ihren Gedanken schnell bei Bäumen: „Viele Menschen haben einen Baum im Garten, auf dem sie als Kind gerne herumgekraxelt sind oder unter dem sie gerne sitzen. Daraus entstand die Idee, einen Ast dieser Bäume zu verwenden, um daraus eine Urne zu fertigen“, so Lapusch.

Lieblingsast per Post einschicken

Damit der Lieblingsbaum an Ort und Stelle bleiben kann, verwenden die beiden Holztechniker nur einzelne Äste. Die können von Kunden selbst abgeschnitten und per Post an edelzweig geschickt werden. Ein Tischler macht dann die Vorarbeit und schneidet die Äste in Längsrichtung auf und trocknet sie.

Das Rohmaterial wird dann von Lapusch und Gschweidl in einer kleinen Salzburger Werkstatt zu Urnen verarbeitet – mit einem natürlichen Gießharz, das die beiden Gründer selbst entwickelt haben. „Zusätzlich stellen wir Erinnerungsstücke aus dem gleichen Ast, der auch in die Urne mit eingebaut wurde, her. Das können beispielsweise kleine Kreuze oder Handschmeichler sein, die die Angehörigen bei sich tragen können“.

Die Holzurnen von Edelzweig © Edelzweig
Die Holzurnen von edelzweig © edelzweig

Urne aus Wachauer Marillenbaum

Wer keinen eigenen Ast bei der Hand hat, kann auch eine „Regionen Urne“ bestellen. Dabei wird Holz aus bestimmten österreichischen Regionen – wohl nicht zufällig beliebte Urlaubsgegenden. Eine Urne kann zum Beispiel aus einem Wachauer Marillenbaum oder einem steirischen Apfelbaum bestehen: „In den Regionen wie der Wachau oder der Südoststeiermark setzen wir bewusst auf die Marille bzw. den Apfel, da man diese Obsthölzer ganz klar damit verbindet“, erklärt Lapusch. Das Holz für diese Urnen liefern Obstbauern, die Bundesforste oder sogar Privatpersonen, die ihre Bäume zurückschneiden.

Gegründet wurde edelzweig in einer schwierigen Zeit: „Auch am Bestattungsmarkt macht sich die Coronakrise bemerkbar“, sagt Lapusch. Im Lockdown seien viele Begräbnisse verschoben worden und bei der Bestattung werde häufiger gespart. „Da unsere bisherigen Produkte im höheren Preissegment angesiedelt sind, spürten wir diesen Umschwung sehr deutlich“. Trotz aller Schwierigkeiten hat das Jungunternehmen bisher mehr als 25 individuelle Holzurnen verkauft.

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Kooperation mit Startup Barkinsulation

Für die Zukunft haben die beiden Jungunternehmer viel vor. In den kommenden Jahren soll Edelzweig auch in Deutschland starten und das Sortiment ausgeweitet werden: Neben Tierurnen arbeitet das Startup auch an einer Möglichkeit, den Lieblingsbaum in Form von Platten in einen Sarg oder Möbel zu integrieren. Auch eine Kooperation mit einem anderen Salzburger Startup hat sich bereits ergeben: Barkinsulation fertigt Getränkekühler aus Baumrinde und trat mit dieser Idee bereits in der Startup-TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ auf.

„Mit der von Barkinsulation entwickelten Technologie wollen wir Urnen herstellen, die komplett natürlich und rasch abbaubar sind“, verrät Lapusch. Gemeinsam arbeiten die Startups an einer Urne aus Malvenholz. In Zukunft soll die Produktpalette von edelzweig so breit sein, dass auch günstigere Modelle erhältlich sind, verspricht der Gründer: „So wollen wir in den nächsten Jahren ein Sortiment in unterschiedlichen Preisklassen aufbauen, um wirklich allen Angehörigen die Möglichkeit einer individuellen Verabschiedung mit sehr persönlichen Urnen zu ermöglichen“.

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