EGYM: Fitness-Unicorn holt 180 Mio. Euro, ohne sie wirklich zu brauchen
2024 sind sie wirklich zur Rarität geworden, aber es gibt nun wieder eines: Deutschland hat ein neues Tech-Unicorn. EGYM, ein Software-Anbieter für vernetzte Fitnessstudios, hat in einer Serie-G-Finanzierungsrunde rund 180 Millionen Euro Wachstumskapital bei einer Pre-Money-Bewertung von über einer Milliarde Euro erhalten. Die neuen Investoren sind L Catterton, der weltweit größte Konsumgüter-Wachstumsfonds und Fitness-Investor, sowie Meritech Capital, ein führender Technologie-Investor aus dem Silicon Valley.
Das Unternehmen (2010 gegründet) plant, das Kapital für den Ausbau des Firmenfitnessnetzwerks EGYM Wellpass und die Entwicklung weiterer digitaler Lösungen und Produkte rund um gesundheitsorientiertes Training zu verwenden. Man strebe an, das Gesundheitswesen in Richtung proaktive Prävention zu verändern. Im Geschäftsjahr 2023 wuchs die Firmengruppe stark und war erstmals profitabel. Für 2024 plant das Unternehmen, das über 700 Mitarbeitende beschäftigt, sein starkes Wachstum aus dem Vorjahr fortzuschreiben.
CEO: „Nicht mehr auf Investorengelder angewiesen“
„L Catterton und Meritech waren meine beiden absoluten Wunsch-Investorenpartner für unsere Mission, die führende globale Plattform an der Schnittstelle von Fitness und Gesundheit aufzubauen. Sie teilen unsere Vision, den größten Markt der Welt, den Gesundheitsmarkt, von Reparatur auf Prävention zu drehen. Dank unserer smarten Technologie-Lösungen und unserer international schnell wachsenden Corporate-Wellness-Plattform haben wir jetzt eine echte Chance, diesen Wandel zu beschleunigen und wir sind entschlossener denn je, dies zu tun“, so EGYM CEO Philipp Roesch-Schlanderer.
Interessant dabei ist, dass man das Geld vielleicht gar nicht gebraucht hätte. 2023 holte sich das Unternehmen in der Serie-F-Finanzierungsrunde bis zu 207 Millionen Euro Wachstumskapital von seinem neuen Investor Affinity Partners. „Wir waren profitabel, schuldenfrei und hatten einen großen Teil der Investmentgelder auf der Bank, während wir gleichzeitig ein schnelles Wachstum verzeichneten. Das bedeutete, dass wir nicht mehr auf Investorengelder angewiesen waren, um zu überleben. Stattdessen konnten wir uns die Zeit nehmen, uns auf den Aufbau von Beziehungen mit den bestmöglichen Investoren zu konzentrieren, um die Mission von EGYM zu unterstützen“, schildert Roesch-Schlanderer die beneidenswerte Lage.