Kommentar

Startup-Förderung: Österreichs Anteil am EIC Accelerator ist eine schwache Partie

© Christian Lue on Unsplash
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Der EIC Accelerator ist, auch wenn er reichlich spät gestartet wurde (März 2021), eine gute Sache. Der Europäische Innovationsrat (European Innovation Council, EIC) wird über dieses Finanzierungsvehikel in den nächsten Jahren viele Milliarden Euro ausschütten, und zwar in erster Linie an Startups und Spin-offs, um die Innovationslandschaft Europas zu befruchten. Klar, Zeit wird es.

Nun wurden in der neuesten Funding-Runde 99 Firmen aus 21 EU-Ländern mit insgesamt 627 Millionen Euro finanziert, wobei 414 Millionen davon Direktinvestments sind und der Rest sind eben Förderungen. Pro Unternehmen sind maximal 17,5 Millionen Euro möglich (2,5 Mio. Euro als Förderung und 15 Millionen als Direktinvestment). Unternehmen wie SiPearl schöpfen das voll aus und holen sich die vollen 17,5 Millionen Euro.

AgroBiogel: AgriTech-Startup holt Finanzierung von 3,4 Mio. Euro

EIC Funding-Runde: 2 von 99

Und die Österreicher:innen? Zum Glück finden sich auch zwei heimischen Unternehmungen in der Liste der 99, und zwar AgroBiogel und die CFS Consulting Franchise & Sales GmbH, besser bekannt als das Social Business atempo rund um Walburga Fröhlich. AgroBiogel (mehr dazu hier) hat sich 3,4 Millionen aus dem EIC-Topf gesichert, CFS hat 1,72 Millionen Euro erhalten. Ergibt in Summe also 5,12 Millionen Euro.

Nette Summe, oder? Naja, eigentlich nicht. Denn Österreich hat sein Potenzial beim EIC Accelerator bei weitem nicht ausgeschöpft, sondern bleibt anteilsmäßig in vielerlei Hinsicht hinter den Möglichkeiten zurück:

  • Anteil an Einwohner:innen der EU: 2%
  • Österreichs Anteil an der Finanzierung des EU-Haushalts 2020: 2,5%
  • Anteil am EU-BIP 2020: 2,8%
  • Anteil an Finanzierungen von Startups im EIC Accelerator: 0,8%

Eigentlich sollten österreichische Startups und KMU das Zwei- bis Dreifache geholt haben, also nicht 5, sondern 10 bis 15 Millionen Euro. Haben wir aber nicht. Und das in einem Land, in dem die Branche es doch aufgrund des guten Fördersystems seit vielen Jahren gewohnt ist, Anträge für Förderungen bei den verschiedensten Behörden und Förderstellen einzureichen und abzuwickeln.

Leute, da geht noch deutlich mehr.

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