einhorn: Wie ein deutsches Kondom-Startup die PR-Texte von anderen Startups auf die Schaufel nimmt
Nein, sie haben keine Millionen gemacht, keinen namhaften Investor an Bord geholt, und einen Algorithmus würden sie auch nicht entwickeln: Waldemar Zeiler, Gründer und Chef des deutschen Kondom-Startups einhorn macht derzeit mit der Persiflage einer PR-Meldung auf sich aufmerksam, mit der er die vielen Investment-Meldungen anderer Startups auf die Schaufel nimmt.
Anstatt hochzustapeln und große Namen fallen zu lassen, gibt sich Zeiler ausgesprochen ehrlich – etwa wenn er schreibt, dass einhorn abhängig von den Partnerläden wäre, weil der eigene Online-Shop nicht genug abwirft. Die spannende Information ist gut versteckt: Das auf vegane Designer-Kondome spezialisierte Startup ist profitabel und hat im vergangenen Geschäftsjahr mehr als eine Million Euro Umsatz gemacht.
Zeiler hat uns erlaubt, die humorvolle „Pressemeldung“ zur Gänze zu publizieren:
German sex tech innovator einhorn raises €0.0 million led by nobody and keeps its equity & control
einhorn products, one of Europe’s leading sex tech companies to deliver best in class condom solutions for male hardware just didn’t close a Series A or Series B funding. The list of investors include absolutely nobody. Not even Sequoia Capital, Accel Partners, Index Ventures or the infamous Samwer brothers at Rocket Internet. The Berlin based company raised a €0.0 million sum at a mid-nine-digit evaluation.
Waldemar Zeiler, co-founder and Chief Executive Unicorn stated: “We are so thankful for the time we saved on fundraising and could instead fully focus on our product and customers. This spectacular funding round also allows us to keep full control of our company since we didn’t have to give away equity.”
einhorn with its non-proprietary condom solution and definitely no algorithm developed whatsoever has disrupted the condom industry with a unicornique agile approach and has scaled all over Europe except for France, Italy, Spain, Poland, Belgium, Greece, Sweden, Norway, Denmark, Finnland, certainly not UK, Iceland and a lot of other European countries. Only 2 years after they have started their business in 2015 they surpassed the first million in revenues last year and are growing profitably ever since.
Renowned retailers like dm, Edeka, Rewe and online giant Amazon are short standing clients of einhorn and einhorn hopes not to lose them because their online shop does not really contribute enough to pay for its 20 employees.
For more information visit www.einhorn.my or contact our PR department philip@einhorn.my (also happens to be the co-founders email because we are bootstrapping…)
Die Wien-Connection
Die einhorn-Gründer haben jedenfalls ein Gespür für überraschende PR-Tätigkeiten. Im Mai dieses Jaheres tauschte Ottakringer-Chef Matthias Ortner mit Zeiler die CEO-Rollen, damit beide voneinander bzw. ihren Firmen lernen können.
Ernst nimmt Zeiler seine Arbeit aber definitiv: Er hat 20 Mitarbeiter, die er bezahlt, und hat sich darüber hinaus dazu verpflichtet, 50 Prozent des Profits in soziale und ökologische Projekte (z.B.Aufforstung von Kautschukplantagen oder sexuelle Aufklärung) zu reinvestieren. Außerdem verfolgt man einen so genannten „Fairstainability“-Ansatz: An sämtlichen Punkten der Wertschöpfungskette will man nachhaltig arbeiten und strebt gerechte Löhne bei Zulieferbetrieben (z.B. in Malaysia), die Steigerung der Biodiversität auf Kautschukplantagen und die kontinuierlichen CO2-Reduzierung in Firmenaktivitäten an.