Beta Technologies

Eishockeyspieler will mit elektrischen Frachtflugzeugen Weg für Flugtaxis ebnen

Kyle Clark möchte seine elektrischen Flugezuge in Zukunft autonom fliegen lassen ©Beta Technologies
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Briefe, Pakete und künftig womöglich sogar Menschen mit Elektro-Luftfahrzeugen zu befördern – das ist alles längst keine Zukunftsmusik mehr. Bereits im August diesen Jahres erkannte DHL das Potential des elektrisch betriebenen Transportes von Luftfracht und investierte in zwölf E-Frachtflugzeuge des amerikanisch-israelischen Herstellers Eviation. Damit will DHL das erste elektrische und somit statistisch CO2-neutrale Luftfracht-Netzwerk aufbauen, wir berichteten

Doch nun ist ein neuer Player auf dem Markt: Das Startup Beta Technologies steht mit Alia, einem E-Frachtflugzeug kurz vor einem Durchbruch, wie etwa Forbes berichtete. Bereits jetzt wird das Startup, das von Kyle Clark, einem früheren Eishockeyspieler gegründet wurde, mit einer Milliarde Dollar bewertet.

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Elektrische Frachtflugzeuge als Vorreiter für Flugtaxis

Alia ist eines von einer ganzen Reihe neuartiger Elektroflugzeuge, die von Newcomer:innen der Luftfahrtbranche gebaut werden und wie ein Hubschrauber senkrecht starten und landen. Praktisch alle Konkurrent:innen von Beta, darunter die Kitty Hawk des Milliardärs Larry Page und die Joby Aviation, zielen auf die Beförderung von Menschen ab, um es Stadtbewohner:innen künftig zu ermöglichen, die überfüllten Straßen zu umgehen.

Clark hingegen hat Alia in erster Linie als Frachtflugzeug konzipiert. Mit einem Stauraum, der Platz für drei Standard-Frachtpaletten bietet, möchte er regionale LKW-Transporte ersetzen. Gerade zwischen den Lagerhäusern in Vororten sollen die batteriebetrieben Flugzeuge ihr Potential entfalten. Erst danach, wenn die Flugtaxen für die Stadt als sicher anerkannt wurden, wollen sie ihr bereits bestehendes System auf den Passagierverkehr ausweiten. In einem Flugzeug sollen dann fünf Passagiere ohne Pilot Platz haben.

„Wir werden im Passagiergeschäft gewinnen, denn bis andere Passagierflugzeuge auf den Markt kommen, haben wir bereits Tausende von Flugzeugen, Millionen von Flugstunden und ein sicheres, zuverlässiges und erprobtes Design“ so Gründer Clark gegenüber Forbes.

Alia würde laut Clark von einer „lang fliegenden Küstenseeschwalbe“ inspiriert. ©Beta Technologies

UPS und Amazon bereits Investoren

Das Potential dieses Geschäftsmodell sehen schon mehrere Investoren – unter anderem auch die ganz großen. Der Paketdienstleister UPS unterstützt das Startup bereits und unterzeichnete eine Absichtserklärung zum Kauf von bis zu 150 Alia-Flugzeugen, deren Preis zwischen vier und fünf Millionen Dollar pro Stück liegen soll. Und auch Amazon konnte bereits als Investor gewonnen werden. Da beide Giganten nach Möglichkeiten suchen, die Kohlenstoffemissionen bei der Paketzustellung zu reduzieren, dürfte auch Amazon die Gelegenheit nutzen wollen, die Elektroflugzeuge vorzubestellen. 

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Autonome Flugzeuge statt LKWs

Mit der Auslieferung der ersten zehn von UPS bestellten Flugzeugen, will Beta bereits im Jahr 2024 beginnen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Federal Aviation Administration bis dahin die Sicherheitszertifizierung für Alia erteilt.

Wie viele tatsächlich jedoch am Ende bestellt und ausgeliefert werden, ist noch abzuwarten. Immerhin ist Alia als Frachtflugzeug angesichts des hohen Preises nur wirtschaftlich sinnvoll, wenn es wirklich viel fliegt. Das Modell von Beta kostet nämlich fünfmal so viel wie die gebrauchten Flugzeuge, die in kleinen Frachtflotten dominieren.

Deshalb erfordert ihre Nutzung eine radikale Umgestaltung der Zustellungsnetzwerke. Anstatt des langjährigen „Hub and Spoke“-Muster, bei dem Frachtflugzeuge in der Regel nur einen Hin- und Rückflug pro Tag absolvieren, stellt sich Clark vor, dass Alia direkt von einem UPS Lagerhaus zu einem anderen fliegt – und schließlich direkt zu Großkunden. Das würde sowohl LKW-Fahrten als auch Flugzeuge überflüssig machen. 

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Beta setzt auf enorme Einsparungen

Laut Beta ermöglicht häufiges Fliegen Einsparungen, da die Betriebskosten sinken. Das Unternehmen verspricht sich Einsparungen von 90 Prozent beim Treibstoff und billigere Wartung aufgrund der geringeren Anzahl von Teilen bei elektrischen Antriebssystemen. Das ausgesprochene Ziel des Startups ist zudem, die Piloten ganz aus dem Flugzeug zu verdrängen und seine Flieger autonom fliegen zu lassen. Dies würde nicht nur weitere Einsparungen schaffen, sondern auch Platz für eine vierte Palette im Stauraum.

Clark ist außerdem dabei, ein seiner Meinung nach lukratives zweites Geschäft aufzubauen: Ladestationen für Elektroflugzeuge aller Art, die er im ganzen Land verteilen will, um das Luftfahrt-Äquivalent zu Teslas Supercharger-Netzwerk zu schaffen. Neun davon sind bereits in Betrieb, in einer Reihe von Vermont bis Arkansas, und weitere 51 sind im Bau oder im Genehmigungsverfahren.

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