Zahlungsmittel

El Salvador kauft 200 Bitcoin zum Start in eine neue Ära

Bitcoin-Automat in El Salvador. © www.presidencia.gob.sv
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Alle Augen der Krypto- und Finanzwelt richten sich heute auf El Salvador. Mit dem heutigen Tag, dem 7. September, wird in dem mittelamerikanischen Markt Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel neben dem US-Dollar und muss von Geschäften im Land angenommen werden. Damit der Staat BTC an seine Bürger ausgeben kann, hat El Salvador jetzt 200 BTC am Weltmarkt eingekauft.

Damit ist El Salvador das erste Land der Welt, dass offiziell Bitcoin in der Bilanz führt. Laut Präsident Nayib Bukele, der das Bitcoin-Gesetz durchboxte, will man noch mehr BTC einkaufen. Für die 200 BTC wurden rund 10,4 Millionen Dollar gezahlt. Insgesamt hat El Salvador einen Fonds von 150 Millionen Dollar reserviert, um Bitcoin zuzukaufen und in die dafür nötige Infrastruktur zu investieren. Im ganzen Land wurden etwa 200 BTC-Automaten aufgestellt. An diesen soll die Bevölkerung kostenlos US-Dollar in BTC wechseln können.

Airdrop für die Bürger

Außerdem werden die Bürger am heutigen Tag Zugriff auf die Chivo Wallet-App bekommen. Wer sie sich aus dem App Stores von Apple, Google und Huawei besorgt, kann sich nach der Identifizierung BTC im Gegenwert von 30 US-Dollar besorgen. So will Bukele mit einem Airdrop dafür sorgen, dass möglichst viele Staatsbürger das Krypto-Asset zur Verfügung haben. „Die Verwendung von Bitcoin ist freiwillig und niemand ist verpflichtet, es zu verwenden“, heißt es aus dem Präsidentensitz. Deswegen bleibe der Dollar die Referenzwährung für Preise, Löhne und die Buchhaltung im Land. „Der Umlauf von Bitcoin wird jedoch dazu beitragen, mehr Handelsmöglichkeiten zu schaffen, neue Partner zu finden, die Kosten für die täglichen Geldgeschäfte zu senken und die finanzielle Integration zu erleichtern“, heißt es weiter.

Kritiker sehen das Bitcoin-Experiment in El Salvador als gefährlich an. Sowohl Weltbank als auch der Internationale Währungsfonds haben das kleine Land mit 6,5 Millionen Einwohnern davor gewarnt, das Bitcoin zu ökonomischer Instabilität führen könnte – immerhin ist das Krypto-Asset nach wie vor sehr volatil, und der Schritt von El Salvador selbst könnte zu stärkeren Preisbewegungen führen. Auch viele Bürger selbst wollen BTC weder als Zahlungsmittel verwenden noch ihr Gehalt in BTC bekommen.

Interessant wird aber, was BTC für die Diaspora bedeutet. Rund 2 Millionen leben im Ausland und senden regelmäßig Geld nach Hause, das insgesamt rund 20 Prozent des BIP beträgt. Auch bestimmte internationale Investoren, so hofft Bukele, könnten angelockt werden.

El Salvador wird zum ersten Bitcoin-Staat der Welt

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