El Salvador muss Bitcoin-Pläne für Milliardenkredit zurückfahren
Das Bitcoin-Land gibt seine großen Krypto-Träume auf, um einen Milliardenkredit zu bekommen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) und El Salvador haben sich auf ein Kreditpaket in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar geeinigt. Die Vereinbarung, die noch der Zustimmung des IWF-Exekutivdirektoriums bedarf, wurde nach intensiven Gesprächen in San Salvador erzielt.
Um die Zusage zu bekommen, muss El Salvador seine Bitcoin-Programme zurückfahren. Wie berichtet, war das kleine mittelamerikanische Land der erste Staat der Welt, der BTC zum offiziellen Zahlungsmittel neben dem US-Dollar machte. Unter Präsident Nayib Bukele begann das Land, Bitcoin zuzukaufen – es hält derzeit etwa 6.000 BTC im Wert von etwa 576 Mio. Dollar.
Das Programm, das El Salvador nun mit dem IWF abgeschlossen hat, ist Teil eines größeren Finanzierungspakets von über 3,5 Milliarden US-Dollar, an dem sich auch die Weltbank, die Interamerikanische Entwicklungsbank und weitere regionale Entwicklungsbanken beteiligen werden.
Die salvadorianische Wirtschaft verzeichnete seit der Pandemie ein stetiges Wachstum, begünstigt durch stabile Überweisungen aus dem Ausland und einen bemerkenswerten Anstieg im Tourismus. Die Inflation ist rückläufig und das Haushaltsdefizit verbessert sich schrittweise. Ein zentraler Aspekt des Programms ist die Stärkung der fiskalischen und externen Stabilität. Die Vereinbarung sieht vor, das Verhältnis von öffentlicher Verschuldung zum BIP, das 2024 bei 85 Prozent seinen Höchststand erreichen soll, nachhaltig zu senken.
Keine Steuern mehr in Bitcoin begleichen
Im Bereich der digitalen Vermögenswerte sieht das Programm bedeutende Änderungen vor. Die Akzeptanz von Bitcoin durch den Privatsektor wird künftig auf freiwilliger Basis erfolgen, während das Engagement des öffentlichen Sektors in Bitcoin-bezogenen Aktivitäten eingeschränkt wird.
Steuerzahlungen werden ausschließlich in US-Dollar akzeptiert, und die staatliche Beteiligung an der Krypto-Wallet Chivo soll schrittweise reduziert werden. Zudem sollen Transparenz, Regulierung und Überwachung digitaler Vermögenswerte verstärkt werden.
Das Programm zielt auch darauf ab, die Bankenregulierung an die Basel-III-Standards anzupassen. Die vorgeschriebenen Liquiditätspuffer der Banken sollen bis Ende Juni 2026 schrittweise von derzeit 11,5 Prozent auf 15 Prozent der Einlagen erhöht werden.
Die IWF-Führung erwartet, dass das Programm Anfang Februar zur Genehmigung vorgelegt wird, sobald die vereinbarten Vorabbedingungen erfüllt sind. Die Reformen sollen dazu beitragen, die wirtschaftliche Stabilität El Salvadors zu stärken und das Wachstumspotenzial des Landes zu fördern.