SXSW 2018

Tesla-CEO Elon Musk: „Künstliche Intelligenz ist viel gefährlicher als Nuklearwaffen“

Elon Musk. © Tesla Owners Club Belgium (Flickr, CC BY 2.0)
Elon Musk. © Tesla Owners Club Belgium (Flickr, CC BY 2.0)
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Wer kann Arnold Schwarzenegger, Bernie Sanders, Melinda Gates und Ashton Kutcher einfach mal so mit einem Überraschungsauftritt in den Schatten stellen? Richtig geraten: Elon Musk. Der Tesla- und SpaceX-CEO bewegte auf der Digital-Konferenz SXSW 2018 die Massen. Spontan angekündigt, füllte er mit einem Schlag das Moody Theater in Austin, Texas, mit rund 2.700 Plätzen. Ein E-Mail in der Nacht von Samstag auf Sonntag an die zehntausenden Teilnehmer reichte, um seine Fans die Nacht ausharren zu lassen, um eines der Tickets zu ergattern – stundenlanges Schlangestehen inklusive.

„Merkt euch meine Worte“, warnte Musk sein Publikum. „Künstliche Intelligenz ist viel gefährlicher als Nuklearwaffen.“ Er sei davon überzeugt, dass auf die Welt wieder düstere Zeiten zukommen, möglicherweise in Form eines dritten Weltkriegs. Die Lösung dafür hat er auch parat, schließlich ist das erklärte Ziel seiner Firma SpaceX, einmal den Mars zu kolonialisieren – quasi ein Back-up für die Menschheit, sollte sie einmal den Planeten Erde komplett ruinieren. Das Vehikel, mit dem Menschen einmal zum Mars fliegen sollen, wird derzeit entwickelt. Der Projektname: „Big Fucking Rocket“.

Markige Sprüche und Interessenskonflikte

Auch wenn in Austin tausenden an seinen Lippen hingen – bei Musk ist auch immer viel Marketing dabei. Mit markigen Sprüchen wie der Warnung vor Künstlicher Intelligenz ist ihm volle Aufmerksamkeit sicher. Doch während er sich als großer Gegner von AI inszeniert, sieht die Realität etwas anders aus. Erst im Februar 2018 hat der Tesla-CEO den Aufsichtsrat der von ihm mitgegründeten Non-Profit-Organisation OpenAI, die sich für die Entwicklung von AI auf Basis von Open Source einsetzt, verlassen. Musks Firma Tesla entwickelt selbst autonome Fahrzeuge, die letztendlich auf Künstliche Intelligenz baut, und da geriet der Visionär in einen Interessenskonflikt.

Was Musk aber auch offen anspricht: die harten Jahre vor den vielen (PR-)Erfolgen, die er aktuell mit SpaceX und Tesla einfährt. Rund um Weihnachten 2008 sei er fast pleite gegangen – vor allem, weil SpaceX damals den dritten Fehlstart hinlegte. Fast hätte er sich damals für eine der beiden Firmen entscheiden müssen, um sein letztes Geld für deren Rettung zu investieren. Dann teilte er das Kapital aber auf beide auf, und rettete so seine beiden Babys.

Kanye West als Inspirationsquelle

„Ich habe keinen Businessplan“, sagte Musk frech – eine Aussage, die es seinen Shareholdern wohl kalt über den Rücken laufen lässt. Doch anstatt mit solch flotten Sprüchen den Aktienkurs von Tesla in Gefahr zu bringen, legte dieser wieder zu. Auch die Meldung, dass Tesla die Produktion des Model 3 Ende Februar für mehrere Tage einstellen musste, hat bislang nicht für negative Effekte an der Börse gesorgt. Dafür weiß die Weltöffentlichkeit endlich, wo sich Musk seine Inspiration herholt: „Kanye West.“

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