Eloop: Wiener Startup beginnt mit der Tokenisierung von Elektroautos
Vor ziemlich genau einem Jahr ist das Wiener Startup Eloop mit seinem Sharing-Dienst für E-Autos in Wien gestartet – und hat damals schon kommuniziert: Man wolle den Nutzern via Blockchain und Kryptowährungen ermöglichen, in die E-Flotte zu investieren und sie am Umsatz beteiligen. Nun ist es soweit: Bei einem heute startenden Token Sale können sich Interessierte die neuen Eloop One Token (EOT) kaufen.
Wer Token besitzt, der soll an den Fahrtumsätzen der Autos beteiligt werden. „Der Begriff ‚Carsharing‘ steht aktuell für App-basierte Autovermietungen. Wir wollen die im Begriff implizierte Bedeutung des Teilens in die Realität übertragen, indem wir nicht nur unsere E- Autos mit den BürgerInnen teilen, sondern auch die Fahrtumsätze“ so Leroy Hofer, einer der Mitgründer und CEO von Eloop. „Jede Person, die einen solchen Token besitzt, verdient an den Carsharing-Fahrten mit.“ Die Umsatzbeteiligung kann man sich entweder in Euro auszahlen lassen oder in Fahrtguthaben für den Carsharing-Service umwandeln.
„Asset Backed Token“
Die Token, die übrigens nicht wie viele andere auf Ethereum basieren, sondern auf der Blockchain von 0bsnetwork, wurden generell als Security-Token gestaltet, also quasi als digitalisierte Version eines Wertpapiers. „Dieses Protokoll wurde aus unterschiedlichen Gründen verwendet. Mitunter die wichtigsten Entscheidungsgründe waren die niedrigen Network-Fees, der Network-Speed und Proof of Stake. Geringe Gebühren und eine hohe Geschwindigkeit sind essentiell für eine effiziente Umsetzung, da eine Vielzahl von Mikro-Transaktionen anfallen. Außerdem erlaubt das Protokoll Smart-Tokens und Smart-Accounts“, heißt es seitens Eloop.
Genauer gesagt stellen die EOT so genannte „Asset Backed Token“ dar, insgesamt gibt es anfangs genau 240.000 EOT. „Der Wert entspricht vier BMW i3s, die sich bereits im Carsharing-Einsatz bei Eloop befinden“, so Hofer. „Diese Autos wurden tokenisiert, also mithilfe von EOT auf der Blockchain dargestellt. Abhängig von der Nachfrage der User, sollen nach und nach weitere Autos tokenisiert werden, was auch den Token Supply erhöhen wird.“ Als Käufer eines Token (je Token wird genau ein Euro verlangt) bekommt man also Bruchteile an einem Wagen.
Wird mit dem Auto via Carsharing Umsatz gemacht, wird dieser anteilsmäßig auf die Besitzer der Token ausgeschüttet. Token-Besitzer können ihren Profit entweder in Euro auszahlen lassen oder in Fahrtguthaben für den Carsharing-Service umwandeln.
Tokenisierung von Assets
Die Tokenisierung verschiedenster Vermögenswerte ist ein Trend, der in letzter Zeit um sich greift. So werden etwa bei Security Token Offerings (STOs) die Anteile von Firmen in Token repräsentiert. In Österreich haben etwa Blockpit und Blue Power diese STOs durchgeführt, um damit Geld bei Investoren zu holen – im Gegenzug wurden Token ausgegeben. Black Manta Capital wiederum hat sich in Deutschland den Segen der Finanzaufsicht geholt, um Kleinanlegern die Möglichkeit zu geben, sich via Token an Luxus-Wohnungen in Hipster-Berlin zu beteiligen (Trending Topics berichtete). Auch die Eloop-Token sind als Ecurity Token eingestuft – beraten wurde das junge Unternehmen von der Anwaltskanzlei DLA Piper.
Bei Eloop werden die Anteile an einem Elektroauto nun eben als Token dargestellt. In einem ersten Schritt werden 240.000 EOT zu jeweils einem Euro verkauft, was also 240.000 Euro einbringt. Wenn neue E-Autos in die Flotte aufgenommen werden, dann können weitere Token geschaffen werden, um auch die neuen Fahrzeuge auf die Blockchain zu bringen. Der aktuelle Token Sale läuft bis Ende Dezember oder bis alle Token verkauft wurden. Später sollen die EOT auch auf Exchanges gehandelt werden können. Dann unterliegen sie der Preisbildung am Krypto-Markt – und können im Wert steigen genauso gut wie fallen. Auch das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man investieren will.