Encode Graphics: Tiroler Startup bringt Comics in die NFT-Welt
Cartoon-Profilbilder wie Cryptopunks und Bored Apes sind heute ein gigantischer Erfolg bei NFT-Auktionen. Alleine die wichtigste Plattform für die nicht fungiblen Token OpenSea ist mittlerweile nach einer Mega-Finanzierung Anfang Jänner mehr als 13 Milliarden Dollar wert. Da liegt es nahe, auch Comics generell zu NFTs zu machen. Genau darauf hat sich das Tiroler Startup Encode Graphics spezialisiert. Ziel dahinter sei es, bekannte und etablierte Comic-Künstler:innen aus der ganzen Welt zusammenzubringen. Außerdem will das Startup junge Talente in ihrer Entwicklung unterstützen.
NFT-Plattform OpenSea nach Series C-Runde 13,3 Milliarden Dollar wert
Große Comic-Player verbiete Künstler:innen NFTs
Populäre Comics in die NFT-Welt zu bringen, könnte für Künstler:innen ein große Herausforderung werden. Denn DC Comics, einer der größten Player in der Branche, hat seinen Künstler:innen laut Cointelegraph strikt untersagt, NFTs mit geistigem Eigentum des Konzerns zu erstellen. Das schließt ein paar der berühmtesten Superhelden mit ein, darunter Batman, Superman und Wonder Woman. Konkurrent Marvel Comics hat ein ähnliches Verbot ausgesprochen, was NFTs von Helden wie Spider-Man, Iron Man und den Avengers betrifft. Aber nicht falsch verstehen: Sowohl DC Comics als auch Marvel wollen selbst NFT-Kollektionen ihrer Eigentümer herausbringen. Sie erlauben nur Künstler:innen nicht, selbst damit Geld zu machen.
Encode will es einzelnen Kreativen ermöglichen, die eigenen Werke digital zu monetarisieren. An der Spitze des Jungunternehmens steht ein österreichischer Künstler mit dem Pseudonym PR1MAL CYPHER. „Unsere Vision ist es, ein Comic-Projekt zu etablieren, das eine wunderbare Basis für Künstler:innen bietet, um Kunstwerke im Geiste von Bitcoin, CryptoArt und unserer Krypto-Community zu schaffen. Dieses Universum mit seinen wunderschön gestalteten Charakteren bietet ein Potenzial, das weit über die Erstellung von Comic-Literatur hinausgeht“, zitiert Cointelegraph PR1MAL .
Encode will Fonds für NFT-Kreative einrichten
Zwei Comic-Serien entwickelt die Jungfirma momentan: „2084“, eine futuristische Cyberpunk-Reihe, und „Metatales“, eine futuristische Anthologie-Serie. Zu den Autoren gehören unter anderem der Eisner-Award-Gewinner Mike Baron oder Chuck Dixon, der für Batman und The Punisher bekannt ist. Ebenso dabei sind Aaron Lopresti, der sowohl für Marvel als auch für DC geschrieben hat, sowie Scott Beatty, der neben seiner Arbeit für den Verlag auch Enzyklopädien über DC-Comics-Figuren verfasst hat.
Die Jungfirma verkauft die NFTs, die auf der Ethereum-Blockchain liegen, über den Online-Marktplatz Nifty-Gateway. Dazu gehören unter anderem Artworks einzelner Charaktere. Diese Plattform hat Michael „Beeple“ Winkelmann ebenfalls als Hauptplattform für seine Drops auserkoren. Ein Encode-Drop im April brachte laut dem Unternehmen fast 97.000 Dollar ein.
Ein Teil der NFT-Erlöse soll laut PR1MAL in einen „Künstlerfonds“ fließen, um junge Talente zu unterstützen, denen „eine Möglichkeit geboten werden soll, Zugang zur NFT-Szene zu bekommen und faire Anteile an Veröffentlichungen im Rahmen von Encode zu erhalten.“ Die Pläne des Startups sind sehr ambitioniert. So rechnet PR1MAL damit, dass die 2084-Serie in fünf Jahren reif für eine Verfilmung sein wird.