Energiegemeinschaften

In Österreich kann man jetzt Ökostrom an Bedürftige spenden

Emily Patek (Moderation), Matthias Nadrag (Energiegemeinschaft Österreich), Barbara Alexander-Bitter (Energieagentur Österreich), Mika Hasselbring (Urban Innovation Vienna) und Johanna Ganahl (Robin Powerhood) (v.l.n.r.). © Matthias Ledwinka
Emily Patek (Moderation), Matthias Nadrag (Energiegemeinschaft Österreich), Barbara Alexander-Bitter (Energieagentur Österreich), Mika Hasselbring (Urban Innovation Vienna) und Johanna Ganahl (Robin Powerhood) (v.l.n.r.). © Matthias Ledwinka
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Am Montag Abend ist im Impact Hub Vienna eine echte Neuheit am Energiemarkt in Österreich präsentiert worden. Denn über eine österreichweite Bürgergemeinschaft können ab sofort bedürftige Familien und karitative Einrichtungen mit kostenloser Energie versorgt werden. Grundlage dafür sind die Bürgerenergiegemeinschaften, die seit Anfang Oktober in Österreich über mehrere Netzgebiete hinweg möglich sind. Somit können jene, die zu Hause oder im Betrieb Solarenergie erzeugen, überschüssige Kilowattstunden (kWh) an bedürftige Familien und Hilfsorganisationen spenden.

„Während sich die oberen 10% mit Photovoltaik, E-Auto und Speicher schon längst Unabhängigkeit leisten können, kümmern wir uns um die untersten 3%“, so Initiator Matthias Nadrag. Nadrag hat mit enixi in Klagenfurt eine Firma gestartet, die sich den neuen Energiegemeinschaften verschrieben hat. Das Unternehmen bringt dabei Erzeuger:innen und Abnehmer:innen von erneuerbarer Energie über eine Trading-App zusammen. Mit der neu gestarteten Energiegemeinschaft Österreich kommt dieses Prinzip nun in den karitativen Bereich.

Gab es bisher bei den Energiegemeinschaften (EEGs) deutliche regionale Einschränkungen, hat sich das im Herbst 2023 geändert. Denn am 2. Oktober starteten (verspätet, wohlgemerkt) die bereits 2021 angekündigten Bürgergemeinschaften (BEGs). Diese machen die Gründung von BEGs über Konzessionsgebiete mehrerer Netzbetreiber möglich. Besonders wichtig: Anders als bei den EEGs dürfe bei den Bürgergemeinschaften sehr leistungsstarke Erzeugungsanlagen (z.B. Windpark oder Wasserkraftwerke) integriert werden, wodurch auch größere Unternehmen mitmachen können.

Bei Energiegemeinschaften kommen bald 2 echte Gamechanger

Bereits Spenden von mehr als 15.000 Euro

Eines der ersten Beispiel für eine Stromspende: Die Regiowert Unternehmensgruppe erzeugt mit dem Überschuss von 2 Photovoltaik-Anlagen im Burgenland genug Energie, um in der Westbahnhoffnung in Villach täglich warme Mahlzeiten für rund 30 sozial benachteiligte Personen zubereiten zu können. Der Initiative zufolge wurden in den ersten Oktoberwochen bereits etwa 15.000 Euro an Familien und soziale Einrichtungen gespendet.

„Unser Ziel ist es kurz- und mittelfristig die Auswirkungen von steigenden Strompreisen für die einkommensschwächste Bevölkerungsschicht zu mindern. Langfristig kann ein Teil des Energiebedarfs von energiearmen Haushalten durch die Überproduktion von privaten und öffentlichen Erzeugungsanlagen gedeckt werden“, heißt es seitens der Initiative, die vom Klima- & Energiefonds und der Caritas unterstützt wird. Wer selbst strom spenden möchte, kann sich dazu unter energiespenden.at anmelden und dann ohne Bindung über einen beliebigen Zeitraum bereits aus ganz Österreich direkt Energie spenden.

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