Enpal: GreenTech-Unicorn erhält 160 Mio. Euro durch Verkauf von Bestandskundengeschäft
Das deutsche Solar-Unicorn Enpal verkauft laut Handelsblatt den Großteil seines Bestandsgeschäfts, um neues Geld für frische Projekte aufzutreiben. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, erwerben die Infrastrukturinvestoren Equitix und Keppel, eine Tochter des Singapur-Staatsfonds Temasek, die Mehrheit an Enpals Energiesystemportfolio. Dieses besteht aus 60.000 auf Kundendächern installierten Solaranlagen sowie aus Batterien, Elektroauto-Ladestationen und Wärmepumpen. Enpal erhält damit 160 Millionen Euro an frischem Kapital.
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Enpal geht neue Wege bei der Finanzierung
Das Solar-Scale-up geht damit neue Wege der Startup-Finanzierung in einer Zeit, in der es selbst für Jungfirmen aus dem Energiesektor schwer geworden ist, Investorengelder einzutreiben. Das Unicorn bietet Hausbesitzer:innen eine Solaranlage für das Dach. Die Jungfirma erhält dann monatliche eine Rate, bis die Anlage irgendwann ins Eigentum der Kund:innen übergeht. Finanziert werden die Anlagen zu 90 Prozent mit Bankkrediten und zu zehn Prozent mit Eigenkapital. 90 Prozent des Eigenkapitalanteils verkauft Enpal nun an Equitix und Keppel.
Die beiden Fonds beteiligen sich dabei an einer Zweckgesellschaft, werden aber nicht Eigentümer an Enpal selbst, das mehrheitlich dem Gründer Mario Kohle gehört. Das Jungunternehmen hatte zuletzt im Jänner 215 Millionen von Investoren wie TPG eingesammelt und dabei eine Bewertung von 2,3 Milliarden Euro erreicht (wir berichteten).
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„Kampf gegen Klimakrise wird am Kapitalmarkt entschieden“
Doch nun versucht Enpal etwas Neues bei der Finanzierung. Nach ähnlichem Muster finanzieren bereits Wettbewerber wie Sungrow ihr Geschäft. In Europa ist Enpal nach eigenen Aussagen die erste Firma, die dieses Konzept einsetzt. „Der Kampf gegen die Klimakrise wird auch am Kapitalmarkt entschieden. Wir freuen uns daher, dass mit Equitix und Keppel zwei weltweit etablierte Investoren unsere Mission unterstützen, die größte Erneuerbare Community in Europa aufzubauen“, sagt Mario Kohle. Für die Kund:innen bleibe die Firma aber der Ansprechpartner.
Enpal erhält das frische Kapital nun in mehreren Tranchen. Den zusätzlichen finanziellen Spielraum will das Unicorn nutzen, um seine Marktführerschaft für Erneuerbare-Energie-Systeme auszubauen und seine Kund:innen über seine Energiemanagement-Plattform zu weiteren Ersparnissen im eigenen Haushalt zu verhelfen. „Das Investment von Equitix und Keppel ist ein starkes Signal für den Kapitalmarkt”, sagt Viktor Wingert, Mitgründer und Chief Investment Officer des Unternehmens. „In Europa entstehen endlich Assetklassen für erneuerbare Energien. Wir freuen uns sehr, in dieser Hinsicht Pionierarbeit zu leisten, und freuen uns auf die Partnerschaft mit Equitix und KIT.”