2023

eQventure: 24 Millionen Euro für Startups in „einem der stärksten Investmentjahre“

Herbert Gartner von eQventure. © eQventure
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Wer 2023 den Eindruck gewonnen hat, dass Investor:innen viel zurückhaltender als in den Vorjahren waren, der kann damit nicht eQventure aus Graz rund um Herbert Gartner meinen. Denn zum Jahresende gibt eQventure bekannt, dass man dieses Jahr 24 Millionen Euro in österreichische Startups und Scale-ups investiert hätte. Co-Investor:innen hätten dann noch weitere 14 Mio. Euro springen lassen. „Nach jeweils 18 Millionen Euro in den beiden letzten Jahren ist 2023 somit eines der stärksten Investmentjahre seit Gründung der eQventure im Jahr 2014“, heißt es seitens Gartner.

eQventure aus Graz hat eine etwas andere Herangehensweise als der typische VC-Fonds. Es gibt 7 Gesellschafter, die gemeinsam mit Senior Partners – darunter Arm-Mitgründer Hermann Hauser oder Tricentis-Gründer Wolfgang Platz – investieren. Die Investment-Gesellschaft hat dabei oft mehr als 30 oder 40 Prozent des Unternehmens.

„Speziell in unsere SaaS-, Semiconductor- und CleanTech-Scale-ups haben wir heuer viel investiert. Zu den Highlights 2023 zählen größere Finanzierungsrunden für Finmatics, USound, Cashy und GWP mit insgesamt 18 Millionen Investment von eQventure“, so Herbert Gartner, CEO von eQventure. Was man aber auch hier sieht: Das meiste Geld floss ins Bestandsportfolio (eQventure ist mit großen Anteilen meist in der Leadinvestor-Funktion), bei Neuinvestments war man eher zurückhaltend. Es gab lediglich zwei Neuinvestments, und zwar in Autonoma (Machine as a Service) und Dayholi (VR).

Einen Rückschlag für eQventure gab es 2023 auch: Eines der frühen Investments, App Radar aus Graz, wo man bereits 43 Prozent hatte, musste nach einem Sanierungsverfahren an das US-Startup SplitMetrics verkauft werden.

US-Startup SplitMetrics übernimmt App Radar aus Österreich

„Wahrscheinlichkeit auf lukrative Exits in 2024“

Die meisten Startups im Portfolio seien für 2024 ausfinanziert. „Mit unserem Portfolio sind wir insgesamt sehr zufrieden. Mehrere unserer Unternehmen durchbrechen gerade die 10 Millionen Euro Umsatz- und EBIT-positiv-Grenze. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit auf lukrative Exits in 2024 und Folgejahren“, so Gartner. Da man 2021 und 2022 bei der Unicorn-Blase nicht mitgemacht habe, sei man von den „starken Ups & Downs beim Fundraising und Investieren großteils entkoppelt.“

Wie sieht man bei eQventure nun den Ausblick für 2024 in der Branche? „Wir sind gespannt, ob im Jahr 2024 Fonds, die in den letzten Jahren viel geraised haben, aufgrund der Renditeerwartungen der LPs wieder höhere Neuinvestments eingehen und die vorhandene hohe Liquidität in den Markt bringen oder weiterhin zurückhaltend sind“, so Bernhard Ungerböck, Investment Manager von eQventure. „Spannend wird jedoch zu beobachten sein, ob die VC-Landschaft aufgrund erster zuversichtlicher Prognosen im Jahr 2024 tatsächlich eine Erholung erfährt. Ob VCs dann tatsächlich investmentfreudiger sind und sich an Startups beteiligen, welche aufgrund der Marktgegebenheit den Fokus auf nachhaltigere, langsamer wachsende Geschäftsmodelle legen, bleibt abzuwarten.“

Und weiter: „Dies entspricht nicht dem VC-Investmentfokus der letzten Jahre und hat womöglich Auswirkungen auf Bewertungen sowie deren einfachen, jedoch bewährten Herangehensweisen (Umsatz mit einem Faktor X multiplizieren). Eine Erholung sowie Rückkehr zur Normalität (sofern es so etwas in der VC-Welt überhaupt gibt) wäre jedoch für den europäischen Standort wünschenswert.“

Hans(wo)men Group: „Wir haben 2023 etwa 4 Millionen Euro in Startups investiert“

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