500 Mio. Euro von Volkswagen

Erfolg: Schwedisches Batterie-Startup Northvolt sichert sich 2,26 Mrd. Euro

Northvolt Ett in Schweden. © Northvolt
Northvolt Ett in Schweden. © Northvolt
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Northvolt – das ist die europäische Hoffnung in Sachen Batterien, auf die die deutsche Autoindustrie in Gestalt von Volkswagen und BMW setzt. Im Wettrennen mit Tesla und asiatischen Akku-Herstellern macht das schwedische Scale-up nun einen gewaltigen Schritt nach vorne: Das Unternehmen von CEO und Gründer Peter Carlsson (Ex-Tesla) hat sich nun starke 2,26 Milliarden Euro (2,75 Mrd. Dollar) geholt, um seine Batterieproduktion auszubauen.

Das Geld – eine der größten Finanzierungsrunden für ein europäisches Scale-up überhaupt – kommt von schwedischen Pensionsfonds, Omers Capital Markets, Goldman Sachs und Volkswagen sowie von bestehenden Investoren wie AMF, ATP, Baillie Gifford, Baron Capital Group, Bridford Investments Limited, Spotify-Gründer Daniel Ek, IMAS Foundation, EIT InnoEnergy, Norrsken VC, PCS Holding, Scania und Stena Metall Finans.

Peter Carlsson, CEO und Mitgründer von Northvolt. © Northvolt
Peter Carlsson, CEO und Mitgründer von Northvolt. © Northvolt

 

Eng verdrahtet mit Volkswagen

Vom deutschen Autobauer Volkswagen, der nicht nur Investor sondern auch Großkunde ist, kommen dabei 500 Millionen Euro. Ohne das Geld der Deutschen wäre Northvolt nicht da, wo es jetzt ist – immerhin hat Volkswagen Anfang des Jahres in einem Großautrag angekündigt, bei den Schweden in den nächsten zehn Jahren Batterien für Elektrofahrzeuge im Wert von 11,5 Milliarden Euro zu bestellen. Insgesamt hat Northvolt Aufträge von 22,15 Milliarden Euro in der Pipeline, da auch BMW, Fluence und Scania geordert haben.

Tesla: Gigafactory in Brandenburg wird zum Problem für Wasserversorgung

Zusätzlich zu der Finanzierungsrunde kommen weitere etwa drei Milliarden Euro, die Northvolt bereits in mehreren Finanzierungsrunden eingesammelt hat – insgesamt wurden nun deutlich mehr als fünf Milliarden Euro investiert. Dieses Geld ist auch dringend nötig. Denn Northvolt möchte den Output seiner ersten Gigafactory („Northvolt Ett“ im schwedischen Skellefteå) bis 2030 von 40 auf  60 GWh pro Jahr heben. Das ist vergleichsweise wenig. Die Gigafactory von Tesla in Berlin soll in einigen Jahren bereits 100 GWh produzieren können, glaubt man Elon Musk, sollen langfristig auch mal 200 GWh Output pro Jahr möglich sein.

Unabhängigkeit von Asien angestrebt

Generell ist Northvolt sehr eng mit Volkswagen verdrahtet und hat mit den Deutschen auch in Salzgitter ein Joint Venture für eine zweite Batteriefabrik. Volkswagen hat etwa 20 Prozent der Anteile an der schwedischen Firma und stellt außerdem einen Aufsichtsrat in dem Unternehmen. Volkswagen geht es nicht nur um ein Rennen mit Tesla, sondern auch darum, europäische Unabhängigkeit von Firmen wie CATL und BYD aus China, LG Chem aus Südkorea oder Panasonic aus Japan, die bisher den Markt für Batteriezellen dominieren, zu schaffen.

Northvolt will bis 2030 zwei weiterer Gigafactorys in Europa errichten, um die Nachfrage befriedigen zu können, die durch den Umstieg von Verbrenner auf Elektromotoren entsteht. „Wir haben eine solide Basis von Weltklasse-Investoren und Kunden an Bord, die Northvolts Mission teilen, die grünste Batterie der Welt zu bauen, um den europäischen Übergang zu erneuerbaren Energien zu ermöglichen“, so CEO Carlsson. Deswegen ist man auch bestrebt, bei den Baustoffen sowie der eingesetzten Energie in den Fabriken möglichst nachhaltig zu sein. Generell wird Europa aber dutzende Gigafactories benötigen, um die Marktnachfrage zu stillen und Unabhängigkeit von Asien zu erreichen.

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