Erhebliche Verkäufe auf dem Kryptomarkt – Gesamtwert gesunken
Leena ElDeeb und Karim AbdelMawla sind Research Associates bei 21Shares, einem Krypto-Asset-Manager aus der Schweiz. In diesem Gastbeitrag beschäftigen sie sich mit dem aktuellen Abstieg des Gesamtwerts des Kryptomarkts.
Um 6 Prozent sank der gesamte Kryptomarkt im vergangenen Monat im Wert. Der Hauptgrund für diesen Rückgang liegt an der geringen Volatilität des Marktes. Nach dem 62 Millionen Dollar schweren Hack auf der DeFi-Plattform Curve begann ein Abverkauf, der bis zum 17. August anhielt. Eine Verkettung von Ereignissen könnte diesen beeinflusst haben, darunter eine mögliche bevorstehende Zinserhöhung der Fed, der sich in die Länge ziehende Prozess zwischen Ripple und der SEC sowie Gerüchte über die Auflösung der Bitcoin-Bestände des Unternehmens SpaceX.
Bitcoin und Ethereum fielen im vergangenen Monat um 6,62 bzw. 8,19 Prozent. Der Kurs von Uniswap, der größten dezentralen Börse nach Gesamtwert (TVL), litt im August am meisten und sank um 29,05 Prozent. Demgegenüber erholte sich der TVL des DeFi-Projekts Curve und wuchs im letzten Monat um 19,78 Prozent. Dies deutet darauf hin, dass 65,9 Prozent der zurückgewonnenen Gelder auf der Blockchain verbleiben.
Abbildung 1: TVL und Preisentwicklung der wichtigsten Krypto-Kategorien der vergangenen 30 Tage<
Fünf wichtige Trends, die den August prägten
Rückläufige Marktaktivität, FED und makroökonomischer Hintergrund führen zu schrumpfenden Märkten und größten Liquidationen seit FTX
Ende August kam es auf dem Kryptomarkt zu Liquidationen in Höhe von rund 1,04 Milliarden US-Dollar. Rund 833 Millionen davon entfielen auf aufgelöste Long-Positionen. Verschiedene Faktoren heizten die Liquidationswelle an, insbesondere ein von der US-Zentralbank Fed veröffentlichtes Protokoll, das eine anhaltende Inflation konstatierte und dementsprechend auch weitere Zinserhöhungen in Aussicht stellte. Die restriktive Haltung der Fed in Verbindung mit den hohen langfristigen US-Anleiherenditen führte kurzfristig zu einer Risikoaversion, die sich sowohl auf den Krypto- als auch auf den Aktienmarkt auswirkte.
Diese Wechselbeziehung wird auch durch die neuerliche positive Korrelation von Bitcoin mit dem S&P 500 und dem Nasdaq unterstrichen. Sie beträgt 0,8 bzw. 0,72, was bedeutet, dass sich die drei Kategorien erneut im Gleichschritt bewegen.
Der Abschwung nahm weiter Fahrt auf, als Falschmeldungen über die Liquidierung der Bitcoin-Bestände durch SpaceX, dem Raumfahrtunternehmen von Elon Musk, kursierten. Dabei ist es bei Spekulationen über einen möglichen Ausverkauf wichtig zu beachten, dass Abschreibungen eine übliche Buchhaltungspraxis sind und nicht unbedingt bedeuten, dass die Investitionen verkauft oder liquidiert wurden. Einen weiteren kleinen Schock auf die globalen Märkte löste die Nachricht des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande auf Konkursantrag in den USA nach US-Kapitel 15 (Gläubigerschutz) aus, was Sorge um die Ausbreitung der Krise auf den weltweiten Immobilienmarkt aufkommen ließ.
Letztendlich trug auch die Autorität der SEC, gegen bestimmte Urteile im Fall Ripple Berufung einzulegen zu können, zur negativen Stimmung am Kryptomarkt bei. Wir werden im Folgenden kurz darauf eingehen. Die Ereignisse im August verblassen zwar im Vergleich zur Schwere des FTX-Debakels des vergangenen Jahres – die Krypto-Börse von Sam Bankman-Fried war im November 2022 krachend kollabiert und zog Vorwürfe des schweren Betrugs nach sich. Dennoch erreichte die annualisierte Volatilität von Bitcoin kürzlich den niedrigsten Stand seit über fünf Jahren, was auf bevorstehenden Marktumschwung hindeutete. Abgesehen davon erholte sich der Markt leicht, als bekannt wurde, dass ein Bundesberufungsgericht dem Vermögensverwalter Grayscale im Prozess gegen die SEC wegen der Umwandlung von GBTC (Grayscale Bitcoin Trust) in einen Spot-ETF Recht gab.
Abbildung 2: 17. August – Liquidationen auf dem gesamten Kryptomarkt
Ripple geht weitere TradFi-Partnerschaften ein, Rechtsstreit mit SEC geht in nächste Runde
Am 18. August reichte die SEC eine einstweilige Verfügung gegen die nicht eindeutige Verfügung im Fall Ripple ein, welche am 13. Juli von US-Bundesrichterin Analisa Torres erlassen wurde. Die Berufung der SEC richtet sich in erster Linie gegen die Auffassung des Gerichts, dass der programmatische Verkauf von XRP (an Börsen) nicht als Wertpapier gilt, was eine Uneinigkeit zwischen den Bezirksgerichten in Bezug auf maßgebliche Fragen deutlich macht. Als Reaktion darauf fiel XRP, der Token von Ripple, im vergangenen Monat um rund 30 Prozent.
Ripple hatte bis zum 1. September Zeit gehabt, eine Antwort auf die Berufung der SEC einzureichen – und tat dies schließlich: Die SEC „habe kein Recht auf Berufung, da die dafür erforderlichen außergewöhnlichen Umstände nicht gegeben seien.“ Es gibt noch keine verbindlichen Termine für den Prozess; Richterin Torres deutete an, dass das Gericht in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 tagen wird. Bis dahin dürfen Spekulationen den XRP-Kurs antreiben, da Ripple weiterhin strategische Partnerschaften eingeht, um sein Wertversprechen als krypto-native Softwarelösung für Akteure im traditionellen Finanzwesen wahr zu machen.
So arbeitet Ripple jüngst unter anderem mit dem Fintech-Giganten MasterCard und dem Unternehmen ConSensys zusammen, um ein CBDC-Programm (Central Bank Digital Currency) aufzubauen, das Zentralbanken und Regierungen bei der Einführung einer digitalen Währung unterstützen soll. Das Programm wird das Design von CBDCs, Interoperabilität und Grenzen untersuchen.
Hat der Gewinnzuwachs von Tether den Zahlungsgiganten PayPal dazu gebraucht, in Stablecoins einzusteigen?
Tether, der Emittent des größten auf den US-Dollar lautenden Stablecoins USDT ist nun der 11. größte Bitcoin-Inhaber der Welt. Nach den angekündigten Plänen, Gewinne in Bitcoin umzuwandeln, hat Tether 55.000 BTC (entspricht etwa 1,6 Milliarden US-Dollar) angehäuft. Der jüngste Prüfbericht zeigt einen Anstieg der Überschussreserven um 800 Millionen Dollar auf 3,3 Milliarden Dollar im zweiten Quartal. Diese signifikante Erhöhung untermauert das Argument der Verwendung des Bitcoin im Treasury-Management von Unternehmen. Umgekehrt sollte Tether überschüssige BTC und Gewinne in Bargeld umwandeln, um die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens gegen unvorhergesehene Umstände zu stärken.
Zum Vergleich: Die Barreserven von Tether sind von 5,3 Milliarden US-Dollar im Dezember 2022 auf nur 90 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal 23 gesunken. Dieser Rückgang könnte für den 85 Milliarden US-Dollar schweren Stablecoin trotz des Zugangs zu liquiden Instrumenten wie US-Treasuries und REPOs durchaus ein Problem darstellen. Obwohl Tether es nicht bestätigt hat, so scheinen die Wallet-Bestände mit den vierteljährlichen berichteten Beständen des Emittenten offenbar übereinzustimmen. Abgesehen davon könnte das florierende Geschäft von Tether die Neugier traditioneller Finanzriesen geweckt haben, die sich noch zurückhaltend und mit Behutsamkeit in die Welt der Stablecoins begeben.
Abbildung 3: Potentielle BTC-Bestände von Tether
Quelle: 21.co auf Dune
Am 7. August hat sich Paypal mit dem Stablecoin-Emittenten Paxos zusammengetan, um PYUSD, seinen eigenen USD-gebundenen Stablecoin, auf den Markt zu bringen. Dieser basiert auf der Ethereum-Blockchain und ist vollständig durch US-Dollar-Einlagen, kurzfristige US-Staatsanleihen und ähnliche Barmittel gedeckt. Laut der Pressemitteilung werden lizensierte US-Kunden in der Lage sein, ihre Einkäufe mit PYUSD auf die gleiche Weise zu bezahlen, wie es Gnosis Pay für europäische Kunden angekündigt hat. Diese sollen in Zukunft ihre Einkäufe mit dem europegged Stablecoin (EURe) von Monerium über eine Visa-Karte bezahlen können, wobei ein Konvergenzmechanismus im Backend läuft.
Um die Massenakzeptanz zu fördern, sollen zwei Probleme gelöst werden, die die Branche noch behindern: Indem man Nutzern eine vertraute Benutzeroberfläche bietet, wo dieses sich unter Einhaltung der Vorschriften zurechtfinden. Darüber hinaus zeigt das Onboarding traditionellerer Akteure aus der zweiten Generation des Internets den institutionellen Zuspruch zum Stablecoin-Subsektor, dessen Marktkapitalisierung auf 125 Milliarden Dollar geschätzt wird, wobei USDT mit 66 Prozent dominiert. Weitere traditionelle Akteure, vor allem solche, die über bestehende Instrumente verfügen, werden wahrscheinlich nachziehen und versuchen, diese Dominanz zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Im Großen und Ganzen gilt: Je mehr regulierte Akteure in diesem Bereich tätig sind, desto gesünder ist der Markt.
Zwei Entwicklungen, die Coinbase auf dem Weg zur breiten Adoption helfen könnten
Nach einjährigem Antragsverfahren erhielt die Krypto-Handelsplattform Coinbase die behördliche Genehmigung, seinen Privatkunden in den USA Krypto-Futures anzubieten. Laut einer aktuellen Studie besitzen 58,8 Millionen Amerikaner Kryptowährungen, was einem Anstieg von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dieser Schritt kann dank der Regulierung, die ein wesentliches Element für die Massenakzeptanz darstellt, mehr amerikanische Kleinanleger zum Einstieg in Kryptowährungen bringen. Das Handelsvolumen des globalen Krypto-Derivatemarktes macht fast 75 Prozent des gesamten Kryptomarktes aus. Die Coinbase Derivatives Exchange hat einen umfassenden Liquiditätspool mit BTC-Futures im Wert von 4,7 Milliarden USD und ETH-Futures im Wert von 2 Milliarden USD aufgebaut, die im Jahr 2023 mit Nominalvolumen gehandelt werden. Auch auf Infrastrukturebene ist eine zunehmende Akzeptanz zu beobachten: Die Skalierungslösung Base von Coinbase wurde am 9. August auf Ethereum eingeführt und zog 226,59 Millionen USD neues Kapital an.
Kann Visa die Krypto-Welt mit Account Abstaction vereinfachen?
Nachdem der Kreditkartenriese Visa im Mai zunächst sein Experiment zur Nutzung von Account Abstraction (AA) angekündigt hatte, um die Abwicklung von kryptonativen Zahlungen auf Basis von Ethereum zu optimieren, hat das Unternehmen nun neue Updates zum Pilotprojekt enthüllt. Genauer gesagt nutzte Visaden ERC-4337-Standard, der allgemein als AA bekannt ist, um den Prozess der Bezahlung von Gasgebühren in ETH mithilfe einer Kreditkarte abstrahieren zu können.
Da AA die Umwandlung von Vermögenswerten im Hintergrund ermöglicht, müssen sich die Nutzer nicht darum kümmern, den richtigen nativen Token zu besitzen, um die Transaktionskosten zu bezahlen. Der AA-Smart-Contract löst die Konvertierung über einen so genannten Paymaster-Smart-Contract aus, der Transaktionen im Namen der Nutzer sponsert.
Abgesehen davon hat das Experiment von Visa das Potenzial, das native Krypto-Ökosystem zu verändern und es für den Durchschnittsnutzer mit seinen traditionellen Finanzinstrumenten zugänglicher zu machen, und könnte so die Akzeptanz von nativen Blockchain-Anwendungen fördern, ohne dass die Nutzer sich der technischen Feinheiten bewusst werden.
Abbildung 4: Wie Visa ETH-Gasgebühren abstrahieren will
Quelle: Visa
Was jetzt zu erwarten ist
OP Stack etabliert seine Präsenz und EVM (Ethereum Virtual Machine) behält ihre Dominanz bei
Die Software-Entwicklungsplattform OP Stack stellt die wesentliche Infrastruktur hinter der Layer 2-Blockchain Optimism dar – und behauptet seine Position als führende Skalierungslösung für Ethereum, die von Projekten wie Binance, Coinbase, Worldcoin, und A16z für deren eigene Netzwerke genutzt wird. Coinbase lancierte im August den öffentlichen Zugang zu seiner Skalierungslösung Base, die OP Stack als technische Basis nutzt.
Base erfuhr selbst ein enormes Wachstum und sammelte innerhalb von zwei Monaten rund 275 Millionen USD neues Kapital ein und generierte 3,2 Millionen USD an Einnahmen, von denen Coinbase 2,5 Prozent des Gesamtbetrags mit dem OP Stack teilen wird, um die Entwicklung des breiteren Optimism-Ökosystems zu unterstützen. Gleichzeitig unterstützt Base zudem den Einsatz einiger DeFi-Blue-Chips wie Uniswap, Aave, 1Inch und anderer.
Abbildung 5: Verwaltetes Vermögen (AuM) der Coinbase-Skalierungslösung
Quelle: 21.co on Dune
Während der anfängliche Hype durch einen Meme-Coin-Wahn ausgelöst wurde, zeigt der anhaltende Anstieg der Nutzeraktivität von Base eine starke Begeisterung für das Ethereum-Ökosystem. Darüber hinaus birgt die Skalierungslösung erhebliches Wachstumspotenzial aufgrund der umfangreichen 110 Millionen Nutzer von Coinbase, die durch benutzerfreundliche Schnittstellen nahtlos in das On-Chain-Ökosystem wechseln können. In diesem Zusammenhang rief Coinbase den sogenannten „On-Chain-Sommer“ aus, eine Initiative, die den Nutzern das Ökosystem von Base näherbringen und die verbesserte Leistung des Netzwerks demonstrieren soll. Jene Initiative stellte sich als Erfolg heraus, denn das Netzwerk verzeichnete seitdem in der Spitze mehr als 136.000 täglich aktive Nutzer und übertraf damit Optimism und Polygon. Ob Base seine Nutzerbasis langfristig aufrechterhalten kann, bleibt abzuwarten. In den nächsten Monaten wird es jedoch sicherlich zu den Netzwerken gehören, auf die man achten sollte.
Der Enthusiasmus für das Ethereum-Ökosystem steckte auch die breitere Smart-Contract-Welt an. So erwägt beispielsweise die dezentrale Open-Source-Plattform Fantom den Aufbau eines mit Ethereum verknüpften Optimistic-Rollups vor. Die Celo-Plattform hingegen bringt die Entwicklung einer ETH-Skalierungslösung unter Verwendung des OPStack ins Spiel. Auf ähnliche Weise hat die Kryptobörse Binance ihre eigene ETH-Skalierungslösung mit dem Namen OpBNB auf den Markt gebracht und damit ihren eigenen technischen Ansatz an Base angeglichen. Alle drei Entscheidungen sind Ausdruck des Wunsches, die Netzwerkeffekte und die Liquidität von Ethereum inmitten der rückläufigen On-Chain-Aktivität zu fördern.
Abbildung 6: Täglich aktive Adressen der vier führenden Ethereum-Skalierungslösungen
Wohin geht die Reise bei den Stablecoins?
Coinbase verdoppelt sein Engagement im Stablecoin-Bereich, indem es eine Beteiligung am Stablecoin-Anbieter Circle übernimmt. Auch wenn sich dies nicht unmittelbar auf die Anleger auswirkt und Circle weiterhin USDC ausgeben wird, spricht der Schritt Bände über den Grad der Konsolidierung, den die Community erreicht hat. Je mehr der Wettbewerb in diesem Bereich zunimmt, desto schwieriger wird es für kleinere Stablecoins, zu glänzen, was – theoretisch – diejenigen herausfiltern sollte, die eine schwache zugrundeliegende Technologie oder einen geringen Mehrwert aufweisen. Im Gegensatz dazu wird der neue Stablecoin von PayPal mit einem klaren Mehrwert einige Zeit brauchen, um mit der Rallye mithalten zu können – vor allem, da 90 Prozent des Stablecoin-Angebots immer noch auf Adressen entfallen, die dem Emittenten Paxos Trust gehören. Mehr rechtliche Klarheit zu US-Stablecoins ist in Sicht und das könnte die goldene Eintrittskarte für PayPal sein, sich auf diesem Markt zu positionieren.
So schickten am 28. August Vertreter des Finanzdienstleistungsausschuss
Das Debut von Friend.tech als Beispiel für den Aufstieg der Social-Fi-Bewegung
Friend.tech ist eine neue soziale Anwendung auf dem Base-Netzwerk, die es den Benutzern ermöglicht, Anteile von ihren eigenen Twitter-Konten zu tokenisieren, die wiederum von anderen Benutzern gehandelt werden können. Der Aktienkurs skaliert algorithmisch mit der Verfügbarkeit. Mehr Anteile bedeuten höhere Preise, begleitet von einer Gebühr von 10 Prozent – je 5 Prozent für das Protokoll und den Influencer. Der Kauf von Anteilen ermöglicht eine direkte Interaktion über private Chats, den exklusiven Zugang zu Inhalten und fördert somit tiefere soziale Interaktionen.
Trotz anfänglicher Probleme ist der Markteintritt von Friend.tech bemerkenswert. Es nutzt die Kontoabstraktionstechnologie des Layer 2-Netzwerks Base für eine reibungslose On-Chain-Benutzererfahrung, die es Nutzern ermöglicht, sich mit Web2-Anmeldeinformationen anzumelden, Einzahlungen ohne Neueinrichtung von Wallets vorzunehmen und gebührenfrei mit Anteilen zu handeln. Ein Web-App-Modell umgeht auch die Apple/Google-Beschränkungen und erleichtert den mobilen Einsatz. Schließlich integriert Friend.tech das Finanzwesen in soziale Netzwerke und gestaltet die Beziehung neu, um sowohl finanzielle als auch soziale Vorteile zu bieten und spiegelt das wider, was als Social Finance (SocialFi) bekannt ist.
Beeindruckenderweise übertrifft Friend.tech aktuell sogar Konkurrenten wie das Lens Protocol und erreichte bereits eine bedeutende Popularität in sozialen Medien. In 10 Tagen wurden Aktien im Wert von etwa 60 Millionen US-Dollar gehandelt, mit täglichen Gebühren von bis zu 3 Mio. USD, was den Hype um Smart-Contract-Plattformen übertrifft. Bemerkenswerterweise verzeichnete die Anwendung auf dem Höhepunkt des Bärenmarktes fast 127.000 Nutzer, obwohl einige von ihnen möglicherweise von der Aussicht auf einen Airdrop angetrieben wurden, während sie zu den seltenen Krypto-Apps gehören, die die Aufmerksamkeit externer Persönlichkeiten erregen. Hochkarätige Persönlichkeiten wie der NBA-Spieler Grayson Allen, der CEO von Y Combinator Garry Tan und sogar Gaming-Influencer wie FaZe Banks traten der Plattform bei.
Abbildung 7: Gesamtzahl an Tradern und akkumuliertes Handelsvolumen auf Friend.tech
Quelle: @21coauf Dune
Zusammenfassend gesagt könnte Friend.tech unausgeschöpftes Potenzial von Innovationen des „alten“ Web 2.0 in die Welt von Social Finance bringen und soziale Beziehungen mit finanziellen Möglichkeiten verknüpfen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müsste allerdings die Preisgestaltung und die Wallet-Sicherheit verbessert werden, um Vertrauen zu schaffen. Offenkundig gewordene Schwachstellen wie die Verknüpfung von Wallets mit Twitter unterstreichen die Notwendigkeit robuster Datenschutzvorkehrungen in SocialFi-Anwendungen, um die Integrität der Technologie zu schützen. Regulatorische Risiken könnten auch durch die Erwartung von Nutzergewinnen und Umsatzbeteiligungen entstehen. Nichtsdestotrotz ist Friend.tech als potenzielle Blaupause für zukünftige Krypto-Apps im Hinblick auf die Abstraktion der Komplexität von Kryptowährungen eine Beobachtung wert.
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