Eröffnung: Tirol hat jetzt einen eigenen Impact Hub
Die Zahl der österreichischen Impact Hubs ist im Moment sehr klein. Genauer gesagt gab es bisher nur einen und das wenig überraschend in Wien. Doch seit heute gibt es nun einen weiteren in Innsbruck. Dieser eröffnet zunächst primär virtuell seine Pforten und soll für alle Menschen ein Zuhause bieten, welche etwas bewegen möchten. Impact Hub ist ein internationales Netzwerk aus Gründerzentren, die in großen Städten angesiedelt sind. Die Gesichter hinter Tirols erstem Impact Hub sind dabei in der Szene nicht unbekannt. Gegründet wurde dieser von Jana Ganzmann, Alexander Auer und Johannes Völlenklee. Ganzmann und Auer waren ebenfalls Gründungsmitglieder von SETup. SETup steht für Social Entrepreneurship Tirol und fördert seit der Gründung 2019 soziales Unternehmertun vor Ort. Mit der Weiterentwicklung zu einem Impact Hub wollen die Gründer nun noch mehr Menschen erreichen.
„Fühlten uns bisher oft isoliert.“
Wie so oft momentan, spielten auch bei der Gründung des Tiroler Impact Hubs die Folgen der Corona-Pandemie eine Rolle. Kurzerhand wurden die Angebote von SETup virtuell zugänglich gemacht. Dadurch wuchs die Reichweite und die Zahl der Partner, aber auch das Bedürfnis nach einer größeren Vernetzung. Konkret wurden die Pläne für einen Tiroler Impact Hub dann auf einer Autofahrt von Wien nach Innsbruck nach dem Besuch eines Netzwerk-Events, so Mitbegründerin Ganzmann: „Es ist wichtig für Tirol ein Zentrum zu haben, wo man sich austauschen kann, auch international. Bisher fühlten wir uns oft isoliert.“
Das soll sich mit der Gründung des Impact Hub nun ändern. Physisch findet dieser zunächst in der Bäckerei-Kulturbackstube seinen Standort. In dem Coworking Space können sich hier Impact-Startups und andere Impact getriebene Menschen einen stationären Arbeitsplatz einrichten. Für die Gründer des Impact Hub Tirol liegt der Fokus aber auch vor allem auf den virtuellen Möglichkeiten.“Wir wollen das Modell vom Impact Hub neu denken. Uns geht es darum eine Community aufzubauen und so den Menschen aus allen Regionen den Zugang zu einem virtuellen Netzwerk zu ermöglichen“, so Mitbegründer Auer. Seit Mai 2021 sind sie Teil des globalen Impact Hub Netzwerkes mit über 17.000 Mitgliedern weltweit.
2022 eigener Coworking Space geplant
Verschiedene analoge und virtuelle Angebote will der Tiroler Impact Hub seinen Mitgliedern zukünftig anbieten. So planen die Gründer neben Inkubationsprogrammen für Impact Startups, auch nachhaltige Unternehmensberatung für Firmen anzubieten. Mit bereits etablierten Startups sollen außerdem Acceleratorprogramme mit der Werkstätte Wattens umgesetzt werden. Auch Netzwerksevents seien geplant, so die Gründer. Die Mitgliedschaft im Tiroler Impact Hub ist bis September 2021 nun zunächst kostenfrei, so Co-Founder Auer. Finanzieren will sich der Impact Hub Tirol durch die Einnahmen aus dem Coworking Space und den Einnahmen aus den verschiedenen Programmen und Unternehmensberatungen zu den Sustainable Development Goals (SDGs).
„Impact Hub Vienna“ hat jetzt einen Online-Marktplatz für Impact-Startups
Auch wenn jetzt zunächst erstmal die offizielle Eröffnung des Impact Hub virtuell am 08. Juni 2021 ansteht, haben die Gründer die Ziele für die nächsten fünf Jahre bereits klar gesteckt. Mitbegründerin Ganzmann: „Unser Fokus liegt in den nächsten ein bis zwei Jahren zunächst darauf, den Standort und die Community aufzubauen.“ Dafür möchte der Impact Hub Tirol nächstes Jahr von der Bäckerei-Kulturbackstube in Innsbruck in einen eigenen Standort ziehen. Bei dem Innsbrucker Standort soll es dabei aber nicht bleiben. „In den nächsten drei bis fünf Jahren wollen wir dann die Regionalisierung weiter entwickeln. So wollen wir in drei Jahren die Hälfte aller Tiroler Regionen mithilfe von lokalen Stakeholdern auch mit einem physischen Standort abdecken und für die Finanzierung von Projekten eine Community aus Impact-Investoren bilden“, so Co-Founder Völlenklee. In fünf Jahren soll es dann in jeder Region Tirols einen lokalen Standort geben und der Impact Hub Tirol als Hotspot für soziale und ökologische Innovation auch international bekannt sein. Mit der aktuellen Eröffnung ist dafür erst einmal ein erster Schritt getan.