Aktien werden für viele Österreicher in der Krise attraktiver
Die Achterbahnfahrt an den Börsen während der Corona-Krise hat Investments in Wertpapiere offenbar für viele Menschen attraktiver gemacht – immerhin könnte man durch den Einbruch ja günstig kaufen und später von Zugewinnen profitieren. Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Integral im Auftrag der Erste Bank ist jedenfalls zu dem Ergebnis gekommen, dass 34 Prozent der österreichischen Anleger durch die Corona-Pandemie eine vielversprechende Gelegenheit kommen sehen, um an den Aktienmärkten mitzumischen.
Gegenüber anderen Anlageformen wie dem Sparbuch, Gold oder Immobilien haben Fonds, Aktien oder Anleihen also an Attraktivität gewonnen – und das sogar unter den eher konservativen Österreichern, die im Vergleich etwa zu den US-Amerikanern als wenig affin für Aktien und Co gelten. 81% (minus 2 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr) wollen heuer Geld veranlagen. Die durchschnittlich geplante Veranlagungssumme liegt dabei bei 4.400 Euro – das sind im Schnitt 200 Euro mehr als 2019.
Wertpapiere steigen in der Gunst
„Natürlich ergibt sich jetzt die eine oder andere Chance. Aber die Lage ist weiter unklar und man sollte jetzt erst mal schrittweise einsteigen, am besten mit Fondssparplänen“, so Erste Bank-CEO Peter Bosek zu den Umfrageergebnissen. Die Attraktivität verschiedener Anlage- und Sparformen hat sich bei den Österreichern folgendermaßen verändert:
- Sparbuch: 58% (-4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr)
- Bausparvertrag: 41% (-9)
- Pensionsvorsorge: 27% (-5)
- Wertpapiere (Fonds, Aktien und Anleihen): 30% (+3)
- Gold: 14% (-8)
- Immobilien: (13% (-3)
Dieser Entwicklung tragen übrigens auch Startups Rechnung. So wollen sich etwa Bitpanda in Österreich oder Trade Republic in Deutschland mit Apps zu mobilen Anlaufstellen für all jene etablieren, die in ETFs oder Aktien investieren wollen. In den USA hat erst gestern die App Robinhood ein sattes Investment von 280 Millionen Dollar geholt, um seine App, über die man in Aktien, Fonds, Gold oder Kryptowährungen investieren kann, weiter auszubauen (Trending Topics berichtete).
Zur Umfrage: Integral hat 1.000 ÖsterreicherInnen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren) mittels telefonischen und Online-Interviews nach ihren geplanten Spar- und Anlageformen sowie ihrem Finanzierungsbedarf gefragt. Die Befragung fand im 1. Quartal im Zeitraum von 11. März bis 7. April 2020 statt.