Es ist offiziell: USA zurück im Pariser Klimaabkommen
Es ist keine Überraschung, aber mit dem heutigen Tag ist es offiziell. Die USA sind wieder Teil des Pariser Klimabkommens. Nachdem der amtierende Präsident Joe Biden direkt am Tag seines Amtseintritts einen Brief an die Vereinten Nationen für den Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet hat, ist dieser nun nach Ablauf einer 30-tägigen Frist vollzogen. Wie die APA schreibt, bezeichnet der UN-Generalsekretär António Guterres diesen Schritt als „Schlüsselmoment“ für einen nachhaltigeren Klimaschutz.
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2 Billionen Dollar für Klimaschutz und Jobs
Mit Joe Biden hat die USA nun einen Präsidenten, der den Klimaschutz als eine seiner Hauptaufgaben bezeichnet. Dafür hatte er bereits kurz nach seiner Wahl ambitionierte Zielsetzungen genannt: Bis 2050 sollen die USA rein rechnerisch CO2-neutral sein, also nicht mehr CO2 verursachen als zB durch Aufforstung wieder aus der Luft geholt wird. Bis 2035 will Biden, dass die gesamte Energieproduktion in den USA CO2-frei erfolgt – Österreich sieht sich in der Hinsicht als Musterland und will den Energiebedarf bis 2040 rein aus erneuerbaren Quellen decken. Für diese Ziele kündigte Biden im November an, die stolze Summe von 2 Billionen Dollar in den kommenden vier Jahren in die Hand nehmen – das größte Klimaschutz-Budget, das die USA bisher hatten.
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Langwieriger Prozess erwartet
Bereits an seinem ersten Tag als amtierender amerikanischer Präsident, wies Joe Biden die Bundesbehörden an, alle Erlässe seines Vorgängers zu überprüfen, welche “schädlich für die öffentliche Gesundheit, schädlich für die Umwelt, nicht durch die beste verfügbare Wissenschaft gestützt oder anderweitig nicht im nationalen Interesse waren“. Das würde ebenfalls die Wiedereinführung von Vorschriften zu den Standards über den Energieverbrauch und Schadstoffausstoß von Fahrzeugen und neue Energieeffizienzstandards für Geräte und Gebäude bedeuten.
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Doch könnten sich die Rücknahmen von Donald Trumps Umweltbeschlüssen zeitlich ziehen. So entschlossen das Vorgehen des neues Präsidenten auch scheint, so stark ist auch der Gegenwind, der seine Plänen entgegenwehen wird. Es wird erwartet, dass sowohl die Republikaner, als auch einige Wirtschaftsgruppen des Landes gegen die Beschlüsse des neuen Präsidenten arbeiten werden und so die Rücknahme von Trumps Umweltbeschlüssen und die Einführungen von neuen Umweltbeschlüssen ein langwieriger, mehrjähriger juristischer Prozess werden könnten.
USA zweitgrößter Klimasünder der Welt
Mehr Einsatz für den Klimaschutz ist in den USA auch dringend notwendig. Das drittgrößte Land der Welt ist nämlich gemessen am CO2-Ausstoß der zweitgrößte Umweltsünder der Welt. Laut der Emissions Database for Global Atmospheric Research (EDGAR) der EU waren die USA 2019 für 13,4 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich – auf Platz 1 liegt China mit einem Anteil von etwas mehr als 30 Prozent, wobei das Land deutlich mehr Einwohner als die USA hat. Hinter den USA liegt die EU mit einem Anteil von 8,7 Prozent.