Es wäre so schön gewesen, Voltswagen…
Starker Move, dachte ich auf den ersten Blick. Eine der größten Automarken aller Zeiten auf Voltswagen umtaufen und damit den Aufbruch in ein neues Kapitel der Unternehmensgeschichte – nämlich jener der Elektromobilität – zu signalisieren, das wäre so richtig mutig gewesen. Nikola Tesla den Namenspaten Alessandro Volta gegenüber zu stellen, hätte dann auch gleich gezeigt, mit wem die Deutschen um den ersten Platz im E-Auto-Markt ringen.
Nur leider war es dann doch nur eine schief gelaufene Aprilscherz-Aktion, die am Timing und der Misskommunikation der Manager scheiterte und jetzt umso mehr nach hinten losging. Zuerst eine vermeintlich neue Marke für die USA präsentieren und die Spekulationen dann auch noch mit einer (mittlerweile offline) genommenen Presseaussendung am 30. März zu unterfüttern, in der das Augenzwinkern fehlte – das lässt Volkswagen (mit k) nun ziemlich blöd und unlustig dastehen.
Volkswagen unter Herbert Diess hat von Tesla sicher viel gelernt. Dem Model 3 folgte der ID.3, dem Battery Day folgte der Power Day, und CEO Diess folgte Elon Musk auf Twitter. Doch eines konnten sich die trockenen Deutschen dann doch nicht von Musk a.k.a. Technoking abkupfern: gutes Storytelling. Dieses ist bei Tesla viele Milliarden wert. Was bleibt, ist ein schaler Beigeschmack und die Vermutung, dass es Volkswagen vielleicht doch nicht so ernst meint mit der Elektrifizierung, wie manche es gerne hätten.