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Mobile Daten für digitale Nomaden: Was hinter dem eSIM-Trend steckt

Daten-Surfen am Strand. © Anastasia Nelen auf Unsplash
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Aktuell poppen sie der Reihe nach auf: Neue eSIM-Angebote von Unternehmen, die eigentlich gar nichts mit Mobilfunk und Daten zu tun haben. Aber trotzdem haben in den vergangenen Tagen sowohl die britische Neobank Revolut als auch der aus Panama heraus agierende VPN-Anbieter NordVPN neue eSIM-Services gestartet. Diese sollen es Smartphone-Nutzer:innen ermöglichen, im Ausland (z.B. auf Reisen) einfach mobile Daten zu kaufen, ohne in die Roaming-Falle zu tappen. Und: Man muss die eigene SIM-Karte nicht aus dem Gerät entfernen, um sie durch eine andere zu ersetzen – sollte man noch eine nutzen.

Beginnen wir bei Revolut. Kund:innen der britischen Neobank können seit kurzem nun auch in Österreich eSIM aktivieren und bekommen dann die Möglichkeit, Datenpläne in mehr als 100 verschiedenen Ländern zu buchen.  Die Preise pro Standort für 1 GB beginnen bei 1 Euro, die Pakete reichen von 1 GB bis zu 20 GB. Außerdem bekommen die Nutzer:innen des teuersten Revolut-Abos „Ultra“ monatlich 3 GB mobiles Datenvolumen zur weltweiten Nutzung. Das funktioniert zusätzlich zum bestehenden Mobilfunkvertrag und ist vor allem fürs Ausland gedacht – und zwar dort, wo es keine etwaigen Roaming-Pakete des eigenen Anbieters gibt und man eigentlich eine lokale SIM-karte kaufen würde.

Startup 1Global bietet „Telco-as-a-Service“

Revolut kooperiert bei dem eSIM-Angebot mit dem britischen Startup 1Global, wo neben Gründer und CEO Hakan Koç auch der österreichische Top-Manager Hannes Ametsreiter (früher CEO von Vodafone Germany bzw. der Telekom Austria Group) mit an Bord ist. Mit Telco-as-a-Service ermöglicht man es Unternehmen, ziemlich einfach auch zum Daten-Provider zu werden, ohne sich um Infrastruktur, Lizenzen und Co kümmern zu müssen. Für Revolut ergibt sich so die Möglichkeit, seine Finanz-App noch weiter um ein neues Service aufzumotzen.

Dass sich eSIMs, die es ja schon lange gibt, gerade jetzt durchsetzen, hat mehrere Gründe. Voraussetzung sind zum einen Smartphones, die eSIM unterstützen – bei Apple etwa wird das seit der Generation XS/XR unterstützt, zudem unterstützen mittlerweile auch die meisten Android-Phones die eSIMs. Zum anderen sind eSIMs eine interessante Erweiterung von Geschäftsmodellen, die auf Nutzer-Abos setzen – ihnen kann man gegen zusätzliches Geld Datenpakete im Ausland verkaufen, und zwar via eigener App. Gerade jetzt, vor der Urlaubssaison 2024, ist das Zeitfenster, eSIM-Dienste zu positionieren, offenbar das richtige.

So auch beim VPN-Anbieter NordVPN, der unter Jurisdiktion in Panama und aus Litauen heraus operiert. Dieser wird nicht nur die Kund:innen des gefallenen Mitbewerbers AtlasVPN mit Ende April übernehmen, sondern hat mit Saily seinen eigenen eSIM-Dienst gestartet. Auch hier gibt es einfach via App Datenpakete zwischen 1 und 20 Gigabyte in etwa 150 Ländern zu kaufen – ideal, wenn man auf Reisen ist und sich unterwegs nicht mit der Frage quälen will, welche lokale SIM-Karte man nun am besten nimmt.

Reisende als wichtigste Zielgruppe

Laut NordVPN sei es die eigene Zielgruppe, die Saily zu einem logischen Nebenprodukt mache. „eSIMs unterscheiden sich nicht so sehr von VPNs. Beide wurden entwickelt, um den Menschen eine zuverlässige Verbindung zu bieten, insbesondere wenn sie nicht zu Hause sind“, heißt es seitens NordVPN. „Während also ein VPN eine zusätzliche Ebene der Privatsphäre bietet, wenn Sie sich mit verschiedenen Netzwerken verbinden, stellt eine eSIM sicher, dass Sie Ihre Internetverbindung auf Reisen nie verlieren.“ User würden NordVPN am liebsten auf Reisen nutzen, also seien mobile Daten eine logische Erweiterung.

Ähnlich ist der Fall bei Revolut gelagert, da die Banking-App auch bei digitalen Nomaden, die viel reisen, sehr beliebt ist. „Die Kosten für die mobile Datennutzung im Ausland sind in den letzten Jahren gestiegen, einige EU-Mobilfunknetze erlauben ihren Nutzern zudem nicht mehr, das eigene mobile Datenvolumen in Großbritannien zu verwenden. Datengebühren für den Rest der Welt liegen ohnehin fast immer außerhalb der gewohnten Standortvorteile“, heißt es seitens Revolut. Auch passe das neue Angebot gut zu bestehenden Services wie Zugang zu Lounges an über 1.000 Flughäfen, oder das Buchen von Hotelunterkünften und Freizeitaktivitäten direkt in der App.

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