Insights

25% von Ethereum laufen in der Cloud von Amazon

Verbildlichung eines Ethereum-Token. © Vitaly Mazur on Unsplash
Verbildlichung eines Ethereum-Token. © Vitaly Mazur on Unsplash
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Es sind heute etwa 5.900 verschiedene aktive Knoten, die das komplette Mainnet von Ethereum ausmachen. Etwa 44 Prozent davon werden den USA zugerechnet, danach kommt Deutschland mit 15 Prozent und Großbritannien und Singapur mit jeweils etwa 5 Prozent. Damit ist Ethereum weniger dezentralisiert als Bitcoin, das in seinem Netzwerk etwa 15.000 verschiedene Nodes zählt. Bei Bitcoin kann man durch die Dominanz von vier, fünf großen Mining-Pools die Dezentralität anzweifeln – und auch bei Ethereum wird klar, dass die Blockchain auf bestehender Server-Infrastruktur aufbaut. Denn etwa 25 Prozent von Ethereum läuft beim größten Cloud-Anbieter der Welt – Amazon Web Services.

„Das Mainnet von Ethereum ist sehr dezentral aufgestellt. Jeder kann sich mit einem eigenen Node reinhängen, jeder kann die Transaktionen nachvollziehen“, sagt Michael Hanisch, Head of Technology bei Amazon Web Services, im aktuellen Interview mit Trending Topics. „Nichtsdestotrotz muss man schauen, wie man die Knoten betreibt. Die brauchen eine Menge Speicherplatz und eine bestimmte Performance, wen man bei den Transaktionen mithalten will. Und das Ganze muss natürlich abgesichert sein. Und da kommen dann wir ins Spiel, weil wir es dem Kunden erlauben, ihre Knoten in der Ethereum-Chain oder auch einer anderen Chain sicher, skalierbar und mit weniger Aufwand als üblich zu betreiben. Ein Viertel aller Knoten im Ethereum-Mainnet laufen bei AWS, aber von ganz ganz vielen verschiedenen Kunden.“

„Das dezentrale Modell bleibt bestehen“

Amazon Web Services ist mit einem Marktanteil von weltweit etwa 32 Prozent (2021) der mit Abstand größte Cloud-Anbieter der Welt. Dahinter folgt Microsoft Azure mit 21 Prozent, Google Cloud kommt nur auf 8 Prozent. AWS zählt große Namen wie Airbnb, Netflix, Hopin, Tricentis, Meta/Facebook und viele weitere Unternehmen zu seinen Kunden – und offenbar auch zahlreicher solcher Firmen, die Ethereum-Nodes betreiben. „Wir übernehmen nur das Management der Hardware oder der Knoten, je nachdem welches Modell man wählt, von den Kunden. Das dezentrale Modell bleibt bestehen, weil die Chain an sich dezentral ist“, so Hanisch.

„25 % aller Ethereum-Workloads in der Welt werden auf AWS ausgeführt“, heißt es auch auf der offiziellen Webseite von AWS. Auch bei anderen Blockchain-Anwendungen ist der weltweit führende Cloud-Anbieter eine große Nummer. Neben Ethereum werden etwa Hyperledger, Sawtooth, Corda, DAML, Quorum, Blockstack, Blockapps Strato, RSK oder Kadena ScalableBFT unterstützt.

Proof of Stake verspricht mehr Dezentralisierung

Durch den Wechsel des alten Modells Proof of Work (Mining) auf Proof of Stake (Staking) wird es bei Ethereum aber aller Voraussicht nach einfacher für einzelne Personen oder Firmen, am Netzwerk mit einem eigenen Node teilzunehmen. Generell kann man beim kommenden Consensus Layer bereits mit 32 ETH als Einlage (Stake) zum Validator werden, und nicht nur das: „Mit einfacheren Hardware-Anforderungen und der Möglichkeit, Pools zu bilden, wenn man nicht über 32 ETH verfügt, werden mehr Menschen in der Lage sein, dem Netzwerk beizutreten. Dies wird Ethereum dezentraler und sicherer machen, indem die Angriffsfläche verringert wird“, so das Versprechen der Ethereum Foundation. Mittlerweile gibt es fast 297.000 verschiedene Validatoren, allerdings ist nicht bekannt, wie viele Einzelpersonen bzw. Firmen sich hinter dieser Zahl verbergen.

Ethereum ist weiter eine Macht im Web3

Ethereum ist das mit Abstand größte Netzwerk für Smart Contracts, DApps, NFTs und DeFi-Anwendungen. Hier ein Überblick:

  • Stablecoins: Tether, USC Coin oder Terra USD laufen zu großen Teilen auf der Ethereum-Blockchain
  • Uniswap: die größte DEX basiert auf Ethereum
  • NFTs: Der ERC-721-Standard für Non-Fungible Tokens wird von Opensea, LooksRare, Rarible usw. unterstützt
  • Layer 2: z.B. Polygon, Arbitrum, Optimism
  • Metaverses: Decentraland oder Enjin Coin basieren auf Ethereum
  • DeFi: Compound, Aave, Maker, Celsius oder Yearn Finance laufen mit Hilfe von Ethereum
  • Play-to-Earn: Axie Infinity, CryptoKitties und viele andere Krypto-Games laufen auf Ethereum
  • SHIBA INU: Ja, auch der kontroverse Hunde-Token ist eigentlich nur ein sehr normaler ERC-20-Token

Auch wenn Solana, Avalanche, Cardano, Terra und Polkadot ihrerseits versuchen, möglichst große Ökosysteme rund um ihre Layer-1-Blockchains zu bauen – Ethereum ist mit Abstand immer noch das größte Smart-Contracts-Netzwerk und wird es auf absehbare Zeit auch bleiben. Auch die Taproot-Neuerungen bei Bitcoin selbst, die Smart-Contracts-ähnliche Funktionen bringen sollten, spielen derzeit noch keine Rolle (Trending Topics berichtete).

Taproot: Was Bitcoins wichtigstes Upgrade seit Jahren bringen wird

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Deep Dives

#glaubandich CHALLENGE Hochformat.

#glaubandich CHALLENGE 2025

Österreichs größter Startup-Wettbewerb - 13 Top-Investoren mit an Bord
© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen