Ethereum-ETFs bekommen grünes Licht von SEC – Handel startet aber später
Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat am Donnerstag mehrere Spot-Ethereum-ETFs genehmigt, darunter Angebote von BlackRock, Fidelity und Grayscale. Bevor aber der Handel beginnen kann, müssen die Emittenten jedoch noch ihre S-1-Registrierungserklärungen von der SEC als wirksam erklären lassen. Dieser Prozess könnte Wochen dauern, wie Analysten spekulieren.
Der Ethereum-Preis reagierte kaum auf diese News, ganz nach der alten Regel „Buy the rumours, sell the news“. Als Anfang der Woche Gerüchte aufkamen, dass die Ethereum-ETFs genehmigt werden könnten, wuchst Ethereum um etwa 30 Prozent – von 3.100 Dolar auf derzeit etwa 3.800 Dollar. Wie berichtet, hatten US-Politiker zuletzt ordentlich Druck gemacht, dass die US-Börsenaufsicht den Anträgen von 8 Finanzunternehmen (BlackRock, Fidelity, Grayscale, Bitwise, VanEck, Ark, Invesco Galaxy und Franklin Templeton) grünes Licht gibt. Da im Jänner 2024 auch Bitcoin ETFs genehmigt wurden, sei es nur stringent, auch die Ethereum-ETFs zu bewilligen.
Grundsätzlich bedeuten diese neuen, kommen börsengehandelten Fonds, dass nun kleine wie große Anleger:innen in Ethereum investieren können, ohne die Token direkt kaufen und verwahren zu können. Gerade für institutionelle Anleger:innen eröffnet das eine neuen Möglichkeit, weil diese den Token-Kauf im großen Stil zuvor oft wegen regulatorischer Angelegenheiten nicht machen konnten. Experten rechnen damit, dass die Ethereum-ETFs zehn bis 20 Prozent des Volumens der Bitcoin-ETFs erreichen könnten – das wären 5 bis 8 Milliarden Dollar – sehr viel für neue ETFs.
Ethereum wahrscheinlich nicht mehr in Wertpapier-Gefahr
Ein Blick hinter die Kulissen: Das grüne Licht gab es von der „Division of Trading and Markets“ der SEC und nicht von SEC-Chef Gary Gensler und den vier weiteren Kommissaren. Das ist insofern interessant, weil Gensler in der Vergangenheit ja stets darauf pochte, das alle Krypto-Assets außer Bitcoin als Wertpapiere zu behandeln seien.
Die SEC-Freigabe für die Ethereum-ETFs hat auch rechtliche Folgen für den Status von ETH-Token und damit viele weitere ähnliche Krypto-Assets. Denn bisher meinte die SEC, dass lediglich Bitcoin eine echte dezentrale Währung sei, alle anderen Token seien eigentlich Wertpapiere, die von Firmen herausgegeben wurden – und damit auch nach den Wertpapiergesetzen zu behandeln. Diese Frage sei nun vom Tisch, meint etwa TuongVy Le, Chefsyndikus bei Anchorage Digital.
„Dies ist ein wichtiger Punkt. Der Grund dafür, dass die Zulassung der Spot-ETH-ETFs ein klares Indiz dafür ist, dass die SEC ETH nicht als Wertpapier betrachtet, liegt darin, dass Fonds, deren Vermögen zu 40 % oder mehr aus Wertpapieren besteht, nicht über ein Formular S-1 registriert werden können; sie gelten vielmehr als Investmentgesellschaften und müssen über das Formular N-1A oder N-2 registriert werden. Die Tatsache, dass die SEC die Registrierung dieser Fonds – deren Vermögen weit über 40 % ETH liegt – über ein S-1-Formular zulässt, bedeutet, dass die Frage geklärt ist: ETH ist kein Wertpapier.“
SEC-Angriff auf Ethereum steht kurz bevor – ist ETH ein Wertpapier?