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Ethereum führt Krypto-Rallye aus der Angst-Zone an

Ethereum. © Shubham's Web3 on Unsplash
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So schnell kann sich die Stimmung drehen. In der Nacht auf Mittwoch haben Bitcoin, aber vor allem viele Altcoins wie Ethereum, Cardano, Solana und Polkadot einen starken Sprung nach vorne gemacht. BTC liegt plötzlich bei einem Plus von 6 Prozent wieder bei deutlich mehr als 20.000 Euro; ETH; ADA, SOL und DOT stehen sogar mit satten +10 Prozentpunkten im Aufwind. Das bedeutet auch, dass die Marktkapitalisierung von Krypto-Assets wieder bei fast einer Billion Dollar liegt.

Was ist passiert? Erraten. Es hat wieder mal mit dem US-Markt zu tun. Denn dort liegen die wichtigsten Aktienindizes wie der Dow Jones, der S&P500 und der Nasdaq 100 deutlich im Plus. Dadurch dreht sich die Stimmung bei jenen Investor:innen, die auf Tech- und volatile Zukunftswerte setzen, schlagartig ins Positive. Sowohl der Crypto Fear & Greed Index als auch der Fear & Greed Index zeigen, dass die Phase der „extremen Angst“ wieder vorbei ist – die Marktstimmung springt aktuell auf „leichte Angst“ bis „neutral“ zurück.

Sieht man sich das in den Charts an, bemerkt man, dass sowohl die US-Aktienindizes als auch die Krypto-Assets BTC und ETH im Aufwind sind. Ökonom:innen sehen den Aufwärts-Trend an den Börsen, der auf die Krypto-Märkte durchwirkt, in einem positiveren Outlook auf die US-Zinspolitik begründet. wie wir dieses Jahr gesehen haben, hat die US-Notenbank Federal Reserve mit aggressiven Zinserhöhungen versucht, die Inflation einzudämmen. Diese ist in den USA tatsächlich auf hohem Niveau bei etwa 8 Prozent gelandet, hat ihren Peak aber offenbar im Juni bei 9,1 Prozent vorerst erreicht.

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Fed könnte von drastischen Zinserhöhungen absehen

Das wiederum hat zur Folge, dass die Fed nun möglicherweise von weiteren harten Zinsschritten absieht. Bisher wurde der US-Leitzins in wenigen Schritten auf stattliche Zinsspanne von 3 bis 3,25 Prozent erhöht. Dazu kommt, dass die US-Wirtschaft immer deutlichere Zeichen von Schwäche zeigt. Das war etwa an den Quartalszahlen der Google-Mutter Alphabet und Microsoft abzulesen. Trotz Milliardengewinnen sind doch deutliche Rückgänge beim Online-Werbegeschäft und beim Cloud-Business zu sehen.

Die Fed könnte das zum Anlass nehmen, bei den Zinserhöhungen vom Gas zu gehen. Kommende Woche, am 2. November, tagt wieder das mächtige Federal Open Market Committee (FOMC), und wird die nächsten Zinsschritte bekannt geben. Anleger:innen an den Märkten sind zur Zeit optimistisch, dass das diesmal linde ausfallen wird – und das triebt letztendlich die Kurse ins Plus. In den Charts sieht das so aus:

EZB steht vor weiteren harten Zinsschritten

Was bei all dem offen bleibt, ist, wie sich das alles mittel- und langfristig entwickeln wird. Der „russische“ Winter ist noch gar nicht wirklich da, und schon mehren sich die Rufe der Wirtschaft nach neuen Rettungsschirmen angesichts weiter hoher Energiepreise. Anders als in den USA ist in der Eurozone nicht davon auszugehen, dass die EZB bei den Zinserhöhungen gemäßigt vorgehen wird. Da ist eher zu erwarten, dass die Währungshüter:innen in Frankfurt bereits am Donnerstag wohl erneut um 0,75 Prozentpunkte erhöhen. Der Euro-Leitzins läge dann bei 2 Prozent. Parallel dazu ist die Inflation in der Eurozone bei 10 Prozent angelangt und hat anders als in den USA ihren Peak möglicherweise noch nicht erreicht (mehr dazu hier).

Bei all den Entwicklungen muss man sich auch fragen, ob das wieder aufgekommene Narrativ von Bitcoin als Inflationsschutz wirklich stimmt (mehr dazu hier). Zuletzt jedenfalls war zu sehen, dass die Korrelation von BTC mit dem Edelmetall wieder zunahm.

Wieder Inflationsschutz? Bitcoin kehrt zur Korrelation mit Gold zurück

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