Online-Broker eToro geht an die Börse – Bewertung bei 10,4 Mrd. Dollar
Sie gehen an die Börse, und natürlich wird es ein SPAC: Die bereits 2007 in Tel Aviv als RetailFX gegründete Trading-Plattform eToro nutzt die Gunst der Stunde und bereitet ihren Börsengang vor. Via SPAC peilt das Unternehmen die Listung an der NASDAQ an der Wal Street an. Als Special Purpose Acquisition Company dient die FinTech Acquisition Corp. V, mit der sich eToro in einem Merger zusammen schließt.
Zusammen sind eToro und die Fintech Acquisition Corp 10,4 Milliarden Dollar wert – und sie werden noch einmal 650 Millionen Dollar im Zuge des Merger aufnehmen, um sich für den Börsengang und die Zeit danach zu stärken. Mit der NASDAQ-Listung kommt das Unternehmen, bei dem man neben Aktien und ETFs auch Krypto-Assets handeln kann, unter anderem Robinhood zuvor. Der gehypte und kritisierte US-Neobroker gilt ebenfalls als Kandidat für einen IPO.
eToro: „Die Pandemie hat die Finanzmärkte noch stärker in den Mainstream befördert“
Wachstum auf 20 Mio. User
Das Zeitfenster, in dem eToro den Börsengang plant, erscheint dankbar. Rund um Neobroker und Krypto-Händler ist im Zuge der Corona-Krise ein regelrechter Hype ausgebrochen. Das Unternehmen zählt nunmehr 20 Millionen Nutzer – gerade im Krisenjahr verzeichnete eToro ein Wachstum von 100 Prozent bei den neu registrierten Benutzern.
„Wir bieten Anlegern die Möglichkeit, sowohl in traditionelle Anlageklassen wie Aktien, Rohstoffe und ETFs als auch in Krypto-Assets zu investieren. Daher umfassen unsere Nutzer ein breites Spektrum von Altersgruppen und demographischen Merkmalen“, sagte Dennis Austinat, DACH-Chef von eToro, in einem Interview mit Trending Topics.
Wachstum ist auch weiterhin in Aussicht, auch was Krypto-Assets angeht. Simon Peters, Analyst bei eToro, erwartet neue Höchststände bei Kryptowährungen, wenn das US-Konjunkturpaket ausbezahlt wird. „Angesichts der jetzt geöffneten Schleusen für neue Liquidität am Markt erwarten wir, dass in kurzer Zeit neue Rekordhöhen für die wichtigsten Krypto-Assets erreicht werden“, so Peters in einem Statement.
Anders als US-Broker wie Robinhood verdient eToro kein Geld durch den Verkauf seiner Handelsdaten an Hedge-Fonds (so genannter „Payment for Order Flow“), weil das in Europa verboten ist. Wie andere Trading-Plattformen verdient eToro an der Spanne zwischen dem Preis, den es für Wertpapiere zahlt, und dem Preis, den es an die Kunden weitergibt.