EU-Berater will kostenlose Smartphones gegen Elektroschrott
Der Mathematiker Ilias Iakovidis berät die EU-Kommission in gesellschaftlichen Zukunftsfragen und hat nun mit einem ungewöhnlichen Vorschlag aufhorchen lassen: Smartphone-Hersteller wie Apple oder Samsung sollen ihre Geräte kostenlos anbieten und nur noch mit Software und Services Geld machen. Diese Idee hat Iakovidis am Rande der Online-Konferenz EuroDig geäußert, berichtet Heise. Er geht davon aus, dass dadurch die Nutzungsdauer von Geräten verlängert würde und damit weniger Elektroschrott anfällt.
EU-Kreislaufwirtschafts-Paket
Derzeit sind die Zyklen, in denen Hersteller neue Geräte präsentieren sehr kurz. Das und die Tatsache, dass Softwareanbieter für ältere Geräte teilweise keine Updates mehr anbieten, gilt als ein starker Faktor für große Mengen an unnötigem Elektroschrott. Die EU arbeitet derzeit an Kreislaufwirtschafts-Maßnahmen, die auch auf dieses Problem fokussiert und beispielsweise ein Recht auf Reparatur gesetzlich verankern will.
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EU-Bürger wollen Update-Sicherheit
Iakovidis sieht nicht nur in der Möglichkeit der Hardware-Reparatur einen Schlüssel für eine längere Nutzungsdauer. Eine Umfrage habe ergeben, dass EU-Bürger Smartphones fünf Jahre und länger nutzen würden, wenn Updates Sicherheit und Funktionalität gewährleisten würden. Eine Verpflichtung, solche Updates zumindest eine gewisse Zeit lang anzubieten, soll auch Teil des EU-Kreislaufwirtschafts-Pakets sein.