Vorschlag

EU Inc soll sich ohne Mindestkapital und Notar gründen lassen

USA vs Europa. © Grok / Trending Topics
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Kurz nach dem Start der neuen EU-Kommission in die nächste Periode nimmt die Diskussion rund um die Einführung einer so genannten EU Inc – also einer neuen EU-übergreifenden Gesellschaftsrechtsform – weiterhin Fahrt auf. Nachdem eine breite Koalition von Gründer:innen, Investor:innen und anderen Stakeholdern die EU Inc (in Anlehnung an die Inc. in den USA) forderte, liegt nun einer erster Vorschlag am Tisch.

„Die Gründung und Skalierung von Unternehmen in ganz Europa ist mit besonderen Herausforderungen verbunden, insbesondere aufgrund der fragmentierten Governance-Systeme und der uneinheitlichen Unternehmensvorschriften. Im Gegensatz zu Regionen mit stärker integrierten Rahmenwerken wie den USA schafft die mangelnde Einheitlichkeit in Europa Hürden für grenzüberschreitende Investitionen und effizientes operatives Wachstum“, heißt es dazu seitens den Machern rund um den österreichischen Gründer und Investor Andreas Klinger, der die EU Inc angestoßen hat. Das Ziel ist, den Vorschlag bis zum 15. Jänner in Brüssel einzubringen, damit er schnell umgesetzt werden kann.

Prinzipiell soll die EU Inc einen „digitalen Unternehmensrahmen bieten, der darauf ausgelegt ist, die Unternehmensführung zu straffen, grenzüberschreitende Tätigkeiten zu vereinfachen und den Verwaltungsaufwand zu verringern – und damit den Grundstein für einen einheitlichen Standard in ganz Europa zu legen.“ heißt es weiter. Man solle einfach digital gründen können, und zwar ohne Mindestkapitalanforderungen, damit der Zugang für Neugründungen und kleine Unternehmen gewährleistet ist.

Gründen um 100 Euro in 24 Stunden

Gewünscht ist etwa, dass die Gründung einer neuen Firma komplett digital bei einer EU-Registrierungsstelle funktioniert, und zwar zu einer Gebühr von weniger als 100 Euro innerhalb von 24 Stunden. Um schnell Investment bekommen zu können, sollen diese neuen Unternehmen eine einheitliche Vorlage erhalten, um Investitionen in der Frühphase anzuziehen. Vorbild dafür sollen Convertible Loans und SAFEs sein, die vor allem im anglo-amerikanischen Raum schon sehr verbreitet sind. Hinsichtlich Steuern wird gewünscht, dass Unternehmen, die digitale Dienstleistungen in der gesamten EU verkaufen, einzige MwSt-Erklärung bei ihrer lokalen Steuerbehörde machen können, die die Daten dann an die entsprechenden Mitgliedstaaten weiterleitet.

Was die EU Inc nicht tun soll, wird auch dargestellt. So will man keine Einschränkung lediglich auf Startups, weil eine eindeutige Definition nicht möglich sei. Es gebe auch Cafés, aus denen später Milliardenunternehmen gewachsen wären. Die Verknüpfung mit staatlichen Vergünstigungen wie Zuschüssen oder Steuererleichterungen würde ebenfalls Probleme schaffen. Große Unternehmen könnten versuchen, diese Vorteile durch Umdeklarierung zu nutzen. Die Mitgliedsstaaten lehnen solche potenziellen Steuerschlupflöcher ab.

Außerdem wird die Forderung nach einem Verzicht auf notarielle Pflichten bei Standardprozessen wird betont. „Wir sind der festen Überzeugung, dass Notare eine wichtige Beratungs-, Vermittlungs- und Unterstützungsfunktion für Unternehmen in Europa haben. Das laute Verlesen von Gesellschaftervereinbarungen gehört nicht dazu“, heißt es in dem Vorschlag.

Dass es wirklich eine EU Inc geben kann, dafür stehen die Chancen gut. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich bereits dafür ausgesprochen, und es gibt auch eine eigene EU-Kommissarin, die sich um Startup-Themen kümmert. Offen aber ist natürlich die Ausgestaltung – da wird es noch spannend.

EU-Kommission will EU Inc einführen

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