Geldpolitik

EU-Inflation steigt auf 8,6 Prozent kurz vor der Zinswende der EZB

Europäische Zentralbank in Frankfurt. © European Central Bank
EUROPEAN CENTRAL BANK IN FRANKFURT. © EUROPEAN CENTRAL BANK
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8,7 Prozent in Österreich, 8,6 Prozent im EU-Schnitt: Die Inflation steigt immer weiter in Richtung der 10-%-Marke und verdeutlicht einmal mehr, dass die Europäische Zentralbank (EZB) zum Handeln gezwungen ist. Die Kosten für Gas, Strom, Benzin und Lebensmittel drücken besonders, weswegen Länder wie Österreich milliardenschwere Hilfspakete für die Bevölkerung zur Entlastung geschnürt haben.

„Der starke Preisauftrieb des heurigen Jahres hat sich im Juni 2022 weiter beschleunigt und dürfte auf 8,7 % geklettert sein. Das zeigt eine erste Schätzung der Statistik Austria. Damit ist die Inflationsrate auf den höchsten Wert seit September 1975 gestiegen. Mittlerweile hat die Teuerung in nahezu allen Bereichen Fahrt aufgenommen. Neben neuerlichen Anstiegen der Treibstoff- und Heizölpreise sehen wir auch in den Restaurants und im Lebensmittelhandel deutliche Preissteigerungen“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Was EZB und Staat jetzt gegen die hohe Inflation tun müssen

EZB-Chefin glaubt nicht an niedrigere Inflation

Währenddessen hat sich Christine Lagarde, die Chefin der EZB, zuletzt zu Wort gemeldet und gemeint, dass mit einer schnellen Besserung der Situation nicht zu rechnen ist. „Ich glaube nicht, dass wir in ein Umfeld niedriger Inflation zurückkehren werden“, sagt sie am Donnerstag auf einer Konferenz ihrer Institution. Seitens EZB ist geplant, die Zinswende im Juli einzuleiten. Es ist die erste Zinserhöhung seit elf Jahren im Euroraum und soll dafür sorgen, dass die Teuerung wieder zurück geht.

Aber wie schnell wird die Zinserhöhung ihre Wirkung entfalten? „Geldpolitische Maßnahmen wie etwa Zinserhöhungen wirken natürlich zeitverzögert. Meistens benötigen sie zwischen einem halben Jahr bis zu zwei Jahre, um überhaupt zu wirken“, heißt es etwa seitens Agenda Austria. Deswegen ist vor allem 2022 mit keiner echten Verbesserung der Lage zu rechnen.

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