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EU-Kommission kündigt Gesetz für Computer-Chips an

© Jason Leung on Unsplash
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Die Chip-Krise, die ganze Autofabriken lahmlegte und für teilweise massive Verzögerungen bei der Lieferkette von elektronischen Geräten aller Art sorgte, ruft nun endlich auch die EU-Kommission auf den Plan. In der Rede zur Lage der Union kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen eigenen „Chips Act“, also ein Gesetz für Computer-Chips bzw. Halbleiter, für die EU an.

„Während die Nachfrage weltweit explodiert ist, hat der Anteil Europas an der gesamten Wertschöpfungskette abgenommen, und zwar von der Produktgestaltung bis hin zur Fertigungskapazität. Wir hängen von Hochleistungschips aus Asien ab“, so von der Leyen. „Wir werden ein neues europäisches Chips-Gesetz vorlegen. Wir müssen unsere Forschungs-, Entwicklungs- und Testkapazitäten von Weltklasseniveau zusammenbringen. Wir müssen die Investitionen der EU und der Mitgliedsstaaten entlang der Wertschöpfungskette koordinieren.“

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„European Semiconductor Fund“ in Planung

Ziel sei es, ein eigenes, erstklassiges europäisches Chip-Ökosystem zu schaffen, das die Produktion miteinschließt und Versorgungssicherheit garantiert. Wie dieser „Europäische Rechtsakt für Chips“ genau aussehen oder funktionieren soll, ist noch offen. Jedenfalls sagte Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt, dass die EU-Mitgliedstaaten einen dezidierten European Semiconductor Fund andenken sollten, aus dessen Geldern Forschung, Produktionskapazität und internationale Zusammenarbeit gefördert werden können.

„Es ist nicht nur eine Frage unserer Wettbewerbsfähigkeit. Es ist auch eine Frage der technologischen Souveränität“, so van der Leyen. Die EU folgt damit den USA, die den „CHIPS for America Act“ 2020 ankündigten, um sich unabhängiger von asiatischen Herstellern zu machen. So etwa ist TSMC aus Taiwan, das seinerseits stets von China bedroht wird, der wertvollste börsennotierte Hersteller von Halbleitern weltweit, gefolgt von Nvidia aus den USA und ASML aus den Niederlanden. Chip-Riese Intel liegt nur mehr auf Platz 4. Die restlichen Plätze der Top 10 nehmen US-Firmen ein.

Kann Europa, das gerade dabei ist, ARM an Nvidia aus den USA zu verlieren, sich in den Markt zurück kämpfen? „Ja, dies ist eine enorme Herausforderung. Und ich weiß, dass einige behaupten, dies sei unmöglich“, so von der Leyen. „Doch das war bei Galileo vor 20 Jahren genauso. Und was ist passiert? Wir haben es gemeinsam geschafft. Europäische Satelliten liefern heute Navigationssysteme für mehr als zwei Milliarden Smartphones weltweit. Wir sind weltweit führend. Lassen Sie uns deshalb erneut mutig sein, diesmal bei den Halbleitern.“

Prozessor-Initiative bereits am Start

Immerhin gibt es einige vielversprechende Firmen und Initiativen, was Chips der nächsten Generation aus Europa (wenn auch nicht immer der EU) angeht. So gibt es etwa die European Processor Initiative – ein Zusammenschluss aus europäischen Unternehmen, die sich zum Ziel gesetzt haben, neue energiesparende Prozessoren für den High Performance Computing-Bereich (HPC) zu entwickeln. Rund 30 Firmen bzw. Organisaitonen sind Mitglied, darunter SiPearl, Atos, Infineon, Fraunhofer, eine Reihe renommierter Universitäten (u.a. ETH Zürich) oder BMW.

Aufstrebend ist ebenfalls Graphcore aus Großbritannien, dass spezielle Chips für Künstliche Intelligenz entwickelt und als Herausforderer von Nvidia gilt.

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