EU-Parlament einigt sich auf schärfere Klimaziele
Bis 2030 muss die EU den CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um 60 Prozent reduzieren. Auf diese deutliche Verschärfung der Ziele hat sich das Europäische Parlament am Mittwochabend geeinigt. Bisher lautete das Ziel eine Reduktion um 40 Prozent und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte eine Anhebung auf 55 Prozent vorgeschlagen.
Bis Jahresende will die Kommission den Zielwert festgelegt haben – dazu muss nicht nur das Parlament, sondern auch alle Mitgliedsstaaten zustimmen. Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Die Grünen) hatte bereits im Vorfeld angekündigt, die höheren Ziele unterstützen zu wollen. 2019 hatte Österreich mehr CO2 verursacht als im Jahr davor – heuer könnte die Bilanz aufgrund des Lockdowns im Frühjahr besser aussehen.
„Desaster“: Österreichs CO2-Emissionen sind 2019 schon wieder gestiegen
Unabhängiger Beirat für Klimaziele
„Endlich kommen wir vom Reden ins Tun. Der Kampf gegen die Klimakrise nimmt endlich konkrete Züge an. Neben dem starken Klimaziel von -60% bis 2030 wird es nun einen unabhängigen, wissenschaftlichen Beirat geben und ein CO2-Budget. Dem Versuch von Konservativen und Liberalen, der Atomindustrie über die Hintertür Zugang zu Klimageld zu beschaffen, wurde Einhalt geboten. Das Europaparlament muss sich nun gegen Kommission und Mitgliedstaaten in den finalen Verhandlungen durchsetzen“, fasst Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, die Sitzung des EU-Parlaments zusammen.