EU-Plan: Mehr Kontrolle über Daten von US-Cloud-Anbietern
Die EU beabsichtigt, strengere Regulierungen für US-Cloud-Anbieter wie Amazon, Google und Microsoft einzuführen. Einem von Reuters eingesehenen Entwurf zufolge müssten diese Anbieter sich an einem EU-Unternehmen beteiligen, um ein „EU-Cybersicherheitssiegel“ für den Umgang mit sensiblen Daten zu erhalten. Allerdings dürfen die US-Unternehmen und andere an dem Joint Venture beteiligte Unternehmen lediglich eine Minderheitsbeteiligung halten.
Zusätzlich müssten Mitarbeiter, die Zugang zu EU-Daten haben, sich einer speziellen Überprüfung unterziehen und in einem der 27 EU-Länder ansässig sein. Der Cloud-Service müsste außerdem von der EU aus betrieben und gewartet werden und Nutzerdaten dürften nur in der EU gespeichert und verarbeitet werden.
Kritik von US-Handelskammer: Wettbewerbsbenachteiligung
Die EU erklärte, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um das Risiko zu mindern, dass Drittstaaten die „EU-Vorschriften, -Normen und -Werte untergraben“. Die geplante Regelung wird, wenig überraschend, von der US-Handelskammer kritisiert, die Wettbewerbsbenachteiligung befürchtet.
Entwurf wird diesen Monat noch geprüft
Die EU-Staaten werden den Entwurf noch im Mai prüfen. Die Europäische Kommission soll im Anschluss die neue Regelung verabschieden. Das Ganze ist Teil einer größeren Debatte über die Kontrolle und den Schutz von Daten in der EU. Wie sich die Maßnahmen dann tatsächlich auf die Geschäftspraktiken von US-Cloud-Anbietern auf dem europäischen Markt auswirken, wird sich noch zeigen.