E-Mobilität

EU will bis 2025 unabhängig bei Akkus für E-Autos werden

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Die Batterien, die heute Elektroautos antreiben, kommen zu 80 bis 90 Prozent aus Asien. Europa mit seinen großen Autokonzernen hat es bisher verschlafen, sich um eine eigene Produktion der künftig lebenswichtigen Technologien zu kümmern. Doch in den nächsten fünf Jahren soll sich das drastisch ändern.

„Ich bin zuversichtlich, dass die EU bis 2025 in der Lage sein wird, genügend Batteriezellen zu produzieren, um den Bedarf der europäischen Automobilindustrie zu decken und sogar unsere Exportkapazität aufzubauen“, sagte Maroš Šefčovič, Vizepräsident der EU-Kommission, am Dienstag im Rahmen einer Online-Konferenz zum Thema Batterien.

In Europa entstehen derzeit etwa 15 so genannter Gigafactories – also Fabriken, die einen jährlichen Output von mehr als einem Gigawatt an Batteriezellen schaffen. Europas Vorzeige-Unternehmen ist dabei das schwedische Startup Northvolt, das von ehemaligen Tesla-Mitarbeitern gegründet wurde. Wie mehrmals berichtet, will Northvolt die grünsten Batteriezellen der Welt produzieren, und hat unter anderem BMW und Volkswagen als Partner bzw. Investoren an Bord.

Es sind aber nicht ausschließlich europäische Firmen, die in der EU Batteriezellen-Produktion aufbauen. Tesla-Chef Elon Musk, nunmehr der zweit reichste Mann der Welt, hat erst gestern verkündet, bei Berlin die größte Batteriefabrik der Welt hinstellen zu wollen. Neben Tesla drängt auch CATL aus China nach Deutschland, und die südkoreanische Firma SK Innovation will eine zweite Batteriezellenfabrik in Ungarn eröffnen.

Wo auch immer die Akkus dann herkommen – die EU-Kommission rechnet damit, dass 2025 Kapazitäten entstanden sein werden, um Batterien für sechs Millionen Autos herstellen zu können. Zum Vergleich: Bis 2025 wird mit etwa 13 Millionen Elektroautos bzw. Plug-in-Hybride in Europa gerechnet. Gelder, um sich unabhängiger von anderen Staaten zu machen, soll es genug geben.

Immerhin hat die EU ein Hilfspaket gegen das Coronavirus von etwa 750 Milliarden Euro geschnürt. Technologische Souveränität steht in der EU mittlerweile ganz oben auf der Agenda. „Heute geht es mehr um wirtschaftliche Souveränität, wo die Abhängigkeit von einem anderen Land nicht mehr militärisch zu verstehen ist, sondern ökonomisch. Wenn wir unsere Unabhängigkeit behalten wollen, dann kostet es eben 100 Milliarden“, sagte etwa kürzlich Hermann Hauser im Gespräch mit Trending Topics. Der aus Österreich stammende Investor und ARM-Mitgründer sitzt im Beirat des European Innovation Council (EIC).

Das vollständige Interview gibt es hier im Podcast „Zebras & Unicorns“ zu hören:

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