Studie

Europa kann unabhängig von chinesischen Akkus werden

MEB-Plattform von Volkswagen. © Volkswagen
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Von der einen Abhängigkeit in die nächste, von den Ölstaaten zu den Batterie-Riesen? Dieses Gespenst geht derzeit in Europa um, wenn es um das Thema Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos geht. Da sind chinesische bzw. asiatische Produzenten wie CATL oder Panasonic führend, während in Europa mit Firmen wie Northvolt erst eine eigene Industrie im Entstehen ist. Doch eine neue Studie sagt: Bereits in vier Jahren, also 2027, könnte Europa seine Abhängigkeit von China bei Lithium-Ionen-Akkus hinter sich lassen.

„Europa ist auf dem besten Weg, bis dahin genügend Li-Ionen-Zellen zu produzieren, um die heimische Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und Energiespeichern vollständig zu decken“, heißt es seitens einer Studie der europäischen Umweltdachorganisation Transport & Environment (T&E). Voraussetzung: Es braucht eine klare Strategie und entsprechende Investitionen, um den US-Subventionen entgegenzuwirken. Ansonsten würde der Alte Kontinent riskieren, Investitionen in die EV-Lieferkette an die Vereinigten Staaten zu verlieren.

Wie berichtet, ist der Inflation Reduction Act der USA mit einem Volumen von satten 370 Milliarden Dollar zum Zankapfel zwischen den Verbündeten geworden. Weil die USA große Subventionen und Steuergutschriften für die Produktion von Elektrofahrzeugen, erneuerbarem Strom, nachhaltigem Flugbenzin und Wasserstoff vergibt, drohen Unternehmen aus Europa in die Staaten abzuwandern; deswegen ist nun eine Debatte darum entstanden, dass die EU ein ähnliches Programm auflegen sollte (Trending Topics berichtete).

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Inflation Reduction Act der USA könnte Firmen abziehen

Der T&E-Studie zufolge könnten in der EU bis 2027 etwa 67% der Batterie-Kathoden hergestellt werden, bis 2030 mehr als 50 Prozent des benötigten veredelten Lithiums, und kleine Prozentsätze von Nickel, Kobalt und Lithium könnte (max. 10 Prozent) könnte ebenfalls hier recycelt werden. „Zu den bestehenden und geplanten Kathodenproduktionsprojekten gehören Umicore in Polen, Northvolt in Schweden und BASF in Deutschland“, heißt es seitens der Studienmacher:innen. Bei der Lithiumverarbeitung könne man auf die Firmen RockTech Lithium und Vulcan Energy Resources in Deutschland sowie Imerys in Frankreich setzen.

„Die Unternehmen könnten aber immer noch für Europa geplante Projekte in die USA verlagern, da sie von den Steuervergünstigungen und anderen Subventionen des Inflation Reduction Act für die Lokalisierung von Batterie-Lieferketten in Amerika angelockt werden“, heißt es seitens Julia Poliscanova von T&E. „Der Ausstieg der EU aus dem Verbrennungsmotor im Jahr 2035 hat bereits viele Investitionen ausgelöst. Schon heute wird die Hälfte der in der EU verwendeten Lithium-Ionen-Batteriezellen dort hergestellt. Aber der Inflation Reduction Act hat die Spielregeln geändert, und Europa muss mehr Geld auf den Tisch legen oder riskieren, geplante Batteriefabriken und Arbeitsplätze an Amerika zu verlieren.“

Gefordert wird deswegen ein neuer European Sovereignty Fund, aus dem GreenTech-Firmen direkt gefördert werden können. Die Studienergebnisse sind auch ein Dämpfer für die Anhänger von E-Fuels. Ihnen wird das Argument, dass man mit synthetischen Kraftstoffen unabhängiger von chinesischen Akkus bei E-Autos werden könne, ein wenig entkräftet.

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